2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 3. Spieltag - Sonntag 26.08.2007  - 14:00 Uhr
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„Das wird eine ganz andere Partie“

Einsätze von Klitzpera und Reghecampf noch fraglich

Die Kombination aus dem Offensivwirbel der ersten 30 Minuten gegen Jena und der defensiven Organisation in Köln soll die Alemannia am Sonntag im zweiten Heimspiel der Saison zum Erfolg führen. So jedenfalls wünscht sich Aachens Trainer Guido Buchwald das Auftreten seiner Spieler gegen Kickers Offenbach. Der Coach mahnt: „Das wird eine ganz andere Partie als am Montag.“

Das Team von Trainer Wolfgang Frank legte einen perfekten Saisonstart mit zwei Siegen hin. „Der OFC hat in diesem Jahr eine starke Mannschaft. Sie stehen sehr geordnet und haben durch den glänzenden Auftakt viel Selbstvertrauen getankt“, erklärt Buchwald. Aber nicht nur die Kickers kommen mit breiter Brust nach Aachen. „Auch uns hat der Sieg in Köln viel Selbstvertrauen gegeben“, sagt der Alemannen-Coach. Besonders das engagierte Auftreten seiner Spieler hat ihm imponiert. „Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und einige gute spielerische Elemente gezeigt“, so Buchwald. Deshalb sieht er auch keinen Grund, seine Formation entscheidend zu verändern. Allerdings wird Alexander Klitzpera mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zur Verfügung stehen, die Probleme am Oberschenkel behinderten den Abwehrspieler auch am Freitag noch. Für ihn wird wohl Nico Herzig in die Startelf rücken. Ohne Probleme absolvierte Kapitän Laurentiu Reghecampf das Training am Freitag. Da auch Jérôme Polenz wieder fit ist, hat Buchwald auf der rechten Seite die Qual der Wahl - genauso wie links: „Mit Patrick Milchraum und Cristian Fiel habe ich tolle Alternativen in der Hinterhand“, sagt der Alemannen-Coach.

An diesem Punkt sind Reiner Plaßhenrich und Emmanuel Krontiris noch nicht angelangt. Dem Stürmer, der sich nach seiner Muskelverletzung in der Reha befindet, bescheinigte der Alemannen-Coach jedoch gute Fortschritte. „Ich gebe ihm die Zeit, die er braucht, auch wenn es vielleicht zwei oder drei Tage länger dauert. Danach erwarte ich von Emu, dass seine Leidenszeit ein Ende hat“, erklärt Buchwald. Auch wenn er seine Mannschaft personell nicht großartig verändern will, könnte am Sonntag ein leicht abgewandeltes System zum Tragen kommen: „Ich könnte mir vorstellen, dass Lubos Pecka als zweite Spitze auflaufen wird.“ Da sein Team ein Heimspiel habe, müsse es auch dementsprechend auftreten, so Buchwald.

Unabhängig vom System erwartet der gebürtige Schwabe aber vollen Einsatz seiner Akteure: „Die Alemannia hat sich in der Vergangenheit zuhause immer sehr schwer gegen die Kickers getan. Mit dem nötigen Engagement bin ich aber zuversichtlich, dass wir die drei Punkte hier behalten können“, lautet Buchwalds abschließendes Urteil. Zumal eine Punkteteilung eher unwahrscheinlich erscheint, wenn man der Statistik Glauben schenken will. Von den sieben Partien auf dem Tivoli gewannen die Aachener vier und die Kickers drei. Insgesamt fällt die Bilanz in der zweiten Liga jedoch negativ aus mit sechs Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen aus Sicht der Schwarz-Gelben. Ein Wiedersehen mit dem Ex-Alemannen Moses Sichone ist unwahrscheinlich. Der Sambier hat sich am letzten Spieltag eine Zerrung zugezogen und wird wohl verletzt ausfallen.

Für das Heimspiel am Sonntag sind noch Tickets für den V- und X-Block erhältlich. Zusätzlich sind noch Restkarten im Sitzplatzbereich aus dem Offenbacher Kontingent (Block A) zu haben. Karten sind am Spieltag nur an den Frühkassen am Aachener Wall bzw. der Merowingerstraße erhältlich. Diese öffnen bereits um 10 Uhr.

Schiedsrichter der Partie ist der 37-jährige Babak Rafati aus Hannover. Ihm assistieren an der Seitenlinie Thomas Gerber und Rainer Bippen.

Infos

Bilanz gegen Offenbach
Infos zu Offenbach

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Casper, Ebbers (54. Kolev), Herzig, Lagerblom, Lehmann, Leiwakabessy (78. Weigelt), Nemeth, Nicht, Pecka (59. Milchraum), Reghecampf, Vukovic / Trainer: Guido Buchwald

Kickers Offenbach: Bungert, Cimen (79. Epstein), Endres, Hysky, Judt, Mokhtari (72. Wörle), Müller, Sidney (79. Ogungbure), Sieger, Toppmöller, Türker / Trainer: Wolfgang Frank

Tore

1:0 Kolev (77.), 2:0 Lehmann (80.), 3:0 Kolev (89.), 4:0 Milchraum (90.)

Verwarnungen

  Cimen (39.),   Türker (46.),   Mokhtari (63.),   Kolev (64.),   Türker (71.),   Ogungbure (81.)

Schiedsrichter:

Babak Rafati, Thomas Gerber, Rainer Bippen

Zuschauer:

19.772 (davon ca. 1200 aus Offenbach)

Wetter:

Sonnig, 25 Grad

Die Joker Kolev und Milchraum stechen

Alemannia gewinnt nach langem Geduldsspiel 4:0 gegen Offenbach

Mit einem 4:0-Heimsieg über Kickers Offenbach hat die Alemannia die ersten drei Punkte vor heimischem Publikum eingefahren. Vor 19.772 Zuschauern war der eingewechselte Debütant Todor Kolev gleich zweimal erfolgreich. Die weiteren Treffer erzielten Matze Lehmann und der zweite Joker Patrick Milchraum.

Nach dem Derbysieg in Köln wollte Alemannen-Coach Guido Buchwald seine erfolgreiche Startelf auch an diesem Wochenende aufs Feld schicken. Jedoch musste der 46-Jährige auf Alex Klitzpera verzichten, der noch immer an einer Oberschenkelzerrung laboriert. Für ihn kam Nico Herzig in die Mannschaft, der zusammen mit Dede Vukovic die Innenverteidigung bildete. Die Viererkette komplettierten erneut Jeffrey Leiwakabessy und Mirko Casper. Davor kamen Matze Lehmann und Pekka Lagerblom als Abräumer zum Einsatz. Die Außenpositionen bekleideten unser rechtzeitig fit gewordener Kapitän Laurentiu Reghecampf und Lubos Pecka. Im Angriff sollte Marius Ebbers wieder für Torgefahr sorgen, unterstützt von Szilárd Nemeth. Im Tor schenkte Buchwald wieder Kristian Nicht sein Vertrauen.

Auch OFC-Coach Wolfgang Frank veränderte seine Mannschaft, die in den ersten beiden Spielen die volle Punktzahl holte, nur unwesentlich. Da Suat Türker nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung stand, lief er zusammen mit Dino Toppmöller im Sturm der Gäste auf. Der Grieche Anastasios Agritis fehlte wegen einer Zerrung. Das Mittelfeld bildeten erneut Qualid Mokhtari, Daniyel Cimen, Stephan Sieger und Thorsten Judt. In der Viererkette gab es eine Änderung: Für den verletzten Ex-Alemannen Moses Sichone kam Martin Hysky ins Team. Neben ihm sollten Christian Müller, Niko Bungert und Sidney das Tor von Daniel Endres verteidigen.

Mit einer Schrecksekunde begann für die Alemannia die Partie: Szilárd Nemeth blieb nach einer Attacke seines Gegenspieler verletzt am Boden liegen. Der slowakische Angreifer konnte aber nach einer kurzen Behandlungspause wieder mitwirken (1.). Nach anfänglichen Unsicherheiten beider Teams hatten die Aachener nach sieben Minuten die erste große Chance des Spiels: Nach einem Freistoß von Laurentiu Reghecampf setzte sich Nico Herzig mit dem Kopf gegen seinen Gegenspieler Dino Toppmöller durch. Der Ball ging jedoch knapp am OFC-Kasten vorbei. Die Schwarz-Gelben blieben am Drücker und der von Coach Guido Buchwald geforderte Offensivwirbel entwickelte sich nun langsam. Von den Gästen war bis dahin nicht viel zu sehen. Erst in der 11. Minute gab es ein erstes Lebenszeichen durch Niko Bungert. Der Ball rutschte dem Offenbacher Abwehrspieler allerdings vom Fuß.

So blieb es weiterhin die Alemannia, die das Spielgeschehen diktierte. Nach tollem Pass von Marius Ebbers auf Szilárd Nemeth konnte Gäste-Keeper Daniel Endres in letzter Sekunde die Kugel per Fußabwehr ins Aus befördern (14.). Dieser stand ab der 20. Minute richtig unter Beschuss, so dass er den Ball mehrfach zur Ecke klären musste. Die größte Chance hatte Mirko Casper, der sich von seinem Gegenspieler weggeschlichen hatte und frei zum Schuss kam. Auf der anderen Seite ließ Schiedsrichter Babak Rafati nach einem Trikotzupfer von Jeffrey Leiwakabessy an Qualid Mokhtari Vorteil laufen - Glück für die Alemannen. Die Elf von Wolfgang Frank steckte die Drangphase der Aachener gut weg und kam ihrerseits in der 22. Minute zur ersten guten Gelegenheit: Nach verlorenem Kopfballduell von Jeffrey Leiwakabessy kam der Ball 20 Meter vor dem Tor zu Stephan Sieger. Dessen Schussversuch ging gut einen Meter über den Kasten der Schwarz-Gelben.

Unbeeindruckt von der ersten Möglichkeit der Gäste spielte die Alemannia weiter munter nach vorne. In der 27. Minute versuchte es Pekka Lagerblom mit einem Schuss aus rund 25 Metern, der vom OFC-Torwart pariert wurde. Die Gäste kamen etwas besser ins Spiel und hatten in der 30. Minute die nächste gute Chance: Suat Türker hatte den Ball für Daniyel Cimen auf Höhe des Elfmeterpunktes abgelegt. Ein wenig überhaustet schoss der Mittelfeldspieler über das Tor von Kristian Nicht. Die Antwort der Aachener kam postwendend: Nach einer schöner Flanke von Laurentiu Reghecampf zog Szilárd Nemeth volley ab. Auch diesmal verhinderte Endres den möglichen Führungstreffer der Schwarz-Gelben (31.). So auch in der 35. Minute als Marius Ebbers, der beim letzten Aufeinandertreffen mit den Offenbacher Kickers vier Treffer erzielte, mit einem artistischen Fallrückzieher den Gästekeeper prüfte. Ein ungewohntes Bild bekamen die Zuschauer in der 43. Minute zu sehen: Torjäger Marius Ebbers setzte sich diesmal auf dem Flügel durch und flankte den Ball zu Flankengott Laurentiu Reghecampf. Der Kopfball des Rumänen ging aber am Tor vorbei und kurze Zeit später pfiff Schiedsrichter Babak Rafati zur Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gäste ein wenig besser aus der Kabine. Aber weder der Schuss von Thorsten Judt (49.), noch der Kopfball von Suat Türker (51.) kamen auf das Gehäuse der Alemannia. Im weiteren Spielverlauf entwickelte sich eine zerfahrene Partie, die durch viele kleinere Nickligkeiten geprägt war. Schiedsrichter Babak Rafati hatte seine liebe Mühe, die Partie unter Kontrolle zu halten. In der 55. Minute kam Aachens Neuzugang Todor Kolev, der in der vergangenen Saison Torschützenkönig in Bulgarien mit 25 Treffern wurde, für den angeschlagenen Ebbers zu seinem Debüt. In der 67. Minute hatte er seinen ersten großen Auftritt: Sein knallharter Schuss aus rund 20 Metern flatterte auf Offenbachs Torwart Daniel Endres zu und erst im Nachfassen bekam dieser den Ball zu fassen.

Den wahrscheinlich entscheidenden Knackpunkt der Partie gab es in der 70. Minute: Suat Türker musste nach einem klaren Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Der anschließende Freistoß, getreten von Laurentiu Reghecampf, brachte allerdings noch nichts ein, da mehrere Schwarz-Gelbe am Ball vorbei rutschten. Mit der Überzahl im Rücken drehten die Aachener in der Schlussviertelstunde richtig auf. In der 77. Spielminute fiel schließlich der Führungstreffer: Nachdem Szilárd Nemeth den Ball auf dem linken Flügel behauptet hatte, passte er den Ball mustergültig Richtung Elfmeterpunkt. Dort lauerte Joker Todor Kolev, der den Ball eiskalt und ohne Chance für Daniel Endres im Kasten der Gäste unterbrachte. Die Aachener machten weiter Druck, und keine drei Minuten später zappelte der Ball wieder im Netz: Reghecampf hatte die Ecke auf die Höhe des Sechzehners gebracht, wo Matze Lehmann stand und mit einem trockenen Schuss den Ball in der kurze Ecke versenkte (80.).

Die Moral der Offenbacher war nun gebrochen und es spielte fortan nur noch eine Mannschaft. So kam der dritte Treffer für die Schwarz-Gelben nicht überraschend: Der eingewechselte Patrick Milchraum hatte eine gefühlvolle Flanke auf Todor Kolev gebracht. Und der bulgarische Stürmer stellte seine Qualitäten erneut unter Beweis, diesmal mit dem Kopf (88.). Den Schlusspunkt der Partie setzte Vorbereiter Patrick Milchraum selbst. Der pfeilschnelle Mittelfeldspieler sprintete an seinen Gegenspielern vorbei und mit einem tollen Schuss in den Winkel erzielte er den 4:0-Endstand - Partystimmung auf dem Tivoli.

Dank einer starken Schlussviertelstunde sicherte sich die Alemannia mit einem Mann mehr auf dem Platz den ersten Heimsieg der Saison. In einer hart umkämpften Partie war die Gelb-Rote Karte für Suat Türker der Knackpunkt. Am kommenden Sonntag treffen die Schwarz-Gelben in der Frankfurter Commerzbankarena auf den SV Wehen Wiesbaden.

Zum Spiel

Patrick Milchraum:
Man darf das heutige Ergebnis sicher nicht überbewerten. Die Offenbacher haben sehr gut verteidigt, haben viel mit langen Bällen gespielt und wir haben im Spielaufbau Fehler gemacht. Trotzdem freuen wir uns über den Sieg, denn so hoch gewinnt man nicht jeden Tag. Für mich lief es heute richtig gut: Ich habe ein Tor vorbereitet und auch selbst getroffen. Auch wenn wir uns am Anfang schwer getan haben, ist unser Sieg am Ende verdient.

Todor Kolev: Meine ersten Tivoli-Minuten waren perfekt. Besser kann ein Einstand nicht sein. Natürlich bin ich sehr glücklich, gleich in meinem ersten Spiel zwei Mal getroffen zu haben. Ich musste mich erst an das neue Spielsystem gewöhnen, das hat seine Zeit gedauert. Jetzt läuft es immer besser für mich.

Wolfgang Frank:
Es gibt Spiele, die verliert man durch einen großen Fehler. Das war heute bei uns der Fall. Trotzdem sollte man Suat Türker jetzt nicht verbannen, er wird sich selbst wahrscheinlich gerade die größten Vorwürfe machen. Dennoch darf man nicht vergessen, dass er sich auch oft genug für die Mannschaft verdient gemacht hat. Die Schiedsrichterentscheidungen waren heute zweifelhaft, dennoch habe ich großen Respekt vor der Arbeit des Unparteiischen. Ich hatte während des Spiels eigentlich ein gutes Gefühl, weil wir kompakt verteidigt haben. Die Gelb-Rote Karte war dann der Knackpunkt.

Guido Buchwald:
Das Ergebnis ist etwas zu hoch für uns ausgefallen, aber am Ende waren wir ein Quäntchen besser als der Gegner. Wir wussten um die Kompaktheit der Offenbacher. Um ein solches Spiel zu gewinnen, braucht man Geduld und etwas Glück. Wir haben gegen eine starke Defensive auch schon vor dem Platzverweis einige Chancen herausgeholt und somit in meinen Augen verdient gewonnen. Mit dem Raum nach dem Feldverweis und der Führung hat die Mannschaft gezeigt, was sie spielerisch leisten kann. Es freut mich besonders für Todor Kolev, dass er gleich zwei Mal getroffen hat. Jetzt ist er in Aachen angekommen. Er hat heute aus einem drei Punkte gemacht.

Matthias Lehmann:
Offenbach stand gut und zunächst haben wir keine Mittel gefunden, spielerisch durchzukommen. Wir müssen dem Gegner also ein Kompliment machen und ich weiß auch nicht, wie das Spiel geendet hätte, wenn die Gelb-Rote Karte nicht gewesen wäre. Wir haben gewonnen und das ist letztlich wichtig für uns.

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