Alemannia erwartet am Freitag (18 Uhr) Rot-Weiß Oberhausen – Casper und Zdebel fehlen
Mit dem Rückenwind des Auswärtssieges in Augsburg und der Gewissheit, endlich eine Top-Mannschaft der Liga geschlagen zu haben, geht die Alemannia ins Heimspiel gegen RW Oberhausen am Freitag (18 Uhr). „Eine bessere Reaktion hätte die Mannschaft nicht zeigen können“, sagt Coach Peter Hyballa.
„Deutsche Mentalität“ hatte der Trainer in der Schlussphase der Partie beim Tabellenzweiten beobachtet. Als Schritt im Reifeprozess der jungen Mannschaft wird der Erfolg von den Verantwortlichen gewertet. „Mir hat gefallen, wie wir gefightet haben. Die Mannschaft hat geschlossen die etwas veränderte Taktik angenommen. Es war interessant zu sehen, wie lauffreudig das Team war, wie es gearbeitet hat und wie alle bereit waren, einen Schritt mehr zu machen, um dem Nebenmann zu helfen“, erklärt Sportdirektor Erik Meijer im Stadionheft zum Oberhausen-Spiel. „Es war ganz wichtig, dass wir das Spiel über die Zeit gebracht haben“, findet Hyballa.
Am Freitagabend erwartet die Schwarz-Gelben eine veränderte Ausgangssituation. „Es kommt ein Gegner, der ums nackte Überleben kämpft. Aber Oberhausen kommt nach dem Sieg gegen Karlsruhe mit einer positiven Grundhaltung“, warnt der Coach, der die eigenen Ziele unterstreicht: „Wir wollen unseren Zuschauern einen Heimsieg schenken, um die Ziele 50 Punkte und einstelliger Tabellenplatz nicht aus den Augen zu verlieren.“
Dabei kann Hyballa nicht auf Mirko Casper zurückgreifen. In Augsburg musste der Verteidiger wegen Problemen mit den Adduktoren zur Pause raus, am Donnerstag brach er das Training nach wenigen Minuten ab. Auch Thomas Zdebel fällt wegen Achillessehnenbeschwerden aus. Die erfolgreiche Startelf muss also verändert werden, wobei sich der Trainer nicht lange an der Systemfrage aufhalten will. „Ob wir mit diesem System spielen oder mit einer anderen Grundordnung, ist gar nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir die Leidenschaft wie in Augsburg noch einmal zeigen“, so der 35-Jährige.
Für das Heimspiel gegen Oberhausen wurden bislang rund knapp 16.000 Karten verkauft. Jeder Dauerkartenbesitzer kann sich unter Vorlage seiner Karte in einem der beiden Alemannia-Shops oder über die Alemannia-Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min) eine Freikarte (Preiskategorie der Dauerkarte, je nach Verfügbarkeit, Angebot nicht gültig für VIP-Karten) für das Spiel sichern. Das Ticket kann dann am Spieltag ab drei Stunden vor Anpfiff am Info-Point gegenüber dem Eingang Süd-West abgeholt werden. Auch Tageskartenkäufer gehen nicht leer aus. Wer ein Ticket für das Oberhausen-Spiel erwirbt, erhält ein zweites zum halben Preis für die Begegnung dazu. Das Angebot gilt in allen Preiskategorien lediglich auf den Vollzahlerpreis.
Wichtig: Aus organisatorischen Gründen können die Tickets nicht an der Tageskasse abgeholt werden. Eine vorherige Bestellung ist notwendig. Diese kann am Freitag noch bis einschließlich 15.30 Uhr in den Alemannia-Shops bzw. 14 Uhr an der Hotline erfolgen.
Die Partie wird geleitet von Christian Fischer. Ihm assistieren Dominik Nowak und Rafael Foltyn, vierter Offizieller ist Florian Steinberg.
Alemannia Aachen: Hohs – Feisthammel (46. Junglas), Stehle, Olajengbesi, Achenbach – Höger, Kratz, Radjabali-Fardi – Stieber (84. Korte), Auer (84. Radu), Uludag / Trainer: Peter Hyballa
Rot-Weiß Oberhausen: Pirson – Pappas, Gordon, Klinger, Embers (46. Schönfeld) – Reichert, Kruse (61. Ellmann) – Petersch (46. Landers), Kaya, Schmidtgal – König / Trainer: Theo Schneider
1:0 Auer (14.), 2:0 Stieber (51.), 3:0 Stieber (66.), 4:0 Auer (71.)
Pappas (24.), Schmidtgal (67.), Kaya (68.)
7 / 5
Christian Fischer (Hemer) – Dominik Nowak, Rafael Foltyn, Florian Steinberg
18.377 (davon ca. 800 aus Oberhausen)
wolkig, 20 Grad
4:0-Heimerfolg gegen Rot-Weiß Oberhausen – Auer und Stieber treffen doppelt.
Nach dem starken Auftritt in Augsburg hat die Alemannia am Freitagabend für reichlich gute Stimmung am Tivoli gesorgt, die Hyballa-Elf schlug Rot-Weiß Oberhausen deutlich mit 4:0. Benny Auer bescherte den Schwarz-Gelben nach 13 Minuten mit seinem 18. Saisontreffer die Führung, ehe Zoltán Stieber nach der Pause mit einem wunderbaren Treffer auf 2:0 erhöhte. Die Schwarz-Gelben dominerten die Begegnung über weite Strecken und sorgten durch den zweiten Treffer von Stieber in der 67. Minute für die vorzeitige Entscheidung. Nach Foul an den jungen Ungarn markierte Benny Auer per Strafstoß den Schlusspunkt zum 4:0 (71.).
Peter Hyballa musste zum vorletzten Heimspiel der Saison eine Änderung in der Startelf vornehmen: Mirko Casper fehlte dem Team aufgrund von Adduktorenproblemen, Tobias Feisthammel rückte für ihn auf die rechte Seite der Viererkette, die Thomas Stehle, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach vor David Hohs komplettierten. Marco Höger, Kevin Kratz und Shervin Radjabali-Fardi begannen wie schon beim siegreichen Auftritt in Augsburg als Dreier-Mittelfeldriegel. Alper Uludag und Zoltán Stieber starteten als hängende Spitzen, Kapitän Benny Auer war einzige nominelle Spitze.
Die 18.377 Zuschauer am Tivoli bekamen einen äußerst ruhigen Beginn geboten. Oberhausen stand wie erwartet sehr tief, während die Alemannia das Heft in die Hand nahm, ohne dabei allerdings für Gefahr in der Offensive sorgen zu können. Auer verpasste nach elf Minuten eine flache Hereingabe von Stieber nur knapp, zwei Minuten später ließ Alemannias Torjäger den Tivoli jubeln: Höger bediente Auer genau im richtigen Moment, Aachens Kapitän ließ RWO-Keeper Pirson mit einem schönen Schuss ins lange Ecke keine Chance – 1:0 (13.).
Vom Tabellenvorletzen war nur wenig zu sehen. Ronny König versuchte es in der 19. Minute nach einem verunglückten Klärungsversuch von Olajengbesi mit einem Heber, doch Hohs war auf der Hut. Zwei Minuten später großer Jubel bei den Gästen: Benjamin Reicherts Schuss aus dem Hinterhalt landete im Netz der Alemannia, doch der Linienrichter hatte die Fahne gehoben, weil König Hohs die Sicht genommen hatte – richtige Entscheidung (21.).
Oberhausens kurzer Offensivausflug war damit bereits wieder beendet, in der Folgezeit spielte nur die Hyballa-Elf, auch wenn sich die Schwarz-Gelben insgesamt schwer taten, klare Torchancen herauszuspielen. Eine riesen Gelegenheit zum 2:0 ergab sich dann in der 36. Minute doch für Uludag, der nach schöner Vorarbeit von Stieber in letzter Sekunde am Fuß von Pappas scheiterte.
Die Tivoli-Jungs verstanden es nicht, die Feldüberlegenheit auszunutzen. So kam es, dass Oberhausen sich vor der Pause nochmals zu Wort meldete. Ein Zuspiel von Kaya brachte König in Aktion, doch Hohs hatte aufgepasst und war einen Schritt vor dem RWO-Angreifer (42.). Mit der Führung ging es für Schwarz-Gelb in die Pause, einen kleinen Stimmungsdämpfer gab es dennoch: Tobias Feisthammel verletzte sich am rechten Sprunggelnk uns musste ins Krankenhaus gebracht werden. Für ihn kam Manuel JUnglas zu Beginn des zweiten Durchgangs in die Partie.
Hyballa war aufgrund von Feisthammels Verletzung gezwungen, umzustellen: Junglas kam ins Spiel, Uludag zog sich zurück ins Mittelfeld und Radjabali-Fardi übernahm den Posten des Rechtsverteidigers. Die Umstellungen wirkten sich nicht negativ auf das Spiel der Tivoli-Kicker aus, ganz im Gegenteil. Sechs Minuten war der zweite Durchgang gerade einmal alt, da bauten die Alemannen die Führung aus. Uludag mit dem klugen Pass auf Stieber, der das Leder gekonnt mit dem Außenrist vorbei an Pirson ins Netz beförderte – 2:0 (51.).
Das Team von Peter Hyballa war nun deutlich überlegen, RWO versuchte es lediglich durch Landers und Schönfeld aus der Distanz (58.). Auf der Gegenseite dann die riesen Chance zum 3:0, doch Junglas verstolperte Auers Hereingabe freistehend vor Pirson (62.).
Vier Minuten später dann Glück für die Alemannia: Einen Schuss von Pappas konnte Hohs nicht festhalten, der Ball sprang hinter der Linie auf, doch das Schiedsrichtergespann ließ weiterspielen. Den direkten Konter spielten die Alemannen dann richtig stark aus. Uludag sah Stieber auf links, der sicher zum 3:0 traf (67.).
Oberhausen protestierte, der Tivoli jubelte. Stiebers zweiter Treffer war die vorzeitige Entscheidung, doch die Schwarz-Gelben hatten noch nicht genug. Nach einer weiteren Überzahlsituation scheiterte Stieber zunächst beim Abschluss an Pirson, beim Nachsetzen rempelte ihn Klinger um. Schiedsrichter Fischer zeigte auf den Punkt, von wo aus Auer seinen zweiten Treffer erzielte – 4:0 (71.).
Die Entscheidung war nun endgültig gefallen. Während die Alemannia die Partie nun locker herunterspielte, hatte Oberhausen jegliche Hoffnung verloren. Höger tauchte in der 78. Minute völlig freistehend vor Oberhausen Schlussmann auf, doch der junge Dauerbrenner scheiterte aus kurzer Distanz. Ansonsten passierte in der Schlussphase nicht mehr viel, die Fans feierten einen schönen Fußball-Abend. Mit dem höchsten Saisonsieg ist die Alemannia ihrem 50-Punkte-Ziel einen großen Schritt näher gekommen.
David Hohs: Wir haben das Spiel heute klar dominiert und gezeigt, dass wir noch so weit wie möglich nach oben kommen wollen. Ich persönlich freue mich natürlich darüber ohne Gegentreffer vom Feld zu gehen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele und zwei klare Ziele: Zum einen die 50 Punkte, zum anderen ein einstelliger Tabellenplatz. Ich bin davon überzeugt, dass wir beides schaffen können.
Zoltán Stieber: Das war ein tolles Spiel, wir freuen uns riesig über den deutlichen Sieg. Natürlich freue ich mich über die zwei Treffer, ich hätte gerne noch einen dritten nachgelegt, doch ich gönne Benny das Tor vom Punkt aus. Ich freue mich auf das letzte Heimspiel vor dem heimischen Publikum, in dem ich natürlich auch wieder treffen möchte. Bis dahin werde ich für die Humba trainieren, damit es dann klappt.
Thomas Stehle: Wir haben uns in der Vergangenheit vor jedem Spiel vorgenommen, zu Null zu spielen. Heute hat es nach 15 Partien endlich noch einmal geklappt, das freut uns sehr. Die beiden restlichen Spiele wollen wir nun noch möglichst erfolgreich bestreiten, damit wir unser 50-Punkte-Ziel erreichen. Heute werden wir noch ein wenig den Sieg feiern, aber morgen früh geht es auf dem Trainingsplatz schon wieder weiter.
Benny Auer: Wir hatten in dieser Saison kaum ein Spiel, das wir bereits so früh für uns entscheiden konnten. Ich denke, das war heute auch für die Trainer mal ein entspanntes Erlebnis. Nichtsdestotrotz war es eine harte Aufgabe, denn für Oberhausen ging es um die Existenz. Zum Glück sind wir früh in Führung gegangen, am Ende war es natürlich ein hoch verdienter Sieg.
Peter Hyballa: Für uns war es einfach mal wichtig, wieder zu Null zu spielen, denn das war in den vergangenen Wochen jedes Mal Thema im Training. Immer wieder nehmen wir uns vor, ohne Gegentreffer vom Platz zu gehen, heute war es endlich im Jahr 2011 so weit. Dass das Ergebnis am Ende so deutlich ausfällt, ist natürlich umso schöner. Ich habe mich heute wieder für ein 4-3-3-System mit offensiver Ausrichtung entschieden. Nach dem 1:0 haben wir Oberhausen allerdings zu viele Räume überlassen, so dass es auch eine laute Halbzeitansprache wurde. Wir haben dann wieder auf ein 4-4-2 umgestellt, weil du dann einfach besser aus den Positionen starten kannst und das Andribbeln leichter fällt. Genau das haben wir dann auch sehr gut umgesetzt, es war eine tolle geschlossene Mannschaftsleistung. Trotz des Erfolges gibt es morgen keinen freien Tag. Wir haben noch zwei Spiele, und wir wollen diese sechs Punkte noch holen.