Ligaklasse - Saison 1911/1912 - 1. Spieltag - Sonntag 10.09.1911  - 17:15 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Wirtz – Emunds, Riechert – X. Baurmann, Walchenbach, Janser – J. Boeven, Löhr, J. Wesché, Altenkamp, Cl. Baurmann

Kölner BC 1901: u.a. Bonn, Ewig, Zender, Pusch, Morlacke, Schulz, Schieffer, Mienert, Schneiders

Tore

0:1, 0:2, 0:3, 0:4, 1:4 Baurmann

Schiedsrichter:

Dahm

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

10.9.1911: Alemannia Aachen - Cölner BC 1901 1:4

In der Aufstellung: [...] trat Alemannia am Sonntag, den 10. September 1911, gegen Kölner Ballspielclub zum Ligaspiele an. Bereits nach wenigen Minuten konnte man erkennen, dass es uns heute nicht leicht werden würde, gegen Schnelligkeit, Technik und Taktik unseres Gegners erfolgreich tätig zu sein. Mit einem Resultate von 4:! Toren hätten wir den Gegner nicht als Sieger entlassen, wenn es bei uns einigermassen geklappt hätte. Auf die Schönheit der Tore darf sich Köln nicht viel einbilden; wir müssen uns ihrer schämen, denn sie fielen mit Ausnahme des letzten direkt durch Fehler unserer Spieler.

Um unserer Verteidigung gemütliches Treten, das besonders bei dem linken Verteidiger auffiel, mit flinkem Spiel zu vertauschen, bedurfte es erst eines Erfolges unseres Gegners. Die ausgezeichnete rechte Flanke Kölns brachte den Ball schön vor die Mitte des Tores, von wo aus der ungedeckte halbrechte Stürmer unangegriffen den Ball einschiessen konnte.

Das zweite Tor war ebenfalls ein Schuss dieses Stürmers, der eine augenblickliche Unaufmerksamkeit unseres Torwarts ausnutzte; Wirtz hatte niamals geglaubt, dass ein Ball aus ungefähr 20 m Entfernung geschossen würde und unterhielt sich mit seinem Fahnenjunker.

Nach diesen beiden Erfolgen setzte unsere Stürmerreihe mit der Energie der ersten Viertelstunde wieder ein, und die Möglichkeit, dass wir bald ausgleichen würden, schien vorhanden; denn manches frischen Angriffes musste sich Kölns etwas scharf spielende Verteidigung erwehren. Schade, dass Gefahr stets nur von der Mitte drohte; von den Flanken, insbesondere von der rechten, war nichts zu befürchten. Hierin lag m. E. der grösste Unterschied zwischen der Spielweise der beiden Mannschaften, hierin war Kölns Ueberlegenheit zu suchen. Denn als solche ist doch wohl Kölns pberlegtes und durchdachtes Spiel unserer Zusammenhanglosigkeit und unserem andauernden Hin- und Herkreisen gegenüber zu bezeichnen. Wieviel zielbewusster und systemreicher waren Kölns Angriffe als die unsrigen! Köln bemühte sich durchaus nicht im vielgerühmten Dreiinennspiel das Spielfeld zu beherrschen. Die Flanken erhielten und gaben die Bälle, unsere Läufer wissen davon zu erzählen. So und so oft ist schon über unsere Unbeholfenheit berichtet worden, so dass es sich erübrigt, noch viel davon zu sprechen. Nur noch ein Hoffen, keine Zuversicht habe ich auf eine Aenderung.

Bei einem Eckball gelang es dem feindlichen Mittelstürmer aus ungedeckter Stellung den Ball ins Tor zu köpfen. 3:0.

Gleich nach der Pause war A. wieder mit frischem Mut im Angriff, doch wieder ohne Erfolg. Die Zuschauer sahen manch schönen Einzelkampf; von regelrechtem Zusammenspiel konnte auch nicht die Rede sein, als die linke Flanke mehr zu tun hatte. Zu einem Centerball hat sie es auch nur selten gebracht. Köln hatte bei seinen Angriffen wieder mehr Glück und konnte durch einen Durchbruch des Mittelstürmers noch ein viertes Tor erzielen.

Kölns Wächter konnte nicht verhindern, dass Clem. Baurmann einen wegen Festhaltens unseres Mittelstürmers verschuldeten Elfmeter verwandelte.

Herr Dahm, der als Schiedsrichter nicht besonders gefallen hat, konnte bald daraf Schluss des Spieles anzeigen.

Köln war sehr gut. Man hatte das Gefühl, als ob die Mannschaft sich während der ganzen Schonzeit darauf vorbereitet hätte, bei Wiederbeginn der Ligaspiele als fertiges Ganzes aufzutreten. Es klappte in der Tat auch von vorne bis hinten.

Leider kann man das von uns gerade nichtg behaupten. Hoffentlich macht sich die siebenfache Aenderung in unserer Mannschaft beim nächsten Spiele nicht mehr so stark bemerkbar. Von einer Kritik der Spieler will ich noch absehen. Den Ausspruch: "Wir fliegen dieses Jahr aus der Liga heraus" halte ich nach dem ersten Spiele für etwas verfrüht.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 18 / 16. September 1911)

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