Testspiele - Saison 1911/1912 - 2. Spieltag - Sonntag 03.09.1911  - 17:00 Uhr
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3.9.1911: Alemannia Aachen - Preußen Duisburg 0:1

Unangenehm warm war es, als die beiden Ligamannschaften sich im Gesellschaftsspiel gegenüberstanden, um sich zum letzten Male auf die kommenden Meisterschaftsspiele vorzubereiten.

Alemannia spielt in folgender Aufstellung: [...]

Der Ball geht während der ganzen Spielzeit hin und her; keine Partei vermag das Spiel längere Zeit in die Hälfte des Gegners zu verlegen.

Unser Sturm, von Boeven gut unterstützt, kommt in der ersten Hälfte wiederholt gut vo, hat aber entschieden Unglück. Er verlegt sich zudem allzusehr auf Dreiinnenspiel und bei schnellen gegnerischen Halves – die Preussen-Halves sind nämlich schnell – ist diese Taktik wenig aussichtsreich. Einmal macht Löhr eine hübsche Sache, indem er einen Gegner geschickt umgeht und sofort schiesst, aber noch rettet Duisburgs Torwächter im letzten Augenblick. Die Angriffe der Preussen finden meist bei Emunds, der sehr sicher ist, ein Ende. Pause 0:0.

Die zweite Hälfte ist wenig interessant. Vorne ein brillanter Schuss Wesches, der ruhig hätte sitzen dürfen, sonst nichts von Bedeutung. Das Resultat scheint 0:0 zu bleiben, da geht ein Preussenstürmer durch, Emunds verfehlt den Ball, Ludwig wird überlaufen und das Tor ist da.

Ich beschränke mich mit diesem kurzen Spielbericht und komme zur Kritik unserer Mannschaft: Clemens enttäuschte, sein Spiel war nicht wuchtig genug; immerhin hatte er einige gute Augenblicke. Auch Altenkamp war nicht so gut wie sonst, wenn er auch über dem Durchschnitt der Mannschaft stand.

Bei Wesche sah man in der ersten Hälfte energische und wirkungsvolle Arbeit, dazu vorbildliches Stoppen. In der zweiten Hälfte liess er infolge einer Fussverletzung nach. Ueber Löhr, der sich an seine Nebenleute noch gewöhnen muss, erlaube ich mir kein abschliessendes Urteil. Sein Angeben war ungenau, manche Einzelleistung recht nett.

Carl Boeven spielte als Ersatz für Wolff an falscher Stelle. Wenn er einmal am richtigen Platze steht, werde ich mich mit ihm beschäftigen. Der neue linke Half Janser gefiel mir und wird bei seinem Eifer ein guter Spieler werden. Jupp Boeven als Mittelläufer war voll und ganz bei der Sache. Arbeitsfreudigkeit und Ballsicherheit zeichneten ihn aus. Er und Emunds bewahrten die Mannschaft vor einer grösseren Niederlage.

Von Xaver muss ich mehr erwarten. Ich will nicht sagen, dass ich grobe Fehler von ihm gesehen habe, aber ich sah ihn selbst überhaupt zu wenig, während doch gerade der Half so häufig Gelegenheit hat, sich Arbeit zu verschaffen.

Ludwig hat, wie ich hörte, einen schlechten Tag gehabt. Ich hoffe, dass er demnächst auch mich von seiner Spieltüchtigkeit überzeugt, was er heute nicht vermocht hat. Dagegen zeigte Emunds seine hohe Klasse. Er war äusserst ballsicher und schaffte durch weite Stösse Luft.

Wirtz erledigte sich seiner Aufgabe mit der gewohnten Ruhe und Sicherhehit. Schwierige Sachen bekam er nicht zu halten.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 17 / "1. September 1911")

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