Es wird in Aachen das Spiel des Jahres werden, wenn die Alemannia am morgigen Mittwochabend gegen den Rekordmeister und Pokalverteidiger aus München antritt. Und wenn die Schwarz-Gelben dann auch noch als Sieger vom Platz gingen … Aber bis dahin ist es ein langer Weg, ein sehr langer Weg.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Mit Siegen über Erfurt, 1860 München und Braunschweig qualifizierte sich das Team von Jörg Berger für das Viertelfinale. Luca Boddien hieß der Knirps, der als "Glücksfee" am Abend des 7. Dezembers 2003 der Alemannia das Traumlos Bayern München bescherte. Seitdem ist Bayern München am Tivoli allgegenwärtig, die Planungen laufen seit Wochen auf Hochtouren, das Stadion ist restlos ausverkauft.
Nachdem die Frage der Ehre gegen den 1. FC Nürnberg geklärt worden war, hieß die Generalprobe SV Wacker Burghausen. Sie ging daneben, die Schwarz-Gelben verloren 0:1 vor heimischer Kulisse. Klitzpera: "Natürlich wollten wir gewinnen, aber es war nicht unser bester Tag. Nun müssen wir nach vorne schauen."
Nach vorne schauen heißt also: Bayern München. Die Mannschaft hat bis zum Sonntag keinen Gedanken an das Spiel verschwendet. Zwar liefen die Vorbereitungen rund um den Tivoli schon während der Winterpause an, aber Coach Berger warnte seine Schützlinge immer, nur an die nächste Aufgabe zu denken. Berger: "Ich habe bislang noch gar nicht mit meiner Mannschaft über die Bayern gesprochen. Wir bereiten uns vor, als würden wir ein ganz normales Ligaspiel bestreiten. Morgen konzentrieren wir uns intensiv auf das Spiel und dann werde ich auch die ersten Aussagen zum Gegner machen." Klar ist dabei auch, der FC Bayern München ist ein Buch ohne die berühmten sieben Siegel: "Wer nicht weiß, wie ein Michael Ballack spielt oder welche Eigenarten ein Roy Makaay hat, dem ist wohl auch nicht zu helfen. Bayern München kennt nun wirklich jeder und die Spiele verfolgt man ja auch eigentlich immer", so Alexander Klitzpera. Da wird deutlich, dass es wohl einfacher ist, das Team auf Bayern München einzustellen, als auf ein "normales" Zweitligaspiel. Berger: "Ich denke, ich muss da gar nicht viel sagen. Alle kennen die Münchener und sind hoch konzentriert. Was will man als Trainer mehr?"
Die Freude ist groß am Tivoli. Die Spieler wissen, dass sie deutschlandweit auf sich aufmerksam machen können. Berger: "Für uns ist das eine tolle Chance. Die Mannschaft hat durch ihre Leistungen dazu beigetragen, dass Alemannia Aachen finanziell ein wenig was gewinnen konnte. Aber auch unser Image hat sich durch die Siege verbessert."
Der Tivoli wird brennen - ganz im Gegensatz zum Spiel gegen den 1. FC Nürnberg: Kontrastprogramm für die Mannschaft: gähnende Leere und nun ausverkauftes Stadion. Da muss die Mannschaft kühlen Kopf bewahren. Berger: "Wir haben eine bayern-erfahrene Achse mit Straub, Klitzpera, Grlic, Pflipsen und Meijer. Es wird sicherlich auch von ihnen abhängen, ob wir zu unserem Spiel finden."
Aber welchen elf Spielern schenkt Trainer Jörg Berger das Vertrauen, dieses Spiel von Beginn an bestreiten zu dürfen? Berger: "Meine Mannschaft ist fit, alle könnten spielen. Ich denke nur auf der Position von Frank Paulus nach, ob ich dort Cristian Fiél einsetze. Aber dazu kann ich bislang nichts Näheres sagen. Ansonsten wird es keine personellen Veränderungen geben. Ich habe Vertrauen zu allen Spielern."
Elf Jahre spielte Abwehrchef Alexander Klitzpera für die Mannschaft aus Bayerns Landeshauptstadt, eineinhalb Jahre davon durfte er mit den Profis zusammentrainieren. Zu einem Einsatz reichte es für ihn in einem Punktspiel aber nicht, über Arminia Bielefeld wechselte er zur Alemannia und möchte nun mit den Schwarz-Gelben in dieser Saison den Aufstieg ins Oberhaus des deutschen Fußballs perfekt machen: "Natürlich hat die Meisterschaft Vorrang und da stehen wir derzeit gut. Das wollen wir verteidigen. Nun geht es aber im Pokal um den Einzug ins Halbfinale, das ist sicherlich auch etwas Besonderes. Und wenn ich dann auch noch gegen meinen Heimatverein spielen kann, ist das für mich ein Highlight." Und bei Highlights treten auch regelmäßig seine Eltern die Reise in die Kaiserstadt an. So auch diesmal: "Ja, meine Eltern sind extra zum Spiel gekommen und freuen sich darauf. Natürlich ist es auch für sie etwas Besonderes." Eigentlich haben sie ihrem Sprössling immer Glück gebracht, haben miterlebt, als er mit zwei Treffern an seinem 26. Geburtstag zum Matchwinner bei Jahn Regensburg wurde. Da kann doch morgen gar nichts schief gehen…
Wie aber sehen die Beteiligten selbst ihre Chancen, dem Rekordmeister ein Bein zu stellen? Berger: "Ich freue mich erstmal nur auf dieses Spiel und klar ist auch, wir haben eine Chance, denn eine Chance hat man immer im Leben. Wir müssen nur kühlen Kopf bewahren. Die Bayern sind - und da müssen wir uns natürlich nichts vormachen - das Non-Plus-Ultra des deutschen Fußballs, aber wir wollen die kleine Chance, die wir haben werden, hoffentlich nutzen können."
Mit seinem Gegenüber Ottmar Hitzfeld verbindet ihn mehr als nur der Fußball. Jahr für Jahr fahren sie, zusammen mit Michael Henke, Gerd Schmelzer und einigen anderen Kollegen, zum Skifahren. Berger: "Es ist toll, was Ottmar bei den Bayern seit Jahren leistet und welchem Druck er standhält. Im Pokal haben wir bislang noch nicht gegeneinander gespielt, und ich glaube, dass meine Bilanz gegen die Bayern sonst eher negativer Natur ist. Ich konnte zwar schon Siege feiern, aber die Zahl der Niederlagen ist doch höher. Ich hoffe, morgen ändert sich was im positiven Sinne daran."
Das hoffen um den Tivoli herum alle. Trotz alledem ist es noch ein weiter Weg und die Spieler sollten sich vielleicht des Sieges gegen 1860 München erinnern. An Berlin denkt derweil niemand. Berger: "Das ist noch so weit entfernt. Das male ich mir deshalb auch nicht in meinen geheimsten Träumen aus." Der Weg geht für Trainer Jörg Berger nur über Ottmar Hitzfeld, für Alexander Klitzpera über Roy Makaay und für Alemannia Aachen über Bayern München.
Folgende Spieler könnten am Mittwoch auflaufen:
Alemannia:
Straub -
Landgraf, Klitzpera, Lanzaat, Blank -
Paulus (Fiél), Grlic, Pflipsen, Brinkmann -
Meijer, Kontriris
FC Bayern:
Kahn -
Sagnol, Kuffour, Demichelis, Lizarazu -
Hargreaves, Jeremies, Ballack, Salihamidzic -
Santa Cruz, Makaay
Schiedsrichter: Michael Weiner (Otterstadt)
Alemannia Aachen: Blank, Brinkmann, Fiel, Grlic, Klitzpera, Krontiris, Landgraf, Lanzaat, Meijer, Pflipsen, Straub / Trainer: Jörg Berger
FC Bayern München: Kahn Sagnol Kuffour Demichelis Lizarazu (83. Pizarro) Hargreaves Jeremies (80. Schweinsteiger) Ballack Salihamidzic Santa Cruz Makaay / Trainer: Ottmar Hitzfeld
1:0 Stefan Blank (33.), 1:1 Michael Ballack (45.), 2:1 Erik Meijer (81.)
Jens Jeremies (47.), Dennis Brinkmann (49.), Michael Ballack (60.), Willi Sagnol (67.), Erik Meijer (88.)
5 / 6
2 / 2
Michael Weiner
20.400 (davon ca. 3.000 Bayern Fans)
leicht bewölkt, 15°
Eine tolle Stimmung herrschte schon weit vor dem Anpfiff rund um den Tivoli, in den Kneipen, in den Zelten und im Alemannia-Shop, aus dem das Radio schon seit dem Nachmittag live sendete. Auch im Stadion selbst war Party angesagt und man merkte allen Beteiligten an - Unbeteiligte gab es an diesem Abend nicht -, dass man sich lange nach so einer Partie gesehnt hatte. Der deutsche Rekord-Meister und -Pokalsieger trat in einem Pflichtspiel am Tivoli an. In den ersten drei Spielen des Viertelfinales hatte es keine Überraschungen gegeben, also war im vierten Spiel eigentlich eine fällig. So oder so ähnlich machten sich die Fans vor Spielbeginn Mut.
Unsere Mannschaft zeigte dann von Beginn an zwar Respekt vor dem großen Namen, doch schnell merkte man, dass alle Spieler durchaus mithalten konnten. Mehr sogar noch: In der Anfangsphase war Alemannia die spielbestimmende Mannschaft. Den ganz in weiß gekleideten Münchenern glückte zunächst nicht viel, das Selbstvertrauen der Schwarz-Gelben hingegen wuchs mehr und mehr. Bereits in der 14. Minute hatte unsere Mannschaft die Riesenchance zur Führung. Nach einem langen Ball von Willi Landgraf die Linie entlang, konnte sich Dennis Brinkmann über rechts durchsetzen, seine Flanke fand den Kopf von Erik Meijer, der auf Cristian Fiél ablegen konnte. Cristian wartete nicht lange und legte quer in den Torraum, doch am hinteren Pfosten verpasste Emmanuel Krontiris denkbar knapp.
Alemannia blieb am Drücker und zeigte in dieser Phase eine erstklassige Leistung. Einem sauberen Aufbauspiel aus der Abwehr heraus folgte ein gepflegtes Passspiel im Mittelfeld und dann wurde der Weg nach vorne gesucht. Stefan Blanks Schuss in der 19. Minute zwei Meter über dem Tor konnte man allerdings noch getrost als Einschießen abheften. Vier Minuten folgte später die nächste hundertprozentige. Diesmal flankte Stefan Blank vom linken Flügel in den Strafraum und spielte so Emmanuel Krontiris frei. "Emu" nahm den Ball kurz mit und schoss dann aus der Drehung aufs Tor. Doch Nationalkeeper Oliver Kahn zeigte in dieser Szene, warum er gerade zum drittbesten Torwart der Welt gewählt worden war und lenkte mit einem fast unglaublichen Reflex den Ball über die Latte.
Drei Minuten später sahen die immer optimistischer werdenden Fans die nächste Gelegenheit zur Führung. Wieder war es Dennis Brinkmann von rechts, der das Leder gefährlich nach innen brachte. Emmanuel Krontiris verpasste zwar in der Mitte, doch hinten lauerte Cristian Fiél, dessen Schuss aber auf der Linie gerettet wurde. Die Stimmung wurde immer besser, die Laune von Oliver Kahn immer schlechter und insgesamt waren die Schwarz-Gelben die tonangebende und bessere Mannschaft.
Als man sich gerade anfing Sorgen zu machen wegen der vielen vergebenen Torchancen - meist geht der Schuss ja dann nach hinten los - fiel die längst überfällige Führung. Stefan Blank wurde aus dem Mittelfeld angespielt und haute einfach mal drauf. Mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern überraschte er selbst Oliver Kahn (Franz Beckenbauer später: "Ein Torwartfehler") und erzielte den längst verdienten Führungstreffer (Stefan Blank: "Ein Tor wie gegen Unterhaching. La Bomba ist zurück"). Erst in den letzten Minuten der 1. Halbzeit wurde der Gast etwas stärker und baute so etwas wie Druck auf. Torchancen hatte der FCB aber keine, bis auf die eine Szene in der Nachspielzeit. Irgendwie hatte sich Michael Ballack frei geschlichen und köpfte eine Flanke unbedrängt zum Ausgleich ins Netz. Mit 1:1 wurden sie Seiten gewechselt, ein für den Favoriten schmeichelhaftes Ergebnis.
Auch nach der Pause sahen die Zuschauer keine hoffnungslos unterlegene Heimmannschaft. Die Schwarz-Gelben hielten weiter gut mit, auch wenn der Gast jetzt besser ins Spiel kam. Gefährlich wurde es immer dann, wenn beim FC Bayern der Ball einmal über mehrere Stationen lief. "Die spielten mit einer unheimlichen Präzision", meinte nach dem Spiel Abwehrchef Alexander Klitzpera, "da springt kaum ein Ball weg, der Pass kommt in den Fuß und du musste in jeder Sekunde unheimlich aufmerksam und konzentriert sein." Die Führung gelang dem Pokalverteidiger allerdings nicht. Einen Freistoß von Owen Hargreaves holte Stephan Straub aus dem Winkel (59.) und auch als Roy Makaay seinem Schatten Quido Lanzaat entwischt war, parierte unser Keeper dessen Schuss glänzend (65.).
In der 72. Minute wäre aber auch unser Torwart geschlagen gewesen. Michael Ballak hatte einen Eckball mit dem Kopf erwischt, doch auf der Torlinie konnte Willi Landgraf retten. Aber auch unsere Mannschaft versteckte sich in dieser Phase nicht und Gelegenheiten von Karlheinz Pflipsen und Stefan Blank machte Nationalkeeper Oliver Kahn zunichte.
Die Entscheidung fiel neun Minuten vor Schluss. Der eingewechselte Bachirou Salou hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt, legte zurück auf den ebenfalls eingewechselten Frank Paulus und dessen direkte Flanke wurde per Kopf von Erik Meijer ins Netz der Münchener und ins Herz der Bayern befördert. Jetzt war hier alles außer Rand und Band, der Tivoli wurde zum Tollhaus. Die letzten Minuten wurde dann noch zu einer Zitterpartie. Jetzt endlich besann sich der Deutsche Meister auch auf seine kämpferischen Qualitäten, paarte diese mit der ohne Zweifel vorhandenen spielerischen Klasse und setzte unsere Mannschaft gehörig unter Druck. Doch Alemannia hielt dagegen, die Spieler warfen sich in die Schüsse und zwangen den Gegner immer wieder in die Zweikämpfe. Der gut leitende Schiedsrichter Weiner ließ wieder nachspielen, Gedanken an die erste Halbzeit kamen hoch, doch diesmal hielt unsere Abwehr stand. Dann kam der Abpfiff und es brachen alle Dämme.
Alemannia hatte es geschafft, den großen FC Bayern in die Knie gezwungen und das nicht einmal unverdient. Der Schlüssel zum Erfolg lag vor allem in einer sehr disziplinierten und konzentrierten Spielweise. Spielerische Mittel wechselten sich mit langen Bällen nach vorne ab und gerade diese bereiteten dem FC Bayern überraschend viele Probleme. Nun hatte das Viertelfinale doch noch seine Überraschung, die der Sieg der Alemannia mit Sicherheit bleiben wird. Doch eine Sensation war es nicht, denn dafür hatte unsere Mannschaft einfach viel zu stark gespielt. Dennis Brinkmann: "Wir hatten einen guten, die Bayern hat einen schlechten Tag. Es war einfach geil."
Wir sind tatsächlich in der ersten Halbzeit viel besser ins Spiel gekommen, wir hatten die besseren Chancen. Zu dem Zeitpunkt kurz vor der Halbzeit hatten ich nicht mehr mit dem Ausgleich gerechnet. Das waren wir dem 2:0 näher. In der zweiten Halbzeit waren die Bayern, was die Spielanteile und auch den Druck auf unser Tor anbetraf, viel stärker. Da hätten wir auch das 2:1 bekommen können. Aber meine Mannschaft hat sich mit viel Begeisterung, mit tollem Engagement, mit viel Herz und letztlich auch mit spielerischen Akzenten wieder befreien können bzw. mit dem guten Konter das 2:1 erzielt. Dann war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, das Spiel über die Runden zu bringen. Ich freue mich riesig, dass wir weiter gekommen sind. Ich freue mich über das tolle Los, noch mal ein Heimspiel, und ich wünsche Bayern München und Ottmar Hitzfeld für die nächsten Spiele viel Erfolg.
Ich möchte Jörg Berger und seiner Mannschaft zum Weiterkommen gratulieren. Das haben sie sich auch redlich verdient. Aachen ist besser ins Spiel gekommen als wir und hatte in der ersten Halbzeit einige gute Chancen herausgespielt. Da haben wir im Abwehrbereich, im Defensivverhalten erschreckende Fehler gemacht. Wir haben zu viele Kopfballduelle verloren und somit Aachen zu den Chancen kommen lassen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser geordnet und haben das Spiel auch besser im Griff gehabt. Wir sind dem 2:1 auch einige Male sehr nahe gewesen. Da wurde noch auf der Linie gerettet. Dann fiel doch das 2:1 nach einem Konter, bei dem wir auf der linken Seite die Flanke zuließen und Meijer freistehend einköpfen konnte. Da gab's auch einen Stellungsfehler im Zentrum des Spiels. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass wir ausgeschieden sind. Wir hatten das klare Ziel, das Finale zu erreichen. Wir haben Aachen nicht unterschätzt. Aachen ist ja auch eine Spitzenmannschaft, die auch Ambitionen hat, in die Bundesliga aufzusteigen, und wenn sie weiterhin so spielen, dann werden wir sie auch in der nächsten Saison in der Bundesliga sehen.
Ich denke, wir haben vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut und sehr kompakt gespielt. Vorher hatten wir schon ein paar gute Möglichkeiten. Dass der Schuss dann so reingeht, ist natürlich super für mich. Die kommen einmal vor das Tor, das zeichnet die Klasse der Bayern aus, und machen das 1:1. Der Ausgleich hat uns nicht umgehauen. Wir haben gesagt, wir müssen einfach nur so weiterspielen, wie in der ersten Hälfte. So sind wir rausgegangen und es hat gut geklappt. Wir haben uns zurückgekämpft und zum Glück das 2:1 gemacht. Nun wird aber der DFB-Pokal erst einmal wieder zur Seite geschoben. Wichtig ist für uns jetzt die Meisterschaft am Wochenende in Mainz, dass wir da Punkten.
Das ist natürlich das Größte, gegen meinen Ex-Klub vor allen Dingen auch noch verdient zu gewinnen und das zu Hause vor ausverkauftem Haus ... mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen. In der ersten Halbzeit waren wir sehr stark, nach der Pause waren die Bayern auch einen Tick aggressiver und sind besser ins Spiel gekommen, aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und haben versucht, unser Spiel durch-zuziehen. Dafür sind wir dann auch verdient belohnt worden. Im Halbfinale ist mit unseren Fans im Rücken alles möglich.
Das war nicht irgendeine Kneipenmannschaft. Wir haben gegen Bayern München gespielt und richtig alles gegeben, was drin war, und es hat sich gelohnt. In der ersten Hälfte hatten wir die klareren Möglichkeiten, aber aus dem Nichts machen die das 1:1. Wenn du dann das Siegtor machen darfst, dann ist das ein geiles Gefühl. Heute Abend wird Karneval vorgezogen.
Es ist schön, dass uns das gelungen ist, mit so einer relativ normalen Mannschaft gegen all die großen Namen. Wir hatten einen unglaublichen Willen, das Spiel hier zu machen. Die Kulisse hat natürlich mitgeholfen.
Ein Halbfinale gegen Mönchengladbach ist sicherlich etwas Besonderes für mich. Ich habe jahrelang bei Borussia gespielt. Aber im Halbfinale ist es eigentlich egal, ob wir nun gegen Bremen oder auch gegen Lübeck gespielt hätten. Die Chance ins Finale zu kommen, ist jetzt sehr groß. Die Tür steht halb offen. Wir müssen sie halt nur noch auf stoßen. Zum Glück haben wir ein Heimspiel, da sind die Chancen größer als bei einem Spiel auf dem Bökelberg. Und in einem Spiel, das hat man heute gesehen, kann man auch gegen einen höherklassigen Gegner mal was erreichen. Vom UEFA-Cup möchte ich jetzt noch nicht sprechen. Es kann viel passieren. Wenn wir gegen Gladbach verlieren, was natürlich im Bereich des Möglichen ist, dann ist der UEFA-Cup schon wieder ganz weit weg. Natürlich werden wir wieder alles geben und auch versuchen, das Spiel zu gewinnen. Wenn wir an die heutige Leistung anknüpfen können, dann haben wir auch eine gute Chance. Wir haben hier im letzten halben Jahr für das eine oder andere Highlight gesorgt. Das haben wir uns verdient. Die Mannschaft spielt größtenteils sehr gut, gegen Burghausen nicht. Aber wir müssen weiterhin am Ball bleiben. Wir haben wirklich noch nichts erreicht. Irgendwo wollen wir mehr, aber dafür müssen wir weiterhin konzentriert und von Verletzungen verschont bleiben und dann ist am Ende der Saison vielleicht sogar noch mehr drin.