2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 22. Spieltag - Montag 02.03.2009  - 20:15 Uhr
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Gegen aufstrebende Zebras ist Stärke gefragt

Wenn die Alemannia am kommenden Montag (20.15 Uhr) den MSV Duisburg empfängt, könnte diese Begegnung für alle Fans der Schwarz-Gelben eine ganz besondere werden. Gut möglich, dass dieses Montagabend-Spiel das letzte „Flutlichtspiel“ am Tivoli sein wird - je nachdem, wie die Ansetzungen der DFL für die letzten Spieltage ausfallen.

Der Rahmen für die Begegnung scheint wie gemacht. Die Alemannia, in der Tabelle zurzeit auf Platz Fünf, empfängt den Tabellen-Sechsten aus Duisburg, der unter Trainer Peter Neururer keine der letzten acht Partien verloren hat. Für MSV-Coach Neururer bedeutet diese Begegnung auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Doch wollen die Schwarz-Gelben dafür sorgen, dass der bekennende Schnauzbart-Träger keine guten Erinnerungen an diese „Heimkehr“ haben wird. Tivoli-Spiele liegen der Seeberger-Elf bekanntlich und nach dem 0:0 gegen den FC Ingolstadt vom Karnevalsfreitag gilt es nun, daheim wieder einen „Dreier“ einzufahren.

Die Vorzeichen dafür stehen jedenfalls nicht schlecht. So konnten die Tivoli-Kicker alle ihrer letzten fünf Heimspiele gewinnen. Trainer Jürgen Seeberger und seine Truppe sind sich jedenfalls ihrer kommenden Aufgabe bewusst. Der Alemannen Coach erwartet eine „harte Auseinandersetzung, in der es richtig eng werden wird“. Denn Seeberger weiß: „Duisburg hat eine sehr starke und erfahrene Mannschaft, die nach einem holprigen Start die 2. Liga nun angenommen hat. Sie haben mittlerweile die richtige Richtung eingeschlagen“, so der 43-Jährige.

Besonders von sich reden gemacht hat in letzter Zeit Duisburgs Offensivabteilung. Mit Cedrick Makiadi und Dorge Kouemaha haben die „Zebras“ zwei Top-Torjäger in ihren Reihen, die gemeinsam mehr als die Hälfte aller Duisburger Tore erzielt haben. Letzterer war am vergangenen Sonntag mit einem Hattrick der Garant für den 4:1-Kantersieg des MSV gegen 1860 München. Für die Tivoli-Kicker gilt es, die beiden Knipser so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen und den Meiderichern mit einem überzeugenden Auftritt den Schneid abzukaufen. „Wir brauchen eine starke Leistung, das ist klar“, weiß Seeberger.

Nach den Sperren von Dede Vukovic und Markus Daun, der zudem unter der Woche am Knie operiert wurde, muss der Trainer allerdings seine Stammformation ein wenig umbauen. Unklar ist allerdings noch, wer den frei gewordenen Posten in der Innenverteidigung übernimmt. Mit Lukasz Szukala und Mirko Casper drängen sich zwei Akteure auf, die diese Lücke problemlos füllen könnten. Gut, dass Jérôme Polenz nach abgesessener Sperre wieder in den Kader zurückkehrt. Er könnte, wenn Casper in die Innenverteidigung rückt, auf der rechten Seite eine Option darstellen. Die Marschroute für die Partie gegen den MSV Duisburg ist Trainer Seeberger klar: „Wir wollen Zeichen setzen und zeigen, wer der Herr im Haus ist.“

Die Rahmenbedingungen für die siebtletzte Partie auf dem Tivoli stimmen jedenfalls schon. Rund 18.000 Karten konnte die Alemannia bisher absetzen. Etwa 1.500 Duisburger haben sich für die Begegnung auf dem Tivoli angemeldet. Stehplatztickets für den Aachener und Würselener Wall sind noch zu haben. Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online über www.alemannia-tickets.de erhältlich. Die Frühkassen öffnen am Spieltag um 16.15 Uhr.

Schiedsrichter der Begegnung ist der 39-jährige Günter Perl aus München. Ihm assistieren Josef Maier und Christian Leicher.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Casper (86. Brinkmann), Szukala, Olajengbesi, Achenbach – Seitz (60. Polenz), Lehmann, Fiel, Holtby (86. Lasnik) – Nemeth, Auer / Trainer: Jürgen Seeberger

MSV Duisburg: Starke – Korzynietz, Brzenska, Schlicke, Veigenau – Grlic (70. Tararache), Bodzek, Tiffert – Makiadi, Kouemaha (75. Wagner), Heller (77. Ben-Hatira) / Trainer: Peter Neururer

Tore

1:0 Nemeth (34.), 1:1 Makiadi (37.), 1:2 Ben-Hatira (83.)

Verwarnungen

  Tiffert (58.),   Fiel (85.),   Korzynietz (90.)

Schiedsrichter:

Günter Perl (Pullach) – Josef Maier, Christian Leicher

Zuschauer:

20.200 (davon ca. 2.000 aus Duisburg)

1:2-Niederlage im Flutlichtspiel

Die Führung durch Nemeth egalisiert Makiadi, Ben-Hatira trifft kurz vor Schluss.

Das möglicherweise letzte Flutlichtspiel auf dem alten Tivoli gegen den MSV Duisburg endete mit einer 1:2-Niederlage für die Alemannia. Nachdem Szilárd Nemeth die Schwarz-Gelben mit einem schönen Drehschuss in Führung geschossen hatte (34.), erzielte Cedrick Makiadi nur zwei Minuten später den Ausgleich. Der eingewechselte Änis Ben-Hatira stellte sieben Minuten vor dem Ende mit einem Fernschuss den Endstand her.

Einen freiwilligen und einen erzwungen Wechsel nahm Jürgen Seeberger gegenüber der Schneeschlacht in Ingolstadt vor: Szilárd Nemeth hatte seine Hüftprobleme auskuriert und kehrte er an die Seite seines Sturmpartners Benny Auer zurück, Lukasz Szukala ersetzte den gesperrten Hrvoje Vukovic. Zusammen mit Mirko Casper, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach bildete er den Abwehrverbund. Lewis Holtby, der in der Vorwoche noch im Angriff wirbelte, kehrte auf den linken Flügel zurück, auf der gegenüberliegenden Seite lief Jochen Seitz auf. Die zentrale Mittelfeldposition teilten sich wie gewohnt Matthias Lehmann und Cristian Fiel. Dort trafen sie immer wieder auf einen ehemaligen Aachener: Ivica Grilic, den Duisburger Kapitän, der drei Jahre lang für die Schwarz-Gelben kickte.

Auf dem Tivoli sollte die Serie des noch ungeschlagenen MSV-Trainers Peter Neururer enden - dass die Alemannen mit diesem Ziel ins Spiel gingen, merkte man nach exakt 21 Sekunden. Nach einer schnellen Kombination schnappte sich Benny Auer das Leder und zog trocken ab. Der Schuss von Aachens Toptorjäger stellte Duisburgs Keeper Tom Starke jedoch vor keine großen Probleme. Auch in den weiteren Minuten waren die Schwarz-Gelben für die Offensivakzente verantwortlich, die Zebras lauerten auf Kontersituation und versuchten die Seeberger-Elf so früh wie möglich im Spielaufbau zu stören. Dadurch ergaben sich aus dem Spiel heraus nur wenig Chancen, der ruhende Ball musste immer wieder herhalten. So auch in der 8. Minute: Nach einer Ecke von Timo Achenbach war Lukasz Szukala mit dem Kopf zur Stelle, das Leder ging aber knapp am Duisburger Tor vorbei.

Auch die beiden Weitschüsse von Matthias Lehmann (10., 20.) verfehlten das MSV-Gehäuse, so dass Starke weitestgehend beschäftigungslos blieb. Das galt auch für seinen Gegenüber Thorsten Stuckmann, der in der ersten halben Stunde nicht einmal entscheidend eingreifen musste. Das lag vor allem daran, dass sich das Hauptgeschehen im Mittelfeld abspielte. Unzählige packende Zweikämpfe standen im Vordergrund - gute Torgelegenheiten blieben dagegen die Ausnahme. Die beste Chance des Spiels hatte Szilárd Nemeth in der 33. Minute: Nach einer tollen Kombination und einer ebenso schönen Flanke von Lewis Holtby verfehlte der Angreifer das Duisburger Gehäuse per Kopf nur knapp. Gerade einmal 60 Sekunden sollte es dauern, bis der Slowake wieder im Mittelpunkt stand: Nach einem Einwurf hatte Matthias Lehmann den Ball flach in den Sechzehner gebracht. Auf Höhe des Elfmeterpunktes lauerte Nemeth, der das Leder annahm, sich einmal um die eigene Achse drehte und mit einem mustergültigen Schuss Starke keine Chance ließ - 1:0.

Die Freude über den Führungstreffer wehrte aber nur kurz: Nach einer Ecke von Bernd Korzynietz landete der Ball im Fünfmeterraum der Schwarz-Gelben. Dort tummelte sich auch Cedrick Makiadi, aus dem Gewühl heraus erzielte der kongolesische Angreifer den Ausgleich (36.). In den letzten zehn Minuten vor der Pause nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Der Versuch von Marcel Heller auf Duisburger Seite (40.) änderte jedoch ebenso wenig, wie der Fernschuss von Jochen Seitz (43.), so dass es mit dem Unentschieden in die Kabine ging.

Mit viel Schwung und Elan kamen die Aachener zurück aufs Feld. An der allgemeinen Chancenarmut sollte sich aber auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht viel ändern. Und so ließ die nächste gute Möglichkeit bis zur 62. Minute auf sich warten: Der Schuss von Dorge Kouemaha ging über den Kasten von Thorsten Stuckmann. Die Duisburger versteckten sich nicht mehr und suchten in der Folgezeit immer häufiger den Weg nach vorne. Dadurch entwickelte sich in der letzten halben Stunde ein offener Schlagabtausch. Die besten Torchancen gingen dabei auf das Konto der Gäste: Mit einem guten Pass hatte Marcel Heller Sturmpartner Kouemaha frei gespielt, der das eins-gegen-eins-Duell mit Thorsten Stuckmann jedoch verlor (69.). Die Aachener suchten ebenfalls den Weg nach vorne, an dem aufmerksamen Defensivverbund des MSV bissen sie sich aber immer wieder die Zähne aus. Durch eine tolle Kombination kam die Seeberger-Elf aber doch noch zu ihrer Riesenmöglichkeit: Auer hatte den eingewechselten Jérôme Polenz auf Reisen geschickt, der aus spitzem Winkel frei auf Starke zulief. Der gelernte Rechtsverteidiger scheiterte jedoch an seinen Nerven - der Ball ging an den linken Außenpfosten (78.).

Die Seeberger-Elf war nun am Drücker. Der Freistoßhammer aus rund 25 Metern von Matthias Lehman verfehlte das Duisburger Tor aber ebenso (80.) wie der abgefälschte Schuss von Benny Auer (82.). Beim direkten Gegenzug präsentierten sich die Zebras dann von ihrer eiskalten Seite: Der eingewechselte Änis Ben-Hatira kam aus rund 25 Metern frei zum Schuss. Da Thorsten Stuckmann die Sicht verdeckt war, sah Aachens Keeper den Ball erst spät - zu spät, denn das Leder schlug im linken Toreck ein. In den letzten Minuten der Partie warfen die Alemannen noch einmal alles nach vorne und Cristian Fiel hatte Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ausgleich auf dem Fuß: Die Volleyabnahme des Spaniers konnte Oliver Veigneau für seinen bereits geschlagenen Keeper von der Linie kratzen, so dass die Partie mit einer 1:2-Niederlage für die Schwarz-Gelben endete.

Zum Spiel


Die Enttäuschung stand Benny Auer nach der zweiten Heimniederlage der Saison ins Gesicht geschrieben. „Ich denke, dass es über weite Strecken ein sehr ausgeglichenes Spiel mit wenig Torraumszenen und großen Möglichkeiten war. Teilweise haben wir aber zu tief gestanden, um dem Gegner das Leben wirklich schwer zu machen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann beim Pfostenschuss von Jérôme Polenz im Pech“, erklärte Aachens Toptorjäger niedergeschlagen. Besonders verärgert zeigte sich Thorsten Stuckmann, der den Fernschuss von Änis Ben-Hatira, der zum Siegtreffer führte, erst ganz spät sah: „Der Ball flattert unglaublich und ändert im letzten Moment noch die Richtung. Natürlich sehe ich bei dem Tor nicht gut aus - aber viel machen konnte ich leider nicht.“ Dabei war der Keeper mit der Leistung seiner Vorderleute in den ersten 45 Minuten zufrieden: „Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt haben. Leider lassen wir eine Chance zu, die dann auch zum 1:1 führt. Dadurch haben wir ein bisschen den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit haben die Duisburger dann ein bisschen aggressiver gespielt und glücklich das 2:1 gemacht. Das Unentschieden wäre am Ende gerecht gewesen.“ Mit dem Remis wäre auch Coach Jürgen Seeberger einverstanden gewesen. „Es war ein Spiel mit sehr wenig Torgelegenheiten. Sicher haben wir uns in der Vorwärtsbewegung ab und an selbst das Leben schwer gemacht. Aber einen großen Vorwurf kann ich der Mannschaft nicht machen", so der Coach. Gegenüber Peter Neururer freute sich dagegen. „Wir haben mit der nötigen Portion Glück einen Sieg errungen. Mein letztes Spiel auf dem Tivoli wird mir in bleibender Erinnerung bleiben."

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