2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 32. Spieltag - Dienstag 12.05.2009  - 17:30 Uhr
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Nur ein Dreier zählt

Große Lust, über das 1:2 beim VfL Osnabrück zu sprechen, verspürte Jürgen Seeberger am Montag nicht mehr. „Ich habe registriert, was die Spieler nach der Partie gesagt haben. Dem will ich gar nicht viel hinzufügen“, so der Coach. Nicht ins Spiel gekommen, gehemmt aufgetreten, keine Antwort gehabt - all das soll am Dienstagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht gelten. „Es ist alles besprochen. Wir müssen frei aufspielen und den Rucksack mit Hemmungen und Ballast ablegen“, gibt der Trainer daher vor.

Um 17.30 Uhr steht gegen die Pfälzer das vorletzte Heimspiel dieser Saison auf dem Programm. Hatte Trainer Jürgen Seeberger in den vergangenen Partien seine Startformation − wenn überhaupt − nur geringfügig verändert, ist er für das Spiel gegen Kaiserslautern gezwungen umzudisponieren. Aufgrund der fünften gelben Karte steht Cristian Fiel, in den letzten Monaten konstante Größe im zentralen Mittelfeld, nicht zur Verfügung. Seyi Olajengbesi, der am Freitag in Osnabrück die Rote Karte gesehen hatte, ist für zwei Partien gesperrt worden. Darüber hinaus ist ein Einsatz von Szilárd Nemeth, der nach wie vor an einer schweren Oberschenkelzerrung laboriert, ebenso fraglich wie jener von Daniel Brinkmann. Brinkmann wurde am Sonntag wegen seines Nasenbeinbruchs, mit dem er in Osnabrück noch aufgelaufen war, operiert. „Auch wenn Stammkräfte wie Fielo und Ola fehlen, haben wir genug Spieler, die der Partie die richtige Richtung geben können“, zeigt sich Seeberger zuversichtlich. „Lukasz Szukala ist gut drauf, hat in Osnabrück seinen Mann gestanden. Im Mittelfeld haben wir Pekka Lagerblom oder Manuel Junglas“, so der Coach. Neben Junglas hat Seeberger auch Abdul Özgen von den Amateuren zu den Profis beordert. Auch Markus Daun - nach langer Verletzungspause am Wochenende 65 Minuten für die U23 im Einsatz − stellt möglicherweise eine Alternative dar.

Wer auch immer letztlich auf dem Platz stehen wird, Seeberger fordert von jedem einzelnen „eine Top-Leistung". „Es geht um sehr viel. Bei einem Unentschieden würden nur die Gegner gewinnen, die in der Tabelle um uns herum angesiedelt sind. Wir wie auch der FCK spielen auf Sieg, denn nur ein Dreier zählt. Der dritte Platz ist noch in Reichweite. Für Lautern allerdings noch näher als für uns“, sagt der Trainer. Die Einschätzung des Gegners fällt nach dem Trainerwechsel von Milan Sasic zu Alois Schwartz schwer. Torjäger Srdjan Lakic wird in jedem Fall wegen einer Leisten-OP fehlen. Beim Sieg gegen Augsburg wartete Schwartz mit einer eher überraschenden Ausrichtung auf.

Rein statistisch stehen die Vorzeichen für einen Sieg gut. Schließlich stehen für die Alemannia zehn Heimspielsiege zu Buche, während der 1. FC Kaiserlautern nur vier Spiele auf fremdem Platz für sich entscheiden konnte. „So stark die Lauterer auf dem Betzenberg sind, haben sie doch ihre Probleme auswärts. Gerade in Stadien, wo die Heimfans so dominant sind wie hier“, so Seebergers Einschätzung. Ein restlos ausverkauftes Haus spricht jedenfalls für lautstarke Anfeuerung der Tivoli-Kicker.

Die Partie wird geleitet von Dr. Helmut Fleischer. Ihm assistieren Sönke Glindemann und Guido Kleve.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Polenz, Szukala, Casper (73. Vukovic), Achenbach – Fl. Müller, Lehmann, Lagerblom, Milchraum (73. Junglas) – Holtby (90. Seitz), Auer / Trainer: Jürgen Seeberger

1. FC Kaiserslautern: Robles – Fa. Müller (77. Fuchs), Amedick, Demai, Bugera – Bilek, Bellinghausen (77. Paljic) – Dick, Sam, Simpson (86. Hornig) – Jendrisek / Trainer: Alois Schwartz

Tore

1:0 Müller (66.)

Verwarnungen

  Auer (18.),   Müller (31.),   Sam (41.)

Schiedsrichter:

Dr. Helmut Fleischer (Sigmertshausen) – Sönke Glindemann, Guido Kleve

Zuschauer:

21.200 (davon ca. 2.000 aus Kaiserslautern)

Wetter:

bewölkt bis regnerisch, 12 Grad

Alemannia bleibt im Rennen

1:0-Sieg gegen Kaiserslautern - Florian Müller macht den entscheidenden Treffer Die Alemannia hat das Verfolgerduell für sich entschieden und den 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 besiegt. Der entscheidende Treffer fiel in der 66. Minute: Pekka Lagerblom flankte in die Mitte zu Benny Auer, der den Ball mit der Brust für Florian Müller auflegte. Dessen Schuss wurde noch von Aimen Demai abgefälscht - unhaltbar für FCK-Keeper Luis Robles. In der Schlussminute hätte Auer das Ergebnis hochschrauben können, der Angreifer traf aber nur den Pfosten. Da Cristian Fiel und Seyi Olajengbesi auf Grund ihrer Sperren fehlten, krempelte Jürgen Seeberger seine Startformation nahezu komplett um. Vor Keeper Thorsten Stuckmann kam die neu formierte Viererkette um Jérôme Polenz, Mirko Casper, Lukasz Szukala und Timo Achenbach zum Einsatz. Die freie Planstelle an der Seite von Matthias Lehmann im zentralen Mittelfeld nahm Pekka Lagerblom ein, die Außenpositionen bekleideten Florian Müller und Patrick Milchraum. Lewis Holtby rückte dafür an die Seite von Benny Auer, Hervé Oussalé musste auf der Bank Platz nehmen. In der Anfangsphase des Spiels tasteten sich beide Mannschaften zwischen den Sechzehnern ab. Mit der ersten guten Möglichkeit durch Florian Müller - der Flügelspieler köpfte einen verlängerten Freistoß von Pekka Lagerblom knapp neben das FCK-Tor (6.) - kam etwas mehr Leben in die Partie. Allerdings spiegelte sich das in verbissenen Zweikämpfen wieder, nicht in Torraumszenen. Den ersten ernstzunehmenden Vorstoß in Richtung Aachener Tor starteten die Lauterer nach rund einer Viertelstunde: Martin Amedick bediente Florian Dick, dessen Schuss aus halbrechter Position in die Wolken ging. Die Männer zwischen den Pfosten mussten auch im weiteren Verlauf nicht eingreifen, die Versuche beider Teams wurden aber dennoch zielstrebiger. Zuerst bediente Milchraum am zweiten Pfosten Holtby, der mit einer Volleyabnahme das Gehäuse der Pfälzer knapp verfehlte (24.). Im Gegenzug köpfte Erik Jendrisek rund einen Meter über den Kasten von Keeper Stuckmann. Noch knapper wurde es, als sich Achenbach den Ball zu recht legte: Der Freistoß des Linksverteidigers aus rund 25 Metern tuschierte die Oberkante der Latte (27.). Aus der Ferne versuchte sich auch Sidney Sam, dessen Schuss deutlich am Aachener Tor vorbei ging (36.). Die letzte Chance vor dem Seitenwechsel vereitelte Amedick, der einen Schuss von Auer mit vollem Einsatz blocken konnte (38.) Auch zu Beginn der zweiten Hälfte taten sich beide Mannschaften schwer. Nach 52 Minuten sollte der Ball aber dennoch im Netz zappeln: Auer hatte den aufgerückten Lagerblom schön frei gespielt, der mit einem Schuss aus der Drehung FCK-Keeper Luis Robles keine Chance ließ. Da Schiedsrichter-Assistent Guido Kleve den Finnen jedoch im Abseits wähnte, verweigerte der Unparteiische Dr. Helmut Fleischer dem Treffer die Anerkennung - eine klare Fehlentscheidung. Die schien die Alemannen aber nur noch mehr anzustacheln: Milchraum prüfte Robles mit einem Gewaltschuss, erst im Nachfassen war der Ball gesichert (56.). Die Schwarz-Gelben bauten nun immer mehr Druck auf und das sollte in der 66. Minute belohnt werden: Lagerblom flankte in die Mitte zu Auer, der den Ball mit der Brust für Müller auflegte. Dessen Schuss fälschte Demai unhaltbar für seinen eigenen Keeper ab - 1:0. Der Tivoli bebte in seinem vorletzten Spiel. In der Schlussviertelstunde hätten die Schwarz-Gelben alles klar machen können: Zuerst verpasste Auer die Entscheidung (75.), Sekunden später hielt Robles sein Team gleich mit zwei Paraden im Spiel. Den Kopfball von Szukala fischte er aus dem Toreck, den Nachschuss von Auer lenkte er zur Ecke ab (76.). Die „Roten Teufel“ witterten daraufhin ihre Chance: Nach einer Ecke kam Josh Simpson am langen Pfosten frei zum Schuss - auf der Linie konnte Holtby klären. Drei Minuten vor dem Ende verpasste Aachens Toptorschütze den endgültigen Todesstoß: Nach einem blitzschnellen Konter leitete Holtby das Leder zu Auer weiter, der frei vor Robles stand. Der Angreifer wartete lange - um den Ball dann, bereits zum 10. Mal in dieser Saison - an den Pfosten zu setzen (89.). Das war zugleich die letzte nennenswerte Aktion des Spiels, so dass die Alemannia am Ende verdient mit 1:0 gewann.

Zum Spiel


Zurück in der Siegerspur - die Erleichterung der Schwarz-Gelben nach dem Erfolg im Verfolgerduell war in der Mixedzone deutlich zu spüren. "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird und dass wir geduldig auf unsere Chancen warten müssen. Das haben wir heute richtig gut gemacht", bilanzierte Torschütze Florian Müller zufrieden. Kapitän Matthias Lehmann gab offen zu, dass er nach der Niederlage in Osnabrück "sehr enttäuscht" war. "Aber es bringt nichts, zurück zu schauen. Wir wussten, dass es heute nicht leicht wird und diese Aufgabe haben wir gut gelöst. Der Sieg war verdient", erklärte Lehmann. Keeper Thorsten Stuckmann, der einen über weite Strecken ruhigen Abend erlebte, blickte dagegen schon voraus. "Es ist schön, dass wir mit unserem Sieg die Spannung bis zum Schluss hoch halten können", befand "Stucki" zufrieden. Trainer Jürgen Seeberger machte seinem Team ein Kompliment. "Nach dem schwachen Spiel in Osnabrück sieht die Welt heute schon wieder anders aus", befand der Trainer, der speziell dem Torschützen ein Lob zollte. "In Osnabrück musste Flo durch ein tiefes Tal, aber er hat sich heute sehr stark zurückgemeldet." Eine Feststellung, die auch für Pekka Lagerblom und Lukasz Szukala zutrifft, die sich tadellos ins Team fügten. Nach der "geilen Atmosphäre" (Seeberger) am Dienstagabend will das Team zum Tivoli-Abschied gegen Augsburg die Voraussetzungen selbst schaffen. "Wir sollen in München dafür sorgen, dass es am 34. Spieltag auch sportlich noch um etwas geht", so Seeberger.

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