Große Lust, über das 1:2 beim VfL Osnabrück zu sprechen, verspürte Jürgen Seeberger am Montag nicht mehr. „Ich habe registriert, was die Spieler nach der Partie gesagt haben. Dem will ich gar nicht viel hinzufügen“, so der Coach. Nicht ins Spiel gekommen, gehemmt aufgetreten, keine Antwort gehabt - all das soll am Dienstagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht gelten. „Es ist alles besprochen. Wir müssen frei aufspielen und den Rucksack mit Hemmungen und Ballast ablegen“, gibt der Trainer daher vor.
Um 17.30 Uhr steht gegen die Pfälzer das vorletzte Heimspiel dieser Saison auf dem Programm. Hatte Trainer Jürgen Seeberger in den vergangenen Partien seine Startformation − wenn überhaupt − nur geringfügig verändert, ist er für das Spiel gegen Kaiserslautern gezwungen umzudisponieren. Aufgrund der fünften gelben Karte steht Cristian Fiel, in den letzten Monaten konstante Größe im zentralen Mittelfeld, nicht zur Verfügung. Seyi Olajengbesi, der am Freitag in Osnabrück die Rote Karte gesehen hatte, ist für zwei Partien gesperrt worden. Darüber hinaus ist ein Einsatz von Szilárd Nemeth, der nach wie vor an einer schweren Oberschenkelzerrung laboriert, ebenso fraglich wie jener von Daniel Brinkmann. Brinkmann wurde am Sonntag wegen seines Nasenbeinbruchs, mit dem er in Osnabrück noch aufgelaufen war, operiert. „Auch wenn Stammkräfte wie Fielo und Ola fehlen, haben wir genug Spieler, die der Partie die richtige Richtung geben können“, zeigt sich Seeberger zuversichtlich. „Lukasz Szukala ist gut drauf, hat in Osnabrück seinen Mann gestanden. Im Mittelfeld haben wir Pekka Lagerblom oder Manuel Junglas“, so der Coach. Neben Junglas hat Seeberger auch Abdul Özgen von den Amateuren zu den Profis beordert. Auch Markus Daun - nach langer Verletzungspause am Wochenende 65 Minuten für die U23 im Einsatz − stellt möglicherweise eine Alternative dar.
Wer auch immer letztlich auf dem Platz stehen wird, Seeberger fordert von jedem einzelnen „eine Top-Leistung". „Es geht um sehr viel. Bei einem Unentschieden würden nur die Gegner gewinnen, die in der Tabelle um uns herum angesiedelt sind. Wir wie auch der FCK spielen auf Sieg, denn nur ein Dreier zählt. Der dritte Platz ist noch in Reichweite. Für Lautern allerdings noch näher als für uns“, sagt der Trainer. Die Einschätzung des Gegners fällt nach dem Trainerwechsel von Milan Sasic zu Alois Schwartz schwer. Torjäger Srdjan Lakic wird in jedem Fall wegen einer Leisten-OP fehlen. Beim Sieg gegen Augsburg wartete Schwartz mit einer eher überraschenden Ausrichtung auf.
Rein statistisch stehen die Vorzeichen für einen Sieg gut. Schließlich stehen für die Alemannia zehn Heimspielsiege zu Buche, während der 1. FC Kaiserlautern nur vier Spiele auf fremdem Platz für sich entscheiden konnte. „So stark die Lauterer auf dem Betzenberg sind, haben sie doch ihre Probleme auswärts. Gerade in Stadien, wo die Heimfans so dominant sind wie hier“, so Seebergers Einschätzung. Ein restlos ausverkauftes Haus spricht jedenfalls für lautstarke Anfeuerung der Tivoli-Kicker.
Die Partie wird geleitet von Dr. Helmut Fleischer. Ihm assistieren Sönke Glindemann und Guido Kleve.
Alemannia Aachen: Stuckmann – Polenz, Szukala, Casper (73. Vukovic), Achenbach – Fl. Müller, Lehmann, Lagerblom, Milchraum (73. Junglas) – Holtby (90. Seitz), Auer / Trainer: Jürgen Seeberger
1. FC Kaiserslautern: Robles – Fa. Müller (77. Fuchs), Amedick, Demai, Bugera – Bilek, Bellinghausen (77. Paljic) – Dick, Sam, Simpson (86. Hornig) – Jendrisek / Trainer: Alois Schwartz
1:0 Müller (66.)
Auer (18.), Müller (31.), Sam (41.)
Dr. Helmut Fleischer (Sigmertshausen) – Sönke Glindemann, Guido Kleve
21.200 (davon ca. 2.000 aus Kaiserslautern)
bewölkt bis regnerisch, 12 Grad