Blitzschnelle Angriffe, Chancen im Minutentakt, drei Treffer: Die Alemannia hat sich beim Rückrundenstart von ihrer besten Seite gezeigt. Mit 3:1 besiegten die Schwarz-Gelben den Erstligaabsteiger Karlsruher SC. Bereits nach 37 Sekunden schoss Daniel Adlung Aachen in Führung, drei Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte erhöhte Benny Auer. Der KSC verkürzte in der 59. Minute durch Niklas Tarvajärvi, mit einem Eigentor stellte Dino Drpic den alten Abstand aber wieder her.
Neben den Langzeitverletzten und dem Gelbgesperrten Aimen Demai musste Coach Michael Krüger auch auf seinen Kapitän verzichten: Cristian Fiel fiel kurz vor dem Anpfiff mit einer Blockade im Halswirbelbereich aus. Vertreten wurde „Fielo“ im defensiven Mittelfeld von Manuel Junglas, Kevin Kratz übernahm die offensive Position davor. Auf den Flügeln kamen Daniel Adlung und Patrick Milchraum zum Einsatz, die Viererkette setzte sich aus Mirko Casper, Nico Herzig, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach zusammen. Im Angriff bekam Benny Auer erneut einen Sturmpartner zur Seite gestellt: Babacar Gueye durfte nach seiner Galavorstellung beim letzten Hinrundenspiel in Duisburg von Beginn an ran. Das Tor hütete wie gewohnt Thorsten Stuckmann.
Einen guten Start in die Rückrunde wünschte sich Michael Krüger von seinen Schützlingen – und die brannten in den ersten Minuten ein richtiges Feuerwerk ab: Gerade einmal 37 Sekunden waren gespielt, als Gueye an der Strafraumkante Dino Drpic austanzte und den Ball in Richtung Elfmeterpunkt passte. Dort lauerte Adlung, der KSC-Keeper Markus Miller mit einem platzierten Schuss gegen die Laufrichtung keine Chance ließ – 1:0, was für ein Auftakt! Der Jubel auf den Rängen war noch nicht ganz verstummt, als sich Auer auf den Weg zum nächsten Treffer machte: Adlung passte das Leder in die Gasse, der Angreifer war genau im richtigen Moment gestartet. Im 1:1-Duell gegen Miller schoss Auer jedoch um Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Der Schock saß tief beim KSC, die Alemannia spielte auch in den weiteren Minuten wie im Rausch: Die butterweiche Flanke von Milchraum landete genau auf dem Kopf von Auer, der den Ball knapp über den Gäste-Kasten drückte (9.). Immer einen Schritt schneller und hellwach – die Schwarz-Gelben ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Karlsruhe befreite sich erst nach rund 20 Minuten aus der Aachener Umklammerung, Michael Mutzel sendete das erste Lebenszeichen. Fünf Minuten später versuchte sich auch Timo Staffeldt mit einem Fernschuss, den Keeper Stuckmann mit beiden Fäusten über die Latte wuchtete.
Die Schwarz-Gelben ließen sich von den ersten Angriffsversuchen der Gäste nicht einschüchtern: Achenbach zimmerte das Leder aus 20 Metern knapp am KSC-Tor vorbei (27.). Drei Minuten später machte Auer seinen Chancen-Hattrick perfekt: Nach toller Vorarbeit von Gueye scheiterte Aachens Toptorjäger an Miller. Der Karlsruher Schlussmann stand 90 Sekunden später wieder im Mittelpunkt, als er Gueye von den Beinen holte – Schiedsrichter Guido Winkmann zögerte nicht eine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Da Miller beim Schuss von Auer jedoch die richtige Ecke ahnte, bügelte er seinen Fehler aus und es blieb beim 1:0. Kurz vor dem Pausenpfiff mussten die Schwarz-Gelben einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Manuel Junglas musste nach einem Zweikampf mit der Trage vom Spielfeld getragen werden.
Thorsten Burkhardt kam nach dem Seitenwechsel für ihn ins Spiel. Und wie schon in Hälfte 1 erwischten die Schwarz-Gelben den KSC eiskalt: Gueye schickte Milchraum und Auer mit einem mustergültigen Pass auf die Reise. Der Flügelflitzer passte das Leder zu seinem Sturmführer, der den Ball ins verwaiste KSC-Tor schob – das erlösende 2:0 (48.). Die Elf von Markus Schupp gab sich nicht auf, Lars Stindl traf aus 21 Metern den Pfosten (54.). Nur vier Minuten später kämpften sich die Blau-Weißen endgültig zurück: Fink verlängerte eine Ecke per Kopf an den zweiten Pfosten zu Tarvajärvi, der aus kurzer Distanz den Anschluss erzielte.
Mit der ersten Ecke stellten die Schwarz-Gelben den alten Abstand aber wieder her: Kratz hatte den Ball in den Sechzehner gebracht, wo sich Herzig und Drpic behakten. Der Kroate blieb zwar Sieger, bugsierte das Leder dabei aber über die eigene Linie – 3:1 (65.). Die Zitterphase der Alemannen war beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. In der Schlussviertelstunde hätte die Krüger-Elf die Führung sogar noch ausbauen können: Zuerst schoss Kratz um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (81.), Sekunden später scheiterte Gueye im 1:1-Duell an Miller.