I. Bezirk 1. Klasse - Saison 1905/1906 - 8. Spieltag - Sonntag 04.02.1906  - 15:15 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Segnitz – M. Breuer, Emunds – Commer, Roolf, K.? Baurmann – Geilenkirchen, Lebrun, F.? Spennrath, H. Wollgarten, Cornely

Schiedsrichter:

Blades (Bonn)

Zuschauer:

600 (auf dem Waldspielplatz)

4.2.1906: Alemannia Aachen - Cölner FC 1899 1:3

Angesichts der Aufstellung hatte sich unsere Zuversicht von einem Maximum bedenklich dem Nullpunkte genähert. Der Spielausschuss machte einen bösen Rechenfehler als er die Verteidigung durch Breuer stärken wollte, damit aber andererseits, wie die Erfahrung es auch gelehrt hat, durch das Wegnehmen des besten und energischsten Stürmers sie bis aufs äusserste belastete. Die Cölner gehen vom Pfiff mit einer für unsere Begriffe enormen Energie los. Die leichten aber sehr schnellen Flügel greifen beharrlich an und entwickeln dabei eine prächtige Form. Und darin allein beruhte ihre Überlegenheit, die wir für keine Phase des Spiels abstreiten können. Unsere Hintermannschaft, die alles in allem ein vorzügliches Spiel lieferte, ist kaum zu Atem gekommen, da unsere Stürmerreihe immer nur für Bruchteile von Sekunden in Aktion trat. Das Resultat ist demnach für unsere Verteidigung ein glänzendes Zeugnis, nicht zuletzt für Segnitz, dessen brillantes Spiel das Publikum zu stürmischen Beifallsrufen hinriss. Seine Leistung steigt bedeutend im Werte wenn man bedenkt, dass ihm nach einer langen und ermüdenden Bahnfahrt nicht die Zeit zur genügenden Ruhe blieb. Breuer und Emunds taten ihre Schuldigkeit; letzterer hat jedoch nicht mehr die gute Form des vergangenen Herbstes. Die Läuferreihe funktionierte wie erwartet durchweg ausgezeichnet. Roolf arbeitete unermüdlich und wirkungsvoll; Commer hielt zu Anfang seinen Aussenstürmer schlecht und Baurmann fehlte entschieden etwas Schnelligkeit. Die rechte Flanke war eine ausgesprochene Null und die zeitweise grossartigen Läufe Cornelys deshalb vergebens weil die Mitte nicht folgte. Was Wollgarten sich an ruhmsüchtiger Selbstständigkeit leistete geht in keinen Sack. Sein ebenso permanentes wie aussichtsloses Dribbeln hätte auch in einer besseren Stürmerreihe den ganzen Angriff brachgelegt. Der Spielausschuss wird hoffentlich seine Konsequenzen daraus ziehen, denn anders ist diesem Übelstand nicht abzuhelfen. Spennrath erfüllte durchaus die auf ihn gesetzten Hoffnungen, und man braucht kein grosser Prophet zu sein, um ihm schon für die nächste Saison eine grosse Form vorauszusagen. Dieselbe Meinung muss wohl auch der linke Back Cölns von ihm gehabt haben, der ihn fortgesetzt in der schonungslosesten Weise behandelte. Hiervon abgesehen war an der gediegenen Leitung des Spiel durch Herrn Blades  Bonn nichts auszusetzen.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 3 / 1. März 1906)

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