Alemannia empfängt am Dienstag um 19 Uhr Bayer Leverkusen
Die letzte Probe vor dem Ernstfall: In einer Woche empfängt die Alemannia 1860 München zum DFB-Pokal-Achtelfinale. Am Dienstag bietet sich Coach Jürgen Seeberger noch einmal die Möglichkeit, sein Team unter Wettbewerbsbedingungen zu testen. Beim Duell mit Bayer Leverkusen (19 Uhr, Tivoli) messen sich die Schwarz-Gelben zum zweiten Mal binnen vier Tagen mit einem klassenhöheren Gegner.
„Die Auftritte in den Spielen und die Trainingseindrücke ergeben langsam ein Gesamtbild“, erklärt der Coach. Dabei hofft Seeberger auf eine Bestätigung der positiven Ansätze aus dem HSV-Spiel. In einer Video-Sitzung erläutere der 42-Jährige der Mannschaft am Montag seine Eindrücke aus der Partie gegen die Hamburger. Tenor: Nach Ballgewinnen soll noch schneller umgeschaltet werden.
Auch wenn rund um den Tivoli mancher Beobachter aus dem Aufstellungsbogen am Dienstag schon Rückschlüsse für die Startelf gegen 1860 München ziehen will, lässt Seeberger den Konkurrenzkampf weiter total offen. „Natürlich sind alle total scharf darauf, Hinweise auf die erste Elf zu erhalten. Aber wir befinden uns immer noch mitten in der Vorbereitung“, so der Coach. Die dauert nach dem Bayer-Test noch eine weitere Woche an, ehe es im Pokal zählt. Locker wird es die Alemannia am Dienstag dennoch nicht angehen lassen. „Egal gegen wen: Man sollte immer gewinnen wollen - in jedem Zweikampf, in jedem Spiel“, gibt der Coach als Motto aus.
Karten für die Partie gegen Leverkusen sind in allen Bereichen an den Tageskassen erhältlich.
Alemannia Aachen: Kolev, Lagerblom (86. Plaßhenrich), Polenz (46. Reghecampf), Krontiris (73. Nemeth), Ebbers (63. Pecka), Fiel (63. Lehmann), Stehle, Leiwakabessy (73. Milchraum), Klitzpera, Herzig (46. Brinkmann), Straub / Trainer: Jürgen Seeberger
Bayer Leverkusen: Adler - Kießling (77. Kurdov), Dum (46. Freier), Schwegler (44. Barnetta), Gresko, Vidal (70. Naki), Schneider (70. Sukata-Pasu), Castro, Calsen-Bracker, Barbarez (46. Petersch), Hegeler (77. Reinartz) / Trainer: Michael Skibbe
1:0 Krontiris (13.), 1:1 Kießling (72.)
Schneider (23.)
4 / 7
Markus Kuhl, Michael Bernhardt, Till Franke
3.756
bewölkt, 6 Grad
Test gegen Bayer Leverkusen endet 1:1 - Krontiris und Kießling treffen
Eine gelungene Generalprobe für das Pokalspiel gegen den TSV 1860 München feierte die Alemannia im abschließenden Test gegen Bayer 04 Leverkusen. Mit 1:1 trennten sich die Schwarz-Gelben vom Tabellenvierten der Ersten Bundesliga. Nachdem Emmanuel Krontiris den Führungstreffer in der 13. Minute erzielt hatte, konnte Stefan Kießling für sein Team in der 72. Minute ausgleichen.
Alemannen-Coach Jürgen Seeberger änderte seine Startelf gegenüber dem letzten Testspiel lediglich auf einer Position. Für Reiner Plaßhenrich rückte Pekka Lagerblom ins Mittelfeld der Schwarz-Gelben. Der Finne kam an der Seite von Laurentiu Reghecampf, Emmanuel Krontiris und Cristian Fiel zum Einsatz. An der Ausrichtung der Mannschaft änderte sich durch den Wechsel aber nichts, da Lagerblom seine Rolle in dem von Seeberger bevorzugten 4-4-2-System kannte. Das Sturmduo bildeten erneut Todor Kolev und Marius Ebbers und vor Torhüter Stephan Straub verteidigte die Viererkette um Thomas Stehle, Nico Herzig, Alexander Klitzpera und Jeffrey Leiwakabessy.
Die Gäste aus Leverkusen traten mit einer Mischung aus jung und alt an. In der Anfangsformation gesellten sich die Nachwuchskräfte Pirmin Schwegler und Jens Hegeler um die erfahrenen Stars Bernd Schneider und Sergej Barbarez. Auch Ex-Alemanne Sascha Dum durfte an alter Wirkungsstätte von Beginn an ran.
In der Anfangsphase des Spiels passierte nicht viel, da beide Teams darauf bedacht waren, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Der erste Warnschuss durch Stefan Kießling stellte Alemannen-Keeper Stephan Straub auch vor keine großen Probleme (9.). Sein Gegenüber musste sich zwei Minuten später aber richtig ins Zeug legen: Nach einem Freistoß von Emmanuel Krontiris musste Rene Adler blitzschnell reagieren, um den Flugkopfball von Nico Herzig zur Ecke abzulenken. Die Seeberger-Elf wurde im weiteren Spielverlauf immer stärker und in der 13. Minute fiel der verdiente Führungstreffer: Nach tollem Pass von Marius Ebbers war Krontiris völlig frei vor Adler. Mit einem Schuss durch die Hosenträger überwand unsere Nummer 13 den Bayer-Keeper.
Auch in den weiteren Minuten blieb die Alemannia das aktivere Team, große Chancen sollten vorerst aber nicht herausspringen. Vom Tabellenvierten der ersten Bundesliga war dagegen so gut wie nichts zu sehen, was auch ein Verdienst der stabilen Aachener Hintermannschaft war. Nach einer guten halben Stunde wäre der Defensivverbund aber machtlos gewesen: Nach einer Faustabwehr von Straub kam der Ball auf Höhe des Sechzehners zu Nationalspieler Bernd Schneider, der den Ball per Volleyschuss an den rechten Pfosten zimmerte (31.). Wer jetzt dachte, dass die Skibbe-Elf aufdrehen würde, sah sich getäuscht. Die Schwarz-Gelben diktierten das Spielgeschehen und in der 38. Minute wäre beinahe der zweite Treffer gefallen. Mit einem tollen Lupfer-Pass hatte Jérôme Polenz Mitspieler Ebbers toll frei gespielt, der mit seinem Schuss allerdings am Leverkusener Torwart scheiterte. Deshalb blieb es beim 1:0 und mit der verdienten Führung ging es auch in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte knüpften die Alemannen da an, wo sie im ersten Spielabschnitt aufgehört hatten. Innerhalb der ersten zwei Minuten nach Wiederanpfiff schossen sie gleich zwei Mal auf den Leverkusener Kasten: Krontiris verfehlte das Tor jedoch genauso knapp (46.), wie der eingewechselte Reghecampf Sekunden später (47.). Dass die Werkself sich für Halbzeit 2 mehr vorgenommen hatte, merkte man in den anschließenden Spielminuten. Aber weder der Kopfball von Kießling (50.), noch der Fernschuss von Vidal, kam auf das Gehäuse von Straub. Die Bayer-Elf drängte die Schwarz-Gelben aber zunehmend in die eigene Hälfte. Seeberger reagierte und brachte in der 63. Minute mit Lubos Pecka und Matthias Lehmann zwei frische Kräfte. Und die Einwechslungen sollten sich bezahlt machen, da die Aachener wieder ein bisschen aktiver wurden. Aber es waren nicht die Schwarz-Gelben, die den nächsten Treffer erzielten, sondern die Skibbe-Elf: Auf der rechten Seite hatte die Hintermannschaft der Alemannia den eingewechselten Sukuta-Pasu vollkommen übersehen. Der Pass des U19-Akteurs landete zentral vor dem Aachener Tor, wo Kießling lauerte. Zwar konnte Alexander Klitzpera dessen Schuss noch ablocken, allerdings nicht mehr entscheidend ablenken - 1:1 (72.).
In der Schlussviertelstunde mobilisierten die Alemannen noch einmal alle Kräfte. Da jedoch auf beiden Seiten nichts Zwingendes herum kommen sollte, endete die Partie mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Die knapp 4000 Anhänger zeigten sich zufrieden mit der Leistung ihrer Akteure und das galt auch für Coach Jürgen Seeberger: „Mit dem Ergebnis kann ich gut leben. In der ersten Halbzeit haben wir etwas besser gespielt als nach der Pause. Das lag aber auch daran, dass die Leverkusener stärker wurden. Ich denke, dass es ein gelungener Test war, indem wir uns gut präsentiert haben. Wir haben aber noch Luft nach oben. Jetzt geht es darum, einen Rhythmus in die Abläufe zu bekommen, um am Dienstag 90 oder sogar 120 Minuten gehen zu können.“