Alemannia Aachen: Wirtz – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, X. Baurmann – N. Creutz, Pohlmann, J. Wesché, Cl. Baurmann, Altenkamp
1:0 Wesché, 1:1, 2:1 Wesché, 3:1 Baurmann, 4:1 Altenkamp
Marum (Köln)
(auf dem Sportplatz Tivoli)
Unter einwandfreier Leitung des Herrn Paul Marum vom Kölner F.C. 1899 spielte am Sonntag, den 12. Februar unsere I. Mannschaft in der Aufstellung: [...] gegen Dürener F.C. I. Der Platz hatte sich wegen des andauernd niedergehenden Regens von dem vor acht Tagen stattgehabten Spiele Aachen–Gladbach noch nicht erholen können, war aber nach Ansicht des Schiedsrichters und nach unserem Wunsche bespielbar. Wir sind, was die Anzahl der ausgetragenen Spiele angeht, weit genug hinter den anderen Vereinen zurück.
Obwohl man in der ersten Spielhälfte von einer Bedrängung einer Partei nicht reden konnte, bot das ganze Spiel an interessanten Momenten nicht viel. Bei dem nassen Boden war eine gute Ballbehandlung unmöglich, zumal wenn vor den Toren die Spieler vielfach bis zu den Knöcheln im Schlamm standen. Ungefähr eine halbte Stunde dauerte es, bis das erste Tor fiel. In schönem langen Schuss sauste der Ball, von Joe Wesche getreten, ins Dürener Torgehäuse. Diese Vorsprung behielten wir nicht lange; denn alsbald verwandelte der feindliche Mittelstürmer eine Flanke von rechts zum Tor. Vor der Pause kam es zu keinem weiteren Erfolge.
Nach Seitenwechsel erhielt das Spiel ein ganz anderes Aussehen. Alemannia mit dem Wind im Rücken bedrängte stark das von ungefähr 8 Spielern verteidigte Dürener Tor. Die in der ersten Spielhälfte vermisste Lust und Freude am Spiel belebte Alemannia, und ihre Angriffe fanden in drei weiteren Toren durch Joe Wesche, Clem. Baurmann und Altenkamp ihren Lohn.
Nur ab und zu noch kam die Dürener Stürmerreihe, von der Aachener Verteidigung freigegeben, vor das Alemannen-Tor, von wo aus sie sich aber bald wieder zur Unterstützung ihrer Hinterleute zurückzog. Für Land und Leute ertönte der Schlusspfiff nicht unangenehm. Mit 15 Punkten in 12 Spielen stehen wir an fünfter Stelle in der Tabelle.
Die bei den Zuschauern teilweise etwas "vorgerückte" Begeisterung ist wohl auf den Charakter der zweiten Spielhälfte zurückzuführen.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 5 / 1. März 1911)
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