2. Bundesliga - Saison 2004/2005 - 9. Spieltag - Sonntag 24.10.2004  - 15:00 Uhr
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Rang 2 wäre die Belohnung

Ein Ausfall, ein Fragezeichen, das ergab die Bestandsaufnahme beim Vormittagstraining am Freitag vor dem schweren Punktspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. Emil Noll fällt wegen einer Knieverletzung für das kommende Meisterschaftsspiel der Alemannia am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken auf jeden Fall aus. Unsicher ist noch der Einsatz von Sergio Pinto, der unter einer Wadenverletzung leidet.

Nach zwei Siegen in Folge kletterten die Schwarz-Gelben auf Rang Drei und damit auf einen Aufstiegsplatz. Wer unsere Mannschaft kennt, weiß, dass sie diesen Platz nun so lange wie möglich verteidigen will. Dazu wäre allerdings ein Erfolg gegen den bislang besten Aufsteiger notwendig. Und das wird schwer genug, denn die Saar-länder haben sich nach einem schwa-chen Saisonstart in der Liga akklima-tisiert. Fünf Spiele blieb die Mann-schaft von Trainer Horst Ehrmantraut ungeschlagen,
bevor eine 1:2-Niederlage in Dresden den Vormarsch in der Tabelle stoppte.

Fehlen wird am Sonntag Harry Willemin, der mit einer Achillessehnen-Verletzung passen muss sowie Torsten Nehrbauer wegen Kniebeschwerden. Die Beobachtung des Alemannia Sieges gegen Lille machte es Trainer Ehrmantraut einfach, die Favoritenrolle zu vergeben. "Das ist die Übermannschaft der Zweiten Liga. Wir werden uns warm anziehen müssen", meinte der Saarbrücker Coach. Doch davon wird sich unsere Mannschaft nicht reinlegen lassen. Alle wissen um die Schwere der Aufgabe und alle freuen sich auf das Spiel. Und sollten beim UEFA Cup Teilnehmer die Kräfte schwinden, sind immer noch die Fans der Alemannia da, um ihre Mannschaft weiter zu tragen. Aber allein die Aussicht bei einem Sieg auf Rang Zwei vorzurücken wird mit Sicherheit notwendige Kräfte freisetzen.

Als Unparteiischen begrüßen wir Sonntag Nachmittag Günter Perl aus der bayerischen Landeshauptstadt München. Günter Perl ist 34 Jahre alt und steht seit 1996 auf der DFB-Liste. Seit 1998 leitet der ledige Groß- und Außenhandelskaufmann, dessen Heimatverein der MSV München ist, Spiele der 2. Bundesliga (bisher 52). In der Liga zeigte der Unparteiische in der Spielzeit 2003/2004 zwei rote und eine gelb-rote Karte und sprach 30 Verwarnungen in 8 Spielen aus. Die letzte Partie auf dem Tivoli unter seiner Leitung fand am ersten Spieltag der letzten Saison statt. Im August 2003 endete das Duell mit dem späteren Aufsteiger FSV Mainz 05 2:2 Unentschieden.

An der Linie werden Günter Perl am Sonntag die Herren Markus Pflaum (28, Hallstadt/Bayern) und Deniz Aytekin (26, Ammerndorf/Bayern), beide auch Schiedsrichter der Regionalliga Süd, als SR-Assistenten begleiten.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Blank, Fiel, Klitzpera, Landgraf, Meijer, Michalke, Pinto, Plaßhenrich, Rolfes, Sichone, Straub / Trainer: Dieter Hecking

1. FC Saarbrücken: Adiele, Bencik, Caruso, Demai, Diane, Eich, El Idrissi, Hagner, Heeren, Nsaliwa, Reuter, Reuter / Trainer: Horst Ehrmanntraut

Tore

1:0 Reiner Plaßhenrich (32.), 2:0 Kai Michalke (42.), 3:0 Erik Meijer (73.), 3:1 Henrich Bencik (80.)

Verwarnungen

  Aimen Demai (50.),   Reiner Plaßhenrich (65.),   Henrich Bencik (80.)

Ecken

5 / 6

Abseits

2 / 4

Schiedsrichter:

Perl Günther

Zuschauer:

21.402 (davon ca. 800 aus Saarbrücken)

Wetter:

sonnig, 20°

Alemannia nach 3:1-Sieg neuer Tabellenzweiter

Einen Grund für einen personellen Wechsel gab es nicht und so spielte gegen den Aufsteiger Saarbrücken die gleiche Startelf wie am Donnerstag im UEFA Cup Hit gegen Lille. Nach der Platzwahl wurden erst einmal die Seiten gewechselt. Das kurzzeitige Aufstöhnen einiger Fans darüber war überflüssig, denn der Platzwechsel war der Schlüssel zum Erfolg. Das konnte jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen. Auch nach 60 gespielten Sekunden noch nicht, denn da war der Aufsteiger aus dem Saarland schon zweimal ganz gefährlich vor dem Tor der UEFA-Cup Fighter aufgetaucht.

Vielleicht waren die ersten Sekunden der richtige Weckruf für unsere Mannschaft, denn von Beginn an war jedem klar, dass dieses Spiel ganz und gar nicht einfach werden würde. Cristian Fiel setzte das erste Ausrufezeichen auf der anderen Seite. Einen weiten Einwurf von Stefan Blank konnte Simon Rolfes per Kopf verlängern und unser Deutsch-Spanier kam frei zum Kopfball, doch der Ball landete genau in den Armen von Torwart-Urgestein Peter Eich (5.). Der Gast, der mit Henri Heeren und Taifour Diane zwei Ex-Aachener aufgeboten hatte, präsentierte sich zunächst als mutiges Team, das den Weg nach vorne suchte. Das FCS-Mittelfeld war zweikampfstark, geschickt im Kurzpassspiel und stellte die Schwarz-Gelben zunächst vor so manches Problem. In der 15. Minute hatte dann Alessandro Caruso sogar die große Chance zur Führung, als er nach einem Pass von Henrich Bencik alleine auf Stephan Straub zulief. Unser Keeper war aber hell wach und konnte mit einer prima Parade abwehren.

Im Laufe der ersten Halbzeit wurde das Spiel verteilter und war insgesamt gut anzusehen. Die Führung für Alemannia fiel nach einer guten halben Stunde. Wieder war es ein weiter Einwurf von Stefan Blank, der Gefahr brachte. In der Mitte sprangen Erik Meijer und sein Gegenspieler Echendu Adiele hoch und Letzterer verlängerte den Ball in die Mitte, wo Reiner Plaßhenrich einfach höher sprang als Gästetorwart Peter Eich und zur Führung einnickte. Noch vor der Pause konnten die Schwarz-Gelben die Führung ausbauen. Kai Michalke schlenzte einen Freistoß aus gut und gerne 30 Metern unter die Latte. Sah nicht unhaltbar aus. Peter Eich im Tor des Aufsteigers hatte bei beiden Treffern genau in die inzwischen tief stehende Sonne geschaut und so fehlte ihm eventuell in den entscheidenden Sekunden der richtige Durchblick. Mit einer etwas glücklichen, aber komfortablen Führung der Schwarz-Gelben wurden beide Teams in die Pause entlassen.

Mit Dennis Brinkmann für Cristian Fiel ging es in die 2. Halbzeit, die jetzt etwas an Tempo verlieren sollte. Kein Wunder, hatte unsere Mannschaft doch das tolle Europapokalspiel in den Beinen und am Mittwoch schon wieder das nächste Punktspiel vor der Brust. Saarbrücken war jetzt dann doch zu schwach, um unsere Mannschaft ernsthaft in Gefahr zu bringen. So plätscherte das Spiel eher dahin, was der wieder einmal fantastischen Stimmung auf den Rängen aber keinen Abbruch tat. Florian Bruns hatte dann Sekunden nach seiner Einwechslung die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, doch nach einem schönen Doppelpass mit Erik Meijer verzog er mit rechts knapp.

Nur eine Minute später fiel aber doch das 3:0. Sergio Pinto flankte einen Freistoß in den gegnerischen Strafraum und Kapitän Erik Meijer beförderte das Leder per Kopf ins Netz der Saarländer. Endlich der erste Meisterschaftstreffer für den Kapitän und schon der neunte verschiedene Torschütze für die Schwarz-Gelben. Das Spiel war entschieden, aber da der 1. FC Saarbrücken an diesem Nachmittag bestimmt keine drei Tore schlechter war, war das Ehrentor von Henrich Bencik zehn Minuten vor Schluss zwar ärgerlich, aber eigentlich auch verdient. Dennis Brinkmann hätte zwar kurz vor Schluss noch erhöhen können, doch auch so waren alle Alemannen am Ende zufrieden. Der dritte Sieg in Folge in der Liga brachte den zweiten Tabellenplatz und auch die Gewissheit, dass nach einem schweren UEFA Cup Spiel am Donnerstag nicht unbedingt ein schlechtes Spiel in der Liga folgen muss. Mannschaft und Fans feierten sich, ihr Team, Willi und noch lange Zeit nach dem Abpfiff wollte eigentlich gar keiner nach Hause. Im Moment kann man eben einfach nicht genug von den Schwarz-Gelben bekommen. Aber keine Sorge, Mittwoch geht es schon weiter und dann ist "Willi Landgraf Spieltag".

Zum Spiel

Ich glaube, der Horst hat das hervorragend analysiert. Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn wir bei den zwei, drei Riesenmöglichkeiten des 1. FC Saarbrücken gleich in der Anfangsphase in Rückstand geraten wären, dann wäre es noch schwieriger geworden. Wir haben uns heute schwer getan, sind schwer ins Spiel gekommen, was auch am 1. FC Saarbrücken lag. Das muss man mal ganz deutlich sagen. Die haben gleich mit dem ersten Angriff ein deutliches Zeichen gesetzt, dass sie hier nicht hergefahren sind, um in Ehrfurcht zu erstarren, sondern dass sie nach vorne spielen wollten. Wir hatten hier und da Probleme von der Zuteilung her. Wir hatten ein paar Unzulänglichkeiten im Spiel nach vorne. Der letzte Pass ist nicht so gespielt worden, sonst hätten wir vielleicht auch die Anfangsphase schon die eine oder andere Möglichkeit gehabt. Wir haben dann zwei Tore aus Standardsituationen gemacht. Das habe ich der Mannschaft auch im Vorfeld schon gesagt. Wenn es mal nicht laufen sollte, dann muss man halt diese Mittel mal nutzen. Die Standardsituationen haben uns heute ins Spiel gebracht. Alle drei Tore, das dritte war ja auch ein Freistoß von der Seite. Unter dem Strich bleibt für mich zu sagen, dass wir eine sehr erfolgreiche Woche gehabt haben, mit zwei Siegen in der Meisterschaft und dem Sieg gegen Lille. Wir haben heute gesehen, dass es viel zu tun gibt, viel zu arbeiten gibt. Wir sind jetzt die Gejagten. Die Rolle wollten wir, die haben wir jetzt. Mit dieser Rolle werden wir hoffentlich auch sehr gut umgehen. Ich hoffe, dass wir am Mittwoch auch körperlich wieder da sind, wo wir heute zum Teil nur waren. Denn man hat heute schon gemerkt, dass das Spiel am Donnerstag ein paar Körnchen gekostet hat. Glückwunsch an Willi Landgraf zur Einstellung des Rekordes. Ich glaube, das hier auch mal erwähnen zu dürfen. Ich habe ja noch selbst gegen ihn gespielt. Wenn einer über so einen langen Zeitraum eine solche Vielzahl von Spielen in der zweiten Bundesliga macht, dann spricht das für den Menschen Willi Landgraf, der ohne eine hohe Eigenmotivation, ohne einen tadellosen Charakter, glaube ich, nicht dazu in der Lage gewesen wäre, diesen Rekord zu brechen. Deshalb auch von meiner Stelle Glückwunsch an Willi. Wir werden dann sehen, wie viele Spiele er noch in der zweiten Liga macht. Ich hoffe, dass es nicht mehr allzu viele sind.

Horst Ehrmanntraut

Glückwunsch an die Alemannia, die ja in den letzten Wochen für so viel Furore sorgt, sowohl national wie auch international. Es ist für alle Zweitligisten schön, solch eine erfolgreiche Mannschaft in der Liga zu haben. Das ist eine absolute Aufwertung für die zweite Liga. Für uns war diese Niederlage heute natürlich sehr unschön. Ich habe mir hier sehr viel ausgerechnet. So begann auch unser Spiel, nämlich kreativ nach vorne. Wir hatten nach anderthalb Minuten schon zwei sehr gute Torchancen, die dritte kam dann kurz danach dazu. Die erste Halbzeit war dann nach okay, wenngleich wir durch zwei Fehler in Rückstand geraten sind. An Kritik ist anzubringen, dass die Mannschaft mit Beginn der zweiten Halbzeit nicht mehr den Mut und die Überzeugung hatte, dieses Spiel noch drehen zu können. Es wird darüber zu reden sein, dass die Führungsspieler, die Leistungsträger in der zweiten Halbzeit präsent sind und nicht so sehr abtauchen. Summa summarum ein Sieg, der auch verdient war. Die Aachener haben das in der zweiten Halbzeit auch geschickt gemacht, haben das Tempo verzögert. Wir haben nicht die Akzente und die Entschlossenheit dagegen gesetzt, um das Spiel noch drehen zu können.

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