Ligaklasse - Saison 1910/1911 - 1. Spieltag - Sonntag 18.09.1910  - 16:00 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Wirtz – Emunds, Niessen – J. Boeven, Roolf, H. Wollgarten – Engels, C. Goblet, J. Wesché, Rex, Altenkamp

Düsseldorf 1899: u.a. Steffens, Leak

Tore

1:0 Niessen, 2:0 Altenkamp, 2:1, 3:1 Goblet, 3:2 (75.)

Schiedsrichter:

Hoffmeister (Düren)

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

Besondere Vorkommnisse:

Düsseldorf schießt Elfmeter über das Tor (kurz nach Beginn)

18.9.1910: Alemannia Aachen - Düsseldorfer FC 1899 3:2

Mit einer durch 4 Ersatzleute geschwächten Mannschaft trat Alemannia I zum ersten Ligaspiel gegen Düsseldorf an. Infolgedessen waren die Aussichten nicht allzu rosig.

Schon gleich im Anfang kommt Düsseldorf gut vor, doch der entscheidende Schuss misslingt. Ueberhaupt schien nach den vielen in der ersten Hälfte verpassten Chancen der Gegner zu urteilen, das Glück wieder gut machen zu wollen, was es sonst so manchmal an Alemannia gesündigt hatte, doch korrigierte es sein Versehen gleich in der zweiten Hälfte. Bei einem Elfmeter jagt Düsseldorf den Ball über die Latte, verschiedentlich greift Wirtz sehr schön und wirksam ein, bis sich endlich Alemannia in der feindlichen Hälfte heimisch fühlt. Einen Strafstoss für Aachen verwandelt Niessen und ein zweites Tor fällt durch Altenkamp. Dann Pause. Nach Wiederbeginn interessiert sich unsere Mannschaft noch eine Weile fürs Spiel, dann tritt langsam Energie- und Interessenlosigkeit ein, aus der auch der erste Erfolg der Gegner sie nicht aufrüttelt. Erst als Goblet durch einen schönen langen Schuss uns einen dritten Erfolg verschafft, leben die Stürmer wieder etwas auf, lassen aber sogleich wieder nach als Düsseldorf ein Tor aufholt und begnügen   sich mit dem Stande von 3:2 und den beiden Punkten für die Meisterschaft.

Das Spiel war nur in der ersten Hälfte interessant, in der zweiten Hälfte flaute es, besonders bei unserer Mannschaft bedeutend ab.

Wirtz im Tor war flink, geistesgegenwärtig und glücklich. Hinwerfen müsste  er beim Trainieren vor einem Tor systematisch üben. Durch seine Abstösse nimmt er seinen Verteidigern schwere Arbeit ab. Von letzeren war Emunds so gut wie ich ihn seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Sein Ballabnehmen in der ersten Hälfte erinnerte in etwa an sein Spiel gegen Rheydt auf dem Waldspielplatz. Niessen, manchmal etwas scharf aber sehr erfolgreich, liess dadurch wenigstens einigermassen sein schlechtes Stürmerspiel vom vorigen Sonntag vergessen. Von den Läufern waren Boeven und Roolf gut, doch traten sie nicht besonders hervor. Wollgarten ist als Läufer an seinem Platz, doch verdarb er sich sein Spiel, indem er in der nonchalantesten Art fast jeden Ball dem Gegner in die Füsse trat. Altenkamps Flanken waren famos, sein Vorgehen schnell und wirkungsvoll; schade, dass er von Wollgarten bis auf einige Ausnahmen keinen Ball bekam. Rex hatte gegen Steffens, den besten Mann Düsseldorfs, einen schweren Stand. Dass er ihm hin und wieder etwas kräftig auf den Pelz rückte, war nicht zu beklagen. Joe fängt an zu selbständig zu spielen; auch in etwas weniger verzwickten Situationen soll man sich seiner Nebenleute erinnern. Keiner ist gerne mit solchem Abfall abgespeist. Verschiedene seiner Schüsse waren brillant. Goblet verleugnete wieder seine spielbegabte Familie nicht; wenn er es an Fleiss und Ausdauer nicht fehlen lässt, wird er später wohl Alemannia einen erstklassigen Mittelstürmer stellen. Engels war sehr gut. Seine Schnelligkeit und unverdrossene Arbeit liessen in ihm den Ersatzmann in keiner Weise erkennen. Nach einigen Spielen in der ersten Mannschaft würde ich ihn Wolff vorziehen.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 19 / 1. Oktober 1910)

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