2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 4. Spieltag - Sonntag 24.08.2003  - 14:30 Uhr
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"Noch ist ein Fehlstart zu korrigieren"

So ganz genau weiß man am Tivoli nicht, ob man von einem Fehlstart sprechen soll oder nicht. Klar ist aber auch, dass man mit nur zwei Punkten aus drei Spielen nicht zufrieden sein kann. Auf der anderen Seite sind alle Ergebnisse eigentlich auch nicht gerade sensationell gewesen, wie z.B. eine Niederlage in Cottbus, nur in der Zusammensetzung zu Beginn einer Saison war die Serie natürlich unbefriedigend.
So sah es auch Cheftrainer Jörg Berger heute im Presse-gespräch: "Sicher ist Aue am Sonntag ein wichtiges Spiel für uns, klar nach nur zwei Punkten in drei Spielen. Aber bei fünf Punkten aus vier Spielen wäre ein Fehlstart korrigiert." Nach der Niederlage in Cottbus hat unser Trainer seinen Spielern die Lage deutlich dar-gestellt und noch einmal aufgezeigt, worauf es ankommt. "Ich habe vor allem unsere Heimstärke in Erinnerung gerufen", so Jörg Berger und dass man besser spielen könne als es die zwei Punkte nach drei Spiel-tagen ausdrücken. Auch am kommenden Sonntag gibt es personell noch einige Fragezeichen. Willi Landgraf hat nach seinem Muskelfaserriss am Donnerstag einen Test im Reha-Zentrum bestanden und wird morgen wieder mit dem Training beginnen. Bis zum Sonntag dürfte aber Willi noch nicht wieder hundertprozentig fit werden. "Den Leistungsstand kann ich nun gar nicht einschätzen. Davon muss ich mir jetzt selbst beim Training ein Urteil bilden", meinte Jörg Berger. Mit dem Einsatz von "Oldie" Eric van der Luer (Achillessehnenprellung) ist definitiv nicht zu rechnen.


Anders sieht es beim Sonntag überraschend ausgefallenen Quido Lanzaat aus, der jetzt wieder das volle Trainings-programm mitgemacht hat und gegen den Aufsteiger wieder im Kader sein wird. Auch Kapitän Karlheinz Pflipsen, dessen Knochenhautreizung auf dem rechten Fußrücken abgeklungen ist, brennt wieder auf seinen Einsatz: "Da muss ich jetzt aber erst abwarten, wie Kalla drei Trainingstage hinter-einander verkraftet und verarbeitet hat", meinte Jörg Berger heute. "Sollte er weiter ausfallen, dann ist aber zum Beispiel Kai Michalke eine Alternative hinter den Spitzen." Unser Kapitän dagegen ist optimistisch: "Ich bin bereit zu spielen, aber das letzte Wort hat natürlich der Trainer", so Karlheinz Pflipsen. Wegen muskulärer Probleme haben gestern auch Ivo Grlic und Alexander Klitzpera pausiert, aber mit beiden rechnet Jörg Berger für Sonntag.
Fazit von Jörg Berger: "Egal, mit welcher Aufstellung wir spielen, wir müssen alle Kräfte gegen einen unbequemen Gegner mobilisieren. Wir müssen Zweikampf-stärke und Laufbereitschaft zeigen, um Aue zu bezwingen. Ich glaube auf jeden Fall an meine Mannschaft und unseren ersten Sieg, auch wenn es schwierig wird."

Frank Paulus, zuletzt ein guter "Ersatz" für Willi Landgraf, kann das aus eigener Erfahrung (mit Dresden im letzten Jahr 1:1 und 0:1 gegen Aue) nur bestätigen: "Die stehen hinten immer gut und haben vorne zwei schnelle, quirlige Konterspieler". Gemeint sind der Georgier Khvicha Schubitidze (schon zweifacher Torschütze in der 2. Liga) und der Albaner Skerdilaid Curri. Mit seiner eigenen Leistung zuletzt kann unser Neuzugang zufrieden sein. "Ich hatte zwar anfangs Umstellungsprobleme, weil in der 2. Liga alles viel schneller geht, als in der Regionalliga, aber das ist jetzt vorbei. Geholfen haben mir natürlich auch die positive Atmosphäre auf dem Tivoli und die Fans, die
nicht immer direkt pfeifen, wenn man mal einen Fehler macht." Feststeht für Frank Paulus auch, dass sich die Mannschaft "bisher unter Wert verkauft hat. Wir haben lediglich durch individuelle Fehler in Cottbus verloren. Aber Aue müssen wir einfach knacken und die drei Punkte holen".

Im Erzgebirge freut man sich auf das Spiel, weiß man doch um die gute Stimmung am Tivoli. Trainer Gerd Schädlich meinte diese Woche noch: "Wir haben in den letzten Jahren davon geträumt, mal am Aachener Tivoli zu spielen und jetzt haben wir die Chance dazu und dann hoffe ich auch, dass sich die Mannschaft gut präsentiert." Präsident Uwe Leonhardt setzt auf selbstbewusste Spieler, vor allem nach dem ersten Sieg am letzten Spieltag gegen Union Berlin. "In Aachen gilt es sich bestmöglichst zu verkaufen und zumindest auch einen Punkt anzustreben. Und das ist nicht nur ein Wunsch, so wird die Mannschaft auch eingestellt. Die Mannschaft muss einfach das Selbstvertrauen haben, das zu meistern." Dass die "Trauben in Aachen hoch hängen", weiß Trainer Schädlich, hat er
doch das Heimspiel der Schwarz-Gelben gegen Mainz genau beobachtet. Sein Kommentar als Audio-Datei (282 kb, 18 sec.-mp3).
Und zu guter Letzt reisen die Männer aus dem Erzgebirge auch noch mit den guten Wünschen von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt an den Tivoli. Für das Ehrenmitglied vom FC Erzgebirge ist "mindestens ein Unentschieden drin, schön wäre ein Sieg". Die Schwarz-Gelben werden es hoffentlich zu verhindern wissen.

Als Unparteiischen begrüßen wir am Sonntag Nachmittag Ralf Späker aus Marl in Westfalen. Ralf Späker ist 33 Jahre alt und steht seit 1998 auf der DFB-Liste. Seit drei Jahren - mit einem Jahr Unterbrechung - leitet der verheiratete Bankkaufmann, dessen Heimatverein der TSV Marl-Hüls ist, Spiele der 2. Bundesliga (bisher 17). Bei seinem letzten Einsatz mit Beteiligung der Alemannia erreichten die Schwarz-Gelben ein 2:2 Remis im Frankfurter Waldstadion am 21.10.2001. Für diese Saison ist es für Ralf Späker der erste Einsatz in der 2. Bundesliga. An der Linie werden die Herren Stefan Hagen (Oer-Erkenschwick) und Volker Jung (Lichtenau) als SR-Assistenten stehen.

Wir wünschen dem Schiedsrichtergespann, unseren Gästen aus dem Erzgebirge sowie unseren vielen Fans aus nah und fern eine gute Anreise und für das Spiel den ersten Saisonerfolg für die neue Spielzeit.

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