Ligaklasse - Saison 1909/1910 - 5. Spieltag - Sonntag 24.10.1909  - 15:15 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Laumen – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, H. Creutz – Wolff, T. Boeven, J. Wesché, Rex, H. Altenkamp

Preußen Duisburg: u.a. Knehe

Tore

1:0 Boeven, 2:0 Boeven, 3:0 Wesché, 4:0 Wolff, 4:1

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

24.10.1909: Alemannia Aachen - Preußen Duisburg 4:1

Nach den bisherigen Spielen schien uns diesmal Preussen ein überlegener Gegner zu sein, besonders weil wir nur folgende unvollständige Mannschaft herausbringen konnten: [...]

Unsere Mannschaft spielte zuerst mit dem kräftigen Wind und ist infolgedessen etwas überlegen. Der Duisburger Torwächter rettet in verschiedenen Lagen, lässt aber nach ungefähr 15 Minuten einen weiten ungefährlichen Schuss von Toni durch. Bei uns klappt das Zusammenspiel der Stürmer zuerst gar nicht. Die vielen Einzeldurchbrüche werden von den schnellen Duisburger Verteidigern meister leicht abgewiesen. Einige mächtige Schüsse von Joe aus weiter Entfernung verfehlen knapp ihr Ziel. So steht das Spiel bei Pause noch 1:0. Glücklicherweise left sich der Wind etwas und wir sind zunächst noch überlegen. Unser Angriff zeigt jetzt gutes Dreiinnenspiel und erzielt kurz nacheinander 2 weitere Tore, durch Toni und Joe, denen Wolff nach längerer Pause das 4. folgen lässt. Die 4 Tore scheinen unseren Stürmern zu genügen, sie lassen nach und Duisburg gewinnt schnell die Oberhand. Laumen, dem jetzt reichliche und schwierige Arbeit zufällt, hält mit Geschick und Glück, und erst als ihm ein Ball aus der Hand springt, kann Duisburg sein einziges Tor erzielen. Beim Schlusspfiff können wir unsere Elf zu dem schönen Siege von 4:1 beglückwünschen.

Von uns war die Verteidigung ausgezeichnet. Mit Laumen, der mehr schwierige Bälle zu halten hatte, als sein Gegenüber, wird wohl niemand unzufrieden gewesen sein. Breuer und Riechert habe ich in diesem Jahre noch nicht so gut gesehen. Sie mögen nur beide bedenken, dass ein wirklich erstklassiger Verteidiger, wenn möglich, nicht in's Blaue tritt, sondern den Ball einem freistehenden Stürmer zuspielt. Das ist für den Angriff ebenso nützlich, wie gutes Zuspiel der Läufer. Von den Letzteren war diesmal Boeven wieder gut, Roolf besser als gegen Essen. Creutz, der links nicht an seinem Platze war, hatte zuerst Lampenfieber. Nach der Pause war er schon weit besser. Vom Angriff sind die Innenstürmer hervorzuheben. Wesche war der gefährlichste. Er dribbelte in der 1. Hälfte nur zu viel. Seine Nebenleute ersetzten die fehlende Kraft durch flinkes technisch schönes Spiel. Mit dem Spiel von Wolff kann man nach der langen Pause zufrieden sein. Er muss nur möglichst viel spielen, um seine Ballbehandlung zu verbessern. Altenkamp, der schon mehr aus sich herausging, gab schöne Flanken und verstand sich auch mit seinem Nebenmanne besser als acht Tage vorher. Die Preussen Mannschaft hat uns allgemein enttäuscht. Sie selbst schob ihr schlechtes Spiel der Glätte des Platzes zu. Die meisten anderen Plätze sind allerdings bei Regenwetter weich, weil der Untergrund lehmig und die Grasnarbe nicht so dicht ist, wie auf unserem Platze.

Schlecht war bei Duisburg der Torwächter, gut die Läuferreihe und die rechte Flanke. Knehe, der linke Verteidiger der Verbandsmannschaft kam gar nicht zur Geltung.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 21 / 1. November 1909)

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