Alemannia Aachen: Laumen – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, H. Wollgarten – Wolff, T. Boeven, J. Wesché, Rex, Essers
Haase (Bonn)
"Besuch liess zu wünschen übrig" (auf dem Sportplatz Tivoli)
Düsseldorf nach der Pause zu zehnt
Obiges Spiel, das unter umsichtiger Leitung des Herrn Dr. Haase aus Bonn stattfand, bildete den Abschluss der Ligaspiele für Al. Platzverhältnisse sowie Besuch liessen zu wünschen übrig. Beim Spiele selbst zeigte sich gleich von Anfang an eine Ueberlegenheit Al., die sich bedauerlicherweise das ganze Spiel hindurch bemerkbar machte; ich sage bedauerlicherweise, weil unter diesem Uebelstande das Spiel sehr litt und dadurch an jeglichem Interesse verlor. Düsseldorf war wohl mit Ersatz angetreten und spielte nach der Pause nur noch mit 10 Leuten, aber trotzdem hätten sie mit grösserer Energie das Spiel offen halten können. Laumen in Al's Tor musste höchstens 6 mal eingreifen, sein Partner dagegen war ständig beschäftigt, hielt aber in bravouröser Weise. Er besonders, sowie die vielen Beine vor Düsseldorfs Tor verhinderten, dass das Resultat nicht so hoch wurde, wie es Al. für ihr überlegenes Spiel verdient hätte. Bei Al. herrschte während des ganzen Spieles ein durchweg flotter Zug; ein jeder wollte sich nur von seiner besten Seite zeigen. Joe und Rex im Sturm waren unermüdlich und nutzten jede Gelegenheit zum Schiessen aus. Essers war nicht ganz auf seiner Höhe; mit einer beispiellosen Sicherheit gab er alle Flanken hinters Tor. Auch konnte er mit dem besten Willen keine Eckbälle treten; wie überhaupt Eckbälle von Al. durchweg schlecht getreten werden, weshalb auch solche immer resultatlos verlaufen. Eine Ecke muss zum mindesten gefährliche Momente zeitigen. Toni war gut. Wolff umspielte einmal in schöner Weise beide Verteidiger und schoss an dem entgegeneilenden Torwächter vorbei ein prächtiges Tor. Roolf war in seinem Zuspiel nicht besonders präcis, zeigte aber schöne Leistungen durch sicheres Kopfspiel. Boeven hatte nichts Besonderes zu leisten gegen den schwächeren linken Sturmflügel von Düsseldorf. Dagegen hatte Wollgarten schwereren Stand; er deckte sehr gut und kombinierte zeitweise sehr schön mit den Stürmern. Ich möchte sagen, der Versuch, Wollgarten in der Läuferreihe zu verwenden, ist geglückt, und frage ich mich nur, warum dieser Schritt nicht schon lange unternommen wurde. Ein abgeschlossenes Urteil darf man meiner Ansicht nach noch nicht fällen, da das Wettspiel keine besonderen Schwierigkeiten bot. Wünschen wir einstweilen nur, dass Wollgarten auch fernerhin befriedigt. Die beiden Verteidiger und Laumen hatten leichte Arbeit; sie spielten in gewohnter Weise.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 7 ("6") / 1. April 1910)
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