2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 20. Spieltag - Sonntag 15.02.2004  - 15:00 Uhr
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Fehler als Umleitung zum Erfolg

Das Spiel bzw. die völlig unnötige Niederlage beim Aufstiegskandidaten FSV Mainz 05 hatte Spuren hinterlassen. "Zwei, drei Tage lang saßen der Frust und die Verärgerung sehr tief", so unser Chef-Trainer Jörg Berger bei der heutigen Abschluss-PK vor dem Spiel am Sonntag gegen den FC Energie Cottbus.

Am Donnerstag dann aber wurde die Nieder-lage gemeinsam aufgearbeitet. "Mit Videoanalyse und Diskussion haben wir besprochen, wie man auch auswärts cleverer und stabiler auftreten kann. Wir haben gegen eine Mannschaft aus Mainz verloren, die zwar aufsteigen will, aber die nicht besser war." Eigene Fehler hatten den Gegner wieder ausgebaut, Fehler, die bei Heimspielen nur noch ganz selten auftreten. "Bei uns gibt es noch eine zu große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärts-spielen. Wir setzen unsere Stärken im eigenen Stadion einfach besser um.
Dahin müssen wir auch auswärts kommen."

Für Jörg Berger ist die hohe Fehlerquote schuld an einer vermeintlichen Auswärtsschwäche. "In bestimmten taktischen Momenten zeigen wir nicht die notwendige Konsequenz im Zweikampf und im Spiel." Auf der anderen Seite weiß der erfahrene Fußballlehrer aber auch, dass unsere Mannschaft in dieser Besetzung noch nicht solange zusammenspielt. "Man kann einfach nicht erwarten, dass man innerhalb von einem halben Jahr eine Spitzenmannschaft wird. Viele Leute meinen jetzt: Wir müssen aufsteigen, wir müssen ins Endspiel kommen. So einfach ist das nicht." Beim Betrachten der Tabelle fällt dann tatsächlich auf, dass die Alemannia mit RWO die einzige Mannschaft im Aufstiegskampf ist, die neu oben dabei ist. "Mainz spielt im vierten Jahr oben mit, Nürnberg, Cottbus, Bielefeld und Unterhaching haben alle schon Bundesliga gespielt", zählt Berger auf.

Am Sonntag nun erwarten alle - wieder einmal - eine Trotzreaktion der Schwarz-Gelben. Trainer Berger hält seine Mannschaft für stabil genug, entsprechend positiv zu reagieren und die gemachten Fehler als Um-leitung zum Erfolg zu sehen. Auch "Kampfgraf" Willi Landgraf strahlt Optimismus aus. "Es gibt einige Dinge zu ver-bessern. Die haben wir auch intern klar ange-sprochen. Das Ergebnis soll jeder am Sonntag sehen können. Wir werden uns sicher anders präsentieren als in der 2. Halbzeit in Mainz." Jeder weiß, wie wichtig die Partie am Sonntagnachmittag ist, wenn in einem echten Spitzenspiel (Fünfter gegen Dritter) der FC Energie Cottbus vom äußersten Osten in den äußersten Westen (725 km!!) reisen muss. Jörg Berger: "Cottbus hat fast die gleiche Bilanz wie wir. Bei einem Sieg sind wir wieder richtig dabei und wären an Cottbus vorbeigezogen. Wir dürfen jetzt nicht die Spitzengruppe abreißen lassen."

Vom Gegner spricht Jörg Berger mit Anerkennung. "Cottbus hat über Jahre jetzt konstant gute Arbeit geleistet. Auch nach dem Abstieg, der bei den Be-dingungen, unter denen man dort arbeitet, pas-sieren kann, ist man wieder mit oben dabei." Leider haben die Schwarz-Gelben auf jeden Fall zwei Ausfälle zu beklagen. Die Zerrung im linken Oberschenkel von Bachirou Salou ist noch nicht abgeklungen, deshalb wird er definitiv gegen Cottbus nicht spielen können. Trainer Jörg Berger: "Ein Einsatz käme zu früh. Das Risiko, dass sich die ganze Sache verschlimmert, ist zu groß." Auch Ivica Grlic kann wegen seiner Sehnenentzündung am rechten Sprunggelenk nicht mit von der Partie sein.

"Leider kann ich Sonntag nicht spielen. Wenn ich nur 60 bis 70 Prozent bringen kann, dann hilft das der Mannschaft nicht weiter. Heute Mittag habe ich leider auch die Einladung zum Länderspiel von Bosnien-Herzegowina wegen meiner Verletzung absagen müssen. Ich hoffe, dass ich in Aue wieder mit dabei sein kann, aber es wird eng", so unser Mittelfeldstratege heute nach dem Belastungstest in der Reha. Auch hinter dem Einsatz von Quido Lanzaat steht für Sonntag ein dickes Fragezeichen. Wegen seiner Rippenverletzung aus dem Pokalspiel gegen Bayern München wurde unser Abwehrspieler die gesamte Woche behandelt. Ob Quido spielen kann, wird sich erst kurzfristig nach einem Belastungstest am Sonntag entscheiden. Von seinem Einsatz oder auch Nichteinsatz werden dann auch die Umstellungen in der Mannschaft abhängen.

Aber auch der Gast aus der Lausitz muss auf zwei wichtige Spieler verzichten. Marco Gebhardt und Keeper Georg Koch werden morgen gar nicht erst mit nach Aachen reisen. Im Tor genießt aber Tomislav Piplica das Vertrauen von Mannschaft und Trainer und spielt ausgerechnet in dem Spiel erstmals wieder mit, das in der Hinrunde für ihn nach einem katastro-phalen Fehler beim einzigen Gegentreffer das vorerst Letzte war. "Hell wach und mit viel Leidenschaft im Spiel" will Trainer Geyer seine Profis am Tivoli auftreten sehen. Wer den Energie-Coach kennt, weiß, wie ernst er das meint.

Als Unparteiischen begrüßen wir am Sonntag Nach-mittag Manuel Gräfe aus Berlin. Manuel Gräfe ist 30 Jahre alt und steht seit 1999 auf der DFB-Liste. Seit 2001 leitet der ledige Student der Sport- und Geschichtswissenschaft, dessen Heimatverein Hertha 03 Zehlendorf ist, Spiele der 2. Bundesliga (bisher 19) und ist gleichzeitig Assistent in der 1. Bundesliga. Das letzte Spiel auf dem Tivoli liegt für ihn gar nicht so lange zurück. Am 6. Spieltag im September 2003 gewannen die Schwarz-Gelben unter seiner Leitung gegen den MSV Duisburg mit 2:1. In den vier Spielen in dieser Saison zeigte Manuel Gräfe übrigens insgesamt 23 Gelbe Karten.

An der Linie werden die Herren Kai Voss (29, Großhansdorf / Schleswig-Holstein) und Lutz Rosenkranz (25, Plauen/Sachsen) als SR-Assistenten helfen.

Wir wünschen dem Schiedsrichtergespann, unseren Gästen aus der Lausitz und den vielen Fans der Alemannia aus nah und fern eine gute Anreise und ein schönes, spannendes Zweitligaspiel.

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