Letztes Heimspiel des Jahres am Samstag gegen Bonn
Am 20. Spieltag der Regionalliga West empfängt die Alemannia am Samstag um 14.00 Uhr den Bonner SC auf dem Tivoli. Auch wenn die Zuschauer zum letzten Heimspiel des Jahres erneut nur an den Bildschirmen mitfiebern können, wollen sich die Schwarz-Gelben mit einem Sieg von ihrem treuen Anhang verabschieden.
„Die letzten Tage haben uns gut getan“, gab Mittelfeldspieler Steven Rakk beim obligatorischen Mediengespräch am Donnerstag stellvertretend für seine Mitspieler zu. Nach drei englischen Wochen in Serie konnten die Tivoli-Kicker endlich einmal regenerieren und erhielten nach dem Arbeitssieg in Wiedenbrück seit langer Zeit nochmal zwei freie Tage zum Verschnaufen. Auch wenn die Akkus bei den meisten Spielern wieder aufgeladen sind, so werden die personellen Sorgen zum Ende der Hinrunde nicht geringer. Für das Spiel gegen Bonn haben sich nun auch noch Kai Bösing nach einem Haushaltsunfall am Arm sowie Simon Seferings mit einem Faserriss in der Bauchmuskulatur abgemeldet. Mit Peter Hackenberg, Matti Fiedler, Sebastian Schmitt, Oluwabori Falaye, Florian Rüter, Leon Gaedicke und André Wallenborn sind sieben weitere Akteure unverändert nicht einsatzfähig.
Den Gästen macht derweil weniger die personelle als die tabellarische Situation zu schaffen. Nach nur einem Sieg aus neun Spielen und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 20 wurde Trainer Thorsten Nehrbauer vor knapp zwei Wochen beurlaubt. Interimsweise übernahm Gordon Addai, der zwischen 2003 und 2005 sowie in der Saison 06/07 für die U23 der Alemannia aktiv war, am vergangenen Wochenende mit Unterstützung von U19-Coach Lino Sanchez das Zepter im Sportpark Nord. Das Duo wird auch für das Auswärtsspiel in Aachen verantwortlich sein. „Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt“, bewertet Stefan Vollmerhausen das 3:3 am vergangenen Samstag gegen den Wuppertaler SV. „Bonn kommt mit dem Ehrgeiz nach Aachen, um auch hier etwas mitzunehmen. Aber unser Ziel ist es ganz klar, die Punkte hierzubehalten“, gibt der Aachener Trainer seine Marschroute vor.
Dauerkarteninhaber und Sponsoren können das Spiel im Live-Stream unter www.airtango.live wie gewohnt kostenlos verfolgen. Alle anderen interessierten Fans können für 7,90 € einen Tageszugang erwerben. Zudem bietet die Alemannia einen Live-Ticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) auf ihrer Website an. Aus bislang 25 Duellen gingen die Alemannen laut Bilanz 13-mal als Sieger hervor. Fünf Partien endeten Unentschieden und sieben Siege sind für den Bonner SC gelistet.
Alemannia Aachen: Mroß – Garnier (53. Rakk), Müller, Heinze, Galle – Zahnen (90+3. Dervisevic), Uchino – Blumberg, Dahmani (80. Baum), Batarilo (84. Aydogan) – Boesen / Trainer: Stefan Vollmerhausen
Bonner SC: Dautzenberg – Wiese, Teixeira, Winke, Damaschek – Schumacher, Bilogrevic – Kaiser (76. Kizil), Gencal, Takahara (71. Mvondo) – Somuah / Trainer: Gordon Addai
1:0 Müller (60.), 1:1 Bilogrevic (86.), 2:1 Galle (90.), 3:1 Baum (90.+4)
Bilogrevic (37.), Takahara (69.), Mvondo (88.)
7 / 7
Martin Ulankiewicz (Oberhausen) – Jens Laux, Marco Lechtenberg
8 Grad, Regenschauer
Späte Tore beim 3:1-Erfolg über Bonn
Die Alemannia hat im letzten Heimspiel des Kalenderjahres 2020 einen weiteren Sieg eingefahren. Gegen den Bonner SC mussten die Schwarz-Gelben in einer turbulenten Schlussphase zunächst den Ausgleich hinnehmen und behielten durch zwei Treffer in der Schlussminute sowie der Nachspielzeit am Ende doch noch mit 3:1 (0:0) die Oberhand.
Aachens Startformation wies im Vergleich zum Wiedenbrück-Spiel keine personellen Veränderungen auf. Allerdings agierte Marco Müller wieder in der Innenverteidigung und Takashi Uchino startete im zentralen Mittelfeld. Den besseren Start in die Partie erwischte der Tabellenvorletzte aus Bonn. Eine Freistoßhereingabe des Ex-Alemannen Schumacher köpfte Winke am langen Pfosten knapp über den Querbalken. Bis zur ersten guten Abschlussaktion der Tivoli-Kicker dauerte es fast 24 Minuten. Ein Distanzschuss von Zahnen wurde zur Ecke geblockt. Der ruhende Ball wurde zunächst geklärt, der zweite Flankenversuch fand Müller am langen Pfosten, bei dessen Direktabnahme allerdings ein Mitspieler im Weg stand. Auf der Gegenseite rettete Mroß zunächst gegen Takahara (25.), dann spitzelte Gencal eine Flanke am langen Pfosten knapp neben das Tor (26.). Nachdem Dahmani nach einer kurz ausgeführten Ecke eine Schussgelegenheit aus 15 Metern nicht nutzen konnte (31.), waren wieder die mutig aufspielenden Gäste an der Reihe. Kaiser scheiterte aber an alter Wirkungsstätte am gut aufgelegten Mroß im Aachener Kasten (38.). Sekunden vor der Pause kamen die Alemannen dann zu ihrer bis dato besten Chance. Uchino legte für Dahmani auf, dessen Schuss vor die Füße von Blumberg abgewehrt wurde. Der Nachschuss aus vier Metern landete allerdings ebenfalls nicht im Tor (45.).
Auch nach der Pause ging die erste Möglichkeit auf das Konto der Gäste. Galle bekam bei einem Schuss von Somuah aber noch rechtzeitig den Fuß dazwischen (49.). Wenig später musste die Alemannia einen weiteren Ausfall kompensieren. Garnier musste angeschlagen vom Feld und wurde durch Rakk ersetzt (53.). Die Kaiserstädter wirkten trotz des Rückschlags nun zielstrebiger. Einen Aufsetzer von Zahnen konnte Gästekeeper Dautzenberg nicht festhalten, Boesen machte die Kugel per Flanke wieder scharf und Heinze köpfte knapp drüber (55.). Die Aachener Führung nach einer Stunde fiel durch eine Standardsituation. Eine Rechtsecke von Batarilo fand den sträflich blank stehenden Müller, der aus 13 Metern per Kopf zum 1:0 vollendete (60.). Mit dem Rücken zur Wand stemmten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage. Blumberg musste einen Schuss von Somuah von der Linie kratzen (65.), dann entschärfte Mroß einen tückischen Aufsetzer von Gencal (81.). Die Alemannen liefen auf der letzten Rille und kamen nur selten zur Entlastung. Vier Minuten vor dem Ende kam Bonn ebenfalls nach einer Ecke zum verdienten Ausgleich. Bilgerovic war aus kurzer Distanz mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 1:1 (86.). Aber die Alemannia schlug noch einmal zurück. Eine zunächst abgewehrte Ecke bugsierte der eingewechselte Rakk hoch und weit in den Strafraum. Galle schraubte sich hoch und traf mit dem Hinterkopf zum vielumjubelten 2:1 (90.). Die dreiminütige Nachspielzeit bot dann noch einmal Dramatik pur. Zunächst setzte Schumacher einen Freistoß aus 17 Metern knapp links am Aachener Tor vorbei (90+2.), ehe sich die Alemannia zur Entscheidung konterte. Blumberg legte von rechts für den eingewechselten Baum auf, der die Kugel aus zehn Metern zum 3:1-Endstand in die kurze Ecke hämmerte (90+4.).