2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 12. Spieltag - Sonntag 23.10.2011  - 13:30 Uhr
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Richtungsweisendes Kellerduell

Funkel nominiert Engelbrecht für das Heimspiel gegen Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr)

Kevin Kratz wurde am Freitagmorgen in München erfolgreich an der Leiste operiert, Bas Sibum fehlt wegen der fünften Gelben Karte. Vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Sonntag (13.30 Uhr, Tivoli) muss Trainer Friedhelm Funkel das defensive Mittelfeld umbauen. Gut, dass Manuel Junglas nach seiner Rot-Sperre wieder in den Kader zurückkehrt.

Im Vergleich zum Dresden-Spiel gibt es ein weiteres neues Gesicht im 18er-Aufgebot. Daniel Engelbrecht wird nicht mit der U23 bei Viktoria Köln antreten, sondern geht mit den Profis die Mission an, endlich den ersten Sieg einzufahren. „Ich belohne damit seine Trainingsleistungen“, sagt Funkel, der beim jungen Stürmer zwar noch allerhand Verbesserungsbedarf sieht. Aber: „Er hat sich die Nominierung in den Kader jetzt mal verdient.“

Neben den Rekonvaleszenten Bilal Cubukcu und Florian Müller fallen Anouar Hadouir (Knie), Boy Waterman (Trainingsrückstand) und Lennart Hartmann (Hexenschuss) aus. Ansonsten könnte Junglas nach abgesessener Sperre neben Aimen Demai ins zentrale Mittelfeld rücken. Über eine weitere taktische Änderung denkt Funkel nach eigener Aussage noch nach. „Es ist immer das Wunschdenken eines Trainers, eine Stammformation zu finden“, sagt der Trainer. „Die Mannschaft hat sich das Vertrauen für Sonntag in Dresden erarbeitet.“

Der Ausgleich in letzter Sekunde – und der dadurch verpasste erste Sieg – sind laut dem 57-Jährigen aus den Köpfen heraus. Noch in Dresden sei unmittelbar nach dem Spiel „sehr impulsiv und mit vielen Emotionen“ in der Kabine darüber gesprochen worden, in den Tagen danach fiel die Nachbetrachtung ruhiger aus. „Fehler macht man, dafür wird man bestraft. Aber man darf denselben Fehler nicht zweimal machen“, sagt Funkel, dessen Vertrauen in Ray Yabo nach dessen Ballverlust, der zum Gegentor führte, unerschüttert ist.

Eine Erkenntnis ohne Neuigkeitswert ist die mangelnde Chancenverwertung. „Wir hatten in Dresden drei, vier richtig gute Möglichkeiten. Die muss man aber nutzen, wenn man Spiele gewinnen will“, kritisiert Funkel. Dennoch gab es auch Lob für die beiden Angreifer. „Sie haben dafür gesorgt, dass wir in der Offensive auch mal Bälle halten, damit Ray Yabo, Aimen Demai oder David Odonkor nachrücken können“, hat der Chefcoach erkannt.

Für das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt wurden bislang rund 12.000 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

Die Partie wird geleitet von Tobias Christ. Ihm assistieren Torsten Bauer und Timo Gerach. Vierter Offizieller ist Thorben Siewer.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Krumpen – Falkenberg, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Odonkor (90+3. Radjabali-Fardi), Yabo (87. Stehle), Demai, Junglas (81. Uludag) – Auer, Radu / Trainer: Friedhelm Funkel

FC Ingolstadt 04: Kirschstein – Görlitz, Pisot, Matip, Schäfer (75. Akaichi) – Bambara, Metzelder, Buchner, Leitl (46. Buddle), Gerber (46. Caiuby) – Mo. Hartmann / Trainer: Benno Möhlmann

Tore

1:0 Olajengbesi (22.), 2:0 Auer (27.), 2:1 Buddle (52.), 3:1 Odonkor (90.+2)

Verwarnungen

  Bambara (11.),   Schäfer (48.),   Metzelder (61.),   Demai (81.),   Stehle (90.+1)

Ecken

3 / 4

Schiedsrichter:

Tobias Christ (Münchweiler) – Torsten Bauer, Timo Gerach, Thorben Siewer

Zuschauer:

15.622 (davon ca. 50 aus Ingolstadt)

Wetter:

sonnig, 12 Grad

Endlich! Endlich! Endlich!

Alemannia holt den ersten Sieg der Saison und schlägt Ingolstadt verdient mit 3:1

Die Zeit des Leidens ist vorbei! Am Sonntag gelang der Alemannia vor 15.622 Zuschauern der langersehnte erste Dreier der Saison. In einer hart umkämpften Partie setzte sich das Team von Friedhelm Funkel am Ende verdient mit 3:1 gegen den FC Ingolstadt durch. In einer höhepunktarmen ersten Hälfte gelang der Alemannia nach zwei Standards durch Seyi Olajengbesi und Benny Auer eine 2:0-Halbzeitführung, die Edson Buddle kurz nach der Pause per Kopf verkürzte (52.). Durch den Anschlusstreffer waren die Gäste wieder voll im Rennen und drückten fortan auf den Ausgleich. Es lief bereits die Nachspielzeit, als David Odonkor zum Solo ansetzte und mit dem Schlusspfiff für das erlösende 3:1 sorgte.

Mit der Leistung in Dresden war Trainer Friedhelm Funkel durchaus zufrieden. Am liebsten hätte Alemannias Coach daher auch die gleiche Elf der Vorwoche ins Rennen geschickt. Doch neben dem gesperrten Bas Sibum fiel auch David Hohs kurzfristig aus. Alemannias Keeper konnte beim Aufwärmen das Sprunggelenk nicht voll belasten, so dass Tim Krumpen zu seinem ersten Saisoneinsatz kam und Boy Waterman dafür kurzfristig auf der Bank Platz nahm. Vor Krumpen begann die unveränderte Viererkette mit Kim Falkenberg, Seyi Olajengbesi, Tobi Feisthammel und Timo Achenbach. Im 4-4-2-System durfte neben Aimen Demai Reinhold Yabo im zentralen Mittelfeld von Beginn an ran, über die Außenpositionen kamen David Odonkor und der zuletzt gesperrte Manuel Junglas. Kapitän Benny Auer und Sergiu Radu bildeten wie gewohnt den Angriff.

Es passierte nicht viel in der Anfangsphase. Die Alemannia nahm deutlich sichtbar das Heft in die Hand, doch Ingolstadt stand sehr tief, oft mit den gesamten zehn Feldspielern in der eigenen Hälfte. Für die Schwarz-Gelben ergaben sich dadurch nur wenige Lücken in der gegnerischen Defensive. Torchancen waren auf beiden Seiten absolute Mangelware, und so fiel die viel umjubelte Führung für die Alemannia fast schon aus heiterem Himmel: Eine Achenbach-Ecke fand am zweiten Pfosten den Kopf von Benny Auer, der das Leder zunächst an den Pfosten setzte. Olajengbesi fiel der Ball auf den Kopf, im Nachschuss drückte der Abwehrspieler die Kugel über die Linie – 1:0 (22.).

Die Führung tat dem Team von Friedhelm Funkel sichtlich gut. Schwarz-Gelb spielte nun konsequenter und sicherer nach vorne. Apropos Sicherheit: Die fehlte zuletzt nach langer Leidensserie auch Kapitän Benny Auer – das änderte sich an diesem Sonntag: Nur fünf Minuten später traf Aachens Torjäger zum 2:0, nachdem Feisthammel nach einem Freistoß von Achenbach zunächst am Aluminium scheiterte, ehe Auer goldrichtig stand und den Ball in die Maschen setzte (27.).

Freude und Erleichterung auf den Rängen, und natürlich auch auf dem Platz. Mit der Zwei-Tore-Führung zogen sich die Hausherren zunächst etwas zurück und ließen die Gäste aus Bayern anrennen. Klare Torchancen sprangen dabei allerdings kaum heraus. Eine gefährliche Flanke von Görlitz fand vor dem Aachener Gehäuse keinen Abnehmer, kurz darauf wurde Krumpen nach einem Kopfball von Hartmann erstmals richtig geprüft – er parierte stark zur Ecke (40.).

Odonkor versuchte es kurz vor der Pause nochmals mit einem Schuss aus der Distanz, danach ging es in die Kabine. Es war keine hochklassige Zweitligapartie, aber weil die Alemannia die wenigen  sich bietenden Chancen nutzte, war die 2:0-Halbzeitführung verdient.

Während die Tivoli-Jungs unverändert aus der Kabine kamen, wechselte Gästecoach Benno Möhlmann zweimal aus: Für Gerber und Leitl kamen Caiuby und Edson Buddle in die Partie. Letztgenannter sorgte genau für das, was aus Sicht der Alemannia verhindert werden sollte: der frühe Anschlusstreffer. Nach einer Flanke von Görlitz hatte Buddle zu viel Platz und bezwang Krumpen per Kopf – nur noch 2:1 (52.).

Die Partie war damit wieder spannend und die Gäste wieder voll im Rennen, die jetzt mutiger aufspielten. Aachen wurde ein ums andere Mal hinten rein gedrückt, doch immer wieder sorgten schnelle Angriffe für Entlastung. Achenbach erkämpfte sich in der 68. Minute stark auf links den Ball, seine präzise Flanke erreichte Auer, der das Leder aus fünf Metern direkt nahm, doch leider zur die Latte traf – zum dritten Mal Aluminium an diesem Tag! Es war die große Chance, vielleicht für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen, doch es blieb damit vorerst bei der knappen Führung.

Der FCI hatte sich noch lange nicht aufgegeben und setze voll auf die Offensive. Moritz Hartmann prüfte Krumpen aus gut 25 Metern, doch Aachens Schlussmann war auf der Hut (73.). In der Schlussphase nahm Funkel seinen ersten Wechsel vor, Alper Uludag kam für Junglas in die Partie. Es ging nur noch darum, die Führung dieses Mal wirklich über die Zeit zu retten, oder gar mit einem Konter für die Entscheidung zu sorgen.

Thomas Stehle kam in den letzten fünf Minuten für Yabo in die Partie, es war nur noch Verteidigen angesagt. Es lief die Nachspielzeit, da gab es noch einmal am Strafraum der Aachener einen Freistoß für Ingolstadt. Alle waren aufgerückt, selbst Gäste-Keeper Kirschstein. Die Kugel wurde geklärt, Auer bediente Odonkor und der setzte zum Solo an. Der schnelle Alemanne spielte zwei Gegenspieler aus, rannte über das gesamte Feld, traf ins leere Tor und damit zur endgültigen Entscheidung. Die Partie war beendet, die Party am Tivoli mit den begeisterten und erleichterten Fans konnte beginnen.

Zum Spiel

David Odonkor: Es ist ein sehr schönes Gefühl, nach einer so langen Zeit den Dreier zu holen. Wir hätten es letzte Woche schon verdient gehabt, aber da ging’s leider schief. Heute haben wir es gut gemacht. Wir wussten vorher, dass wir nicht mehr Tabellenletzter sind, wenn wir gewinnen. Und das ist wichtig. Beim Tor hab ich noch mal die letzte Luft rausgeholt. Der Torwart war nicht mehr drin, da kommt noch mal extra Kraft dazu. Ich habe schon lange kein Tor mehr gemacht, und da muss man einfach noch mal die Zähne zusammen beißen. Nach so einer langen Zeit noch mal ein Tor zu machen, fühlt sich richtig gut an. Es ist wichtig, dass wir jetzt nicht mehr Tabellenletzter sind.

Benny Auer: Es tut so gut, dass wir mal wieder gewonnen haben heute, es ist natürlich eine Erleichterung. Mir persönlich tut es als Stürmer auch gut, dass die Serie ohne Tor jetzt vorbei ist. Den Lattenschuss in der zweiten Halbzeit muss ich einfach machen, dann ist das Spiel früher eher entschieden. Aber nichtsdestotrotz ist es heute so wichtig, dass wir gewonnen haben. Und ich glaube nach den letzen guten Eindrücken gegen Dresden und dem was wir uns Woche für Woche im Training erarbeiten, dass wir auf einem guten Weg sind. Aber wir sollten jetzt nicht das Ganze zu positiv sehen: Es bleibt noch ein steiniger Weg. Wir hatten heute das Quäntchen Glück, das wir in den letzten Woche nicht hatten.

Tim Krumpen: Ich hatte keinen Hinweis, dass ich heute spielen könnte. David hat sich beim Aufwärmen dann ein paar Mal an den Knöchel gefasst, da habe ich es mir dann gedacht. Irgendwann hieß es dann: Tim, du spielst. Man bereitet sich vor, viel Zeit bleibt ja nicht. Aber die Nervosität hat sich eigentlich während des gesamten Spiels nicht gelegt. Der Druck war groß, weil wir heute unbedingt gewinnen mussten. Ich war froh, als Odo das 3:1 gemacht hat. Dann ist alles rausgebrochen.

Friedhelm Funkel: Die Erleichterung war bei mir genau wie bei der Mannschaft und den Fans riesengroß, dass die Mannschaft für ihren nimmermüden Einsatz heute auch belohnt worden ist. Mit dem Spiel kann ich über die gesamten 90 Minuten hinweg nicht zufrieden sein. In der ersten halben Stunde haben wir ganz ordentlich gespielt und sind durch zwei Standardsituationen in Führung gegangen. Aber schon ab der 30. Minute haben wir zugelassen, dass die Ingolstädter besser nach vorne gespielt haben. Das Tor kurz nach der Pause darf so nicht passieren. Danach hat man gemerkt, dass die Mannschaft wieder angefangen hat zu grübeln, weil sie in den letzten Spielen jeweils eine Führung verspielt hat. Sie hat es heute über die Zeit gebracht, weil sie kämpferisch alles in die Waagschale geworfen hat. Mit Glück und Geschick sind wir in die Kontersituation gekommen, was David dann hervorragend gemacht hat. Das 3:1 war eine Erlösung. Wir haben ein Spiel gewonnen, das ist schön. Aber wenn man auf die Tabelle schaut, haben wir immer noch zu wenig Punkte. Positiv ist, dass viele Mannschaften mit uns um den Klassenerhalt kämpfen.

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