Mit einer Niederlage ist die Alemannia am Freitagabend in die Rückrunde gestartet – die Hyballa-Elf musste sich nach 90 enttäuschenden Minuten mit 1:2 beim 1. FC Union Berlin geschlagen geben. Die Schwarz-Gelben fanden zu keiner Zeit der Partie richtig ins Spiel, Paul Thomik bescherte den Gastgebern nach 21 Minuten per Distanzschuss die Pausenführung. Auch im zweiten Durchgang waren es die Köpenicker, die klar den Ton angaben. Ex-Alemanne John Jairo Mosquera baute die Führung nach einer guten Stunde aus. Die Hausherren hatten zahlreiche Torchancen, das Ergebnis noch deutlich aussehen zu lassen. Stattdessen erzielte Höger nach Foul an Auer in der Schlussminute per Strafstoß noch den Anschluss.
Die Verletzten-Liste der Schwarz-Gelben wurde auch während der kurzen Winterpause nicht sonderlich kleiner. Thorsten Stuckmann, Thorsten Burkhardt (beide zumindest wieder im Training), Nico Herzig, Aimen Demai, Tim Krumpen, Seyi Olajengbesi, Florian Müller, Alper Uludag und Markus Daun stiegen erst gar nicht in den Flieger nach Berlin. Dennoch: Mit Bilal Cubukcu und Shervin Radjabali-Fardi hatte Peter Hyballa wieder die eine oder andere Alternative. Die beiden Neuzugänge nahmen zunächst Platz auf der Bank, Hyballa nahm im Vergleich zum Pokalerfolg gegen Frankfurt nur eine Änderung vor: Zoltán Stieber rückte für Babs Gueye neben Kapitän Benny Auer in den Angriff. Dahinter starteten Tolgay Arslan und Kevin Kratz auf den zentralen, Marco Höger und Manuel Junglas auf den Außenpositionen. Vor Keeper David Hohs begann die Viererkette mit Mirko Casper, Tobias Feisthammel, Thomas Stehle und Timo Achenbach.
Die Schwarz-Gelben kamen auf tiefen und unebenen Geläuf zunächst schwer ins Spiel, Union erwischte klar den besseren Start. Thomik brachte nach acht Minuten eine Flanke auf den Kopf von Ex-Alemanne Mosquera, dessen Kopfball äußerst knapp am rechten Pfosten vorbeistreift. Die Hausherren attackierten früh in der Hälfte der Aachener, bis zur ersten gefährlichen Torchance dauerte es bis zur 18. Minute: Stieber schickte Junglas, der mit links nur knapp verzog. Im Gegenzug schockten die Köpenicker die Jungs vom Tivoli mit dem Führungstreffer – Paul Thomik überwand Hohs mit einem Distanzschuss aus 20 Metern (21.).
Die Hauptstädter wirkten insgesamt wacher, bissiger. Erneut tauchte Mosquera gefährlich im Straftraum auf, Junglas rettete in letzter Not auf der Linie (25.). Wenige Sekunden später erneut Alarm bei den Alemannen. Torschütze Thomik verlangte Hohs mit einer krummen Direktabnahme alles ab (26.). Während die Hyballa-Elf keinen rechten Zugriff zum Spiel fand, rannten die Berliner unermüdlich mit der Führung im Rücken auf den Kasten von Hohs an. Menz‘ Schuss konnte gerade noch zur Ecke geklärt werden (35.).
Der enorme Druck der „Eisernen“ nahm die letzten zehn Minuten vor der Pause ein wenig ab, zu zwingenden Chancen kamen die Aachener trotzdem nicht. Nach aus Alemannias Sicht enttäuschenden ersten 45 Minuten ging es pünktlich in die Pause.
Peter Hyballa entschied sich zunächst dazu, nicht zu wechseln. Am Spielverlauf änderte sich nahezu nichts: Die Hausherren legten wie schon zu Beginn des Spiels los wie die Feuerwehr. Mosqueras Kopfball lenkte Hohs nach wenigen Sekunden an den linken Pfosten (46.), und auch beim Kopfball von Peitz hatte die Alemannia Glück, nicht schon mit 0:2 in Rückstand zu geraten (48.). Sieben Minuten später rutschte Mosquera am langen Pfosten knapp an der Kugel vorbei – an Unions Führung war nun überhaupt nichts mehr auszusetzen.
Alle warteten auf eine Reaktion der Alemannia, doch was folgte, war ein erneuter Sturmlauf der Jungs von der Alten Försterei. Parensens Kopfball rollte nur knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Nach gut einer Stunde griff Hyballa ins Spiel ein: Kratz machte Platz für Cubukcu (62.). Aachens Neuzugang war gerade einmal ein paar Sekunden auf dem Platz, da musste er mit ansehen, wie die Köpenicker die Führung ausbauten – Mosqueras Schuss wurde von Stehle unhaltbar zum 0:2 abgefälscht (63.).
Schwarz-Gelb versuchte nochmal ins Spiel zurückzufinden. Hyballa setzte klar auf Offensive und brachte Juvhel Tsoumou für Mirko Casper. Arslan erhielt das Leder auf links, doch dem jungen Deutsch-Türken rutschte die Kugel über den Spann – in der Mitte lauerte Auer (67.). Die Jungs vom Tivoli machten nun mehr Druck, auch weil Union sich immer mehr zurückzog und auf Konter setzte. Hohs parierte eine Minute vor Abpfiff stark, ehe Auer im Strafraum von Göhlert zu Fall gebracht wurde. Höger markierte vom Punkt aus den Anschlusstreffer, doch dieser kam zu spät (90.). Kurz darauf war Ende, mit leeren Händen ist die Alemannia in die Rückrunde gestartet.