Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die Alemannia hat die erste englische Woche mit der vollen Punktzahl abgeschlossen. Nach dem 3:1-Erfolg in Frankfurt setzten sich die Schwarz-Gelben gegen den SC Paderborn mit 2:0 durch. Die starke Leistung in den zweiten 45 Minuten wurde durch die Treffer von Zoltán Stieber (74.) und Benny Auer (77.) belohnt. In den Schlussminuten geriet der erste Heimsieg der Saison nicht mehr in Gefahr.
Dreimal hatte Trainer Peter Hyballa zuletzt dieselbe Startformation ins Rennen geschickt. Die Adduktorenzerrung von Seyi Olajengbesi machte ihm diesmal aber einen Strich durch die Rechnung. Von Beginn an ran durfte die Elf, die in Frankfurt in den Schlussminuten den ersten Saisonsieg einfuhr: Vor Keeper David Hohs verteidigte die neu formierte Viererkette um Timo Achenbach, Thomas Stehle, Tobias Feisthammel und Aimen Demai. Im Mittelfeld agierten die Schwarz-Gelben mit einer Raute: Kevin Kratz auf der „Sechs“, Marco Höger und Alper Uludag auf den Außenbahnen und Tolgay Arslan hinter den Spitzen. Neben Zoltán Stieber durfte erstmals der wiedergenesene Benny Auer ran, der sich Hyballa im Training aufgedrängt hatte. Babacar Gueye musste dafür auf der Bank Platz nehmen.
In der Anfangsphase tasteten sich beide Teams ab – bis Zoltán Stieber den Turbo einlegte: Der Ungar flitzte über den linken Flügel und passte dann in die Mitte, wo Tolgay Arslan und Benny Auer lauerten. Sowohl der türkische U21-Nationalspieler, als auch Aachens Top-Torjäger verpassten um Zentimeter (7.). Die Schwarz-Gelben übernahmen jetzt das Kommando, Paderborn setzte aber immer wieder kleine Nadelstiche. Zuerst zirkelte Enis Alushi den Ball knapp über die Latte (10.), neun Minuten später versuchte sich SCP-Kapitän Markus Krösche aus der Distanz – keine Gefahr für den Kasten von David Hohs.
Paderborn wartete weiter geduldig auf Konterchancen, während sich die Schwarz-Gelben jeden Angriff hart erarbeiten. Im Abschluss fehlte Höger (29.) und Co. häufig die Kraft, um die Alemannia in Führung zu schießen. Das Spiel verflachte ein wenig, die Abwehrreihen dominierten auf beiden Seiten. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff setzte die Hyballa-Elf dann jedoch zum Paukenschlag an: Demai lupfte den Ball in den Strafraum auf Auer, der per Kopf für Stieber auflegte. Der 21-jährige Wirbelwind zog jedoch freistehend knapp am rechten Pfosten vorbei.
Doch das war nicht der letzte Aufreger in Halbzeit 1: Eine Traum-Kombination über Auer und Arslan landete genau vor den Füßen von Höger, der mit einem Schlenzer aus rund 18 Metern das Paderborner Gehäuse verfehlte. Die letzte Szene in den ersten 45 Minuten gehörte aber den Gästen: Nach einem schnellen Konter brachte Brückner das Leder vor den Aachener Kasten, wo Kapllani wartete. An der Hereingabe segelte der Albaner denkbar knapp vorbei.
In der zweiten Halbzeit erwischte der Sportclub den besseren Start. Daghfous tauchte völlig frei vor Hohs auf, der mit einem starken Reflex den Rückstand verhinderte (47.). Das war die Initialzündung für das schwarz-gelbe Angriffsspiel. Eine Doppelchance von Stieber und Höger vereitelte SCP-Keeper Masuch (54.), 60 Sekunden später klärte Gonther vor dem einschussbereiten Auer. Gerade einmal zwei Minuten waren vergangen, als Stieber den Ball mustergültig in den Sechzehner flankte. Den anschließenden Flugkopfball verfehlte erneut Auer mit den Haarspitzen. Der Führungstreffer lag endgültig in der Luft, als Arslan zum Schuss ansetzte und den Pfosten traf (67.).
Den Ost-Westfalen blieb jetzt nur noch die Statistenrolle. Doch es sollte bis zur 75. Minute dauern, bis die Schwarz-Gelben für ihr Engagement belohnt wurden: Arslan tankte sich über rechts durch und passte das Leder weiter zu Uludag. Der junge Belgier behielt die Übersicht und leitete den Ball direkt zum besser postierten Stieber, der Masuch mit einem trockenen Schuss keine Chance ließ – 1:0, der Tivoli stand Kopf.
Drei Minuten später sollten die 14.514 Zuschauer erneut jubeln: Höger flankte in die Mitte zu Auer, dessen Kopfball noch geblockt wurde. Im Nachschuss zimmerte der Knipser das Leder dann unter die Latte – 2:0. In den Schlussminuten konnten die Gäste den Schalter nicht mehr umlegen, die Aachener spielten den ersten Heimsieg in dieser Saison locker nach Hause. Eine perfekte englische Woche für Schwarz-Gelb, die mit sechs Punkten belohnt wurde.