2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 2. Spieltag - Montag 11.08.2003  - 20:15 Uhr
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Immer attraktive Spiele gegen Mainz

"Wir wissen, auf wen wir am Montag treffen und Spiele gegen Mainz waren zurückliegend immer besonders attraktiv." Cheftrainer Jörg Berger freut sich auf das Zusammentreffen mit dem FSV, vor dem er große Achtung hat.

"Von Mainz kann man nur mit Respekt sprechen. Der Verein ist insgesamt in einer Aufbruchstimmung und seit drei Jahren ent-wickelt sich dort etwas in Richtung Stadion, Trainer und Fans. Eigentlich gönnt man dieser Mannschaft endlich den Aufstieg", meinte Jörg Berger noch heute auf der Abschlusspresse-konferenz, "doch nicht mit Punkten von uns", vollendet der Coach aber bestimmend sein Statement.

In der Tat waren die Spiele der beiden Mannschaften gegeneinander, ob jetzt in Mainz oder am Tivoli, immer etwas Besonderes, denn beide bevorzugen das offensive Spiel. Auch am Montag dürfte das nicht anders werden und Trainer Berger ist froh, dass das Spiel erst am Abend angepfiffen wird. "Ich glaube, am Abend kann man doch besseren Tempofußball spielen als nachmittags. Ganz toll finde ich natürlich, dass direkt unser erstes Heimspiel der Saison gleich ein Livespiel im Fernsehen ist. Die Ausgangposition lässt ein tolles Spiel erwarten."

Beide Mannschaften starteten nämlich erfolgreich in die neue Spielzeit. Mainz gewann sein Heimspiel gegen Berlin und Alemannia begann mit einem Punktgewinn auswärts. "In Burghausen wird sich noch mancher schwer tun und der Verein und die Mannschaft werden oft zu unrecht etwas belächelt", war Jörg Berger auch heute noch mit dem ersten Spieltag zufrieden. Auf der anderen Seite bemängelte der Coach den vielleicht etwas fehlenden Mut nach der Führung und gegen Ende der Partie. Doch wer will schon am ersten Spieltag verlieren, zu einem Zeitpunkt, wo man noch gar nicht genau weiß, wo man leistungsmäßig steht.

Keine großen Aufschlüsse brachte das Testspiel am Mittwoch gegen die Nationalmannschaft von Luxemburg. "Dafür war es einfach zu heiß, wir saßen insgesamt fünf Stunden im Bus", haderte Jörg Berger etwas mit den Umständen. Einige der eingewechselten Spieler hatten dann aber doch "richtig gut gespielt", und Konkurrenz im eigenen Lager kann nur selten schaden. So kann dann auch über die Aufstellung am Montag nur spekuliert werden. "Bisher war ich froh, dass wir von schweren Verletzungen verschont wurden", so der Trainer. "Kleinere Blessuren gibt es immer wieder, doch den Willi Landgraf hatte es am Sonntag richtig erwischt."

Erst heute stieg der Zweitliga-Rekordspieler wieder ins Training ein. "Nach 25 Minuten lockerem Laufen hatte ich leichte Schmerzen am Oberschenkel. Doch nach einer kurzen Pause konnte ich ohne Probleme weitermachen", klärt Willi Landgraf seinen Gesundheitszustand auf. "Ich hatte einen Bluterguss genau auf dem Sprintermuskel und der war sehr schmerzhaft. Jetzt werde ich morgen noch einmal etwas Laufen und dann am Sonntag beim Mannschaftstraining testen, ob es wieder geht. Eines ist klar, ich werde nur grünes Licht geben, wenn ich wirklich schmerzfrei bin." Gerne würde Willi Landgraf am Montagabend auflaufen, denn er erinnerte sich daran, dass er sein letztes Tor an einem Montagabend in einem Livespiel (gegen Duisburg) erzielt hatte. Ansonsten sind alle Mann an Bord, auch Kapitän Karlheinz Pflipsen und Kai Michalke, der aus reiner Vorsicht heute wegen Muskelproblemen mit dem Training ausgesetzt hatte.

Der Gegner aus Mainz hingegen verzeichnet mit dem Bänderriss von Christof Babatz den ersten längeren Ausfall der Saison. Da auch Mimoum Azaouagh und Dennis Weiland gerade erst wieder ins Training eingestiegen sind und kaum am Tivoli auflaufen werden, wird die Elf von Trainer Klopp schon auf der einen oder anderen Position ein anderes Gesicht haben. Und dann fehlt nach dem Vereinswechsel von Andrej Voronin immerhin auch der beste Torschütze der Liga. Für
Trainer Jürgen Klopp ist dies allerdings kein Problem: "Spielerwechsel finden vor jeder Saison statt. Wir haben uns weiterentwickelt, mit anderen Spielern." Von der Alemannia spricht der Gästetrainer mit großem Respekt. "Letzte Saison konnte ich schon keinen Unterschied ausmachen zwischen der Alemannia und uns. Aber dieses Jahr ist das Team bärenstark. Erik Meijer, dazu Gomez, das ist einfach genial."

Genial soll auch die Stimmung am Montag werden und so starten die Alemannia-Fans vor dem Spiel eine bemerkenswerte Aktion. Gegen die leider wieder zunehmende Tendenz der üblen Verunglimpfung des Gegners und einiger inakzeptablen Lieder werden vor dem Spiel Flugblätter verteilt, die auf diesen Missstand hinweisen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Ausdrücklich wird in diesem Flugblatt darauf hingewiesen, dass es sich meist nur um Mitläufer handelt, die in Unkenntnis in diese Parolen und Hetzgesänge einstimmen. Gerade hier bieten sich dann aber auch die besten Ansatzmöglichkeiten. Hilfe erfährt die Aktion seitens des Vereins, der ab dieser Saison keine S-Block Tageskarten mehr an Jugendliche abgibt. Diese gemeinsamen Bemühungen sollen dazu führen, dass die Stimmung auf dem Tivoli wieder so euphorisch, aber auch so fair und unpolitisch wird wie nach dem Zweitliga-Aufstieg, als man in Umfragen zu dem Stadion mit der besten Stimmung gewählt wurde.
Im Vorverkauf wurden bisher gut zweitausend Tickets abgesetzt. Dazu kommen auf jeden Fall die 3.703 Dauerkartenkunden (Stand: Freitag 13.00 Uhr), sodass man am Tivoli mit einer sehr guten Kulisse (= 12.000 bis 13.000) rechnen kann.

Als Unparteiischen begrüßen wir Montagabend Günter Perl aus München. Günter Perl ist 33 Jahre alt und steht seit 1996 auf der DFB-Liste. Zusätzlich zu seinen Einsätzen als Assistent in der 1. Liga leitet der ledige Groß- und Außenhandelskaufmann, dessen Heimatverein der MSV München ist, seit 1998 Spiele der 2. Bundesliga (bisher 43). Bei seinem letzten Einsatz auf dem Tivoli unterlag die Alemannia im März mit 0:1 gegen Trier. Auch mit der Begegnung am Montag hat Günter Perl Erfahrung. In der letzten Saison leitet er die Partie beider Vereine am Bruchweg, wo die Schwarz-Gelben mit 1:3 den Kürzeren zogen.

An der Linie werden die Herren Friedrich Bielmeier (29, Deggendorf) und Markus Pflaum (26, Hallstadt) - beide Referees der Regionalliga Süd -, als SR-Assistenten stehen.

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