2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 16. Spieltag - Freitag 05.12.2008  - 18:00 Uhr
2
(1)
0
(0)

Der Münchener Talentschuppen stellt sich vor

Noch zwei Spiele hat die Alemannia vor der Winterpause absolvieren. Also heißt es nach Aussage von Trainer Jürgen Seeberger: Kräfte bündeln. Am Freitagabend steht auf dem Tivoli das letzte Heimspiel des Jahres 2008 an. Der TSV 1860 München ist zu Gast in Aachen.

Bei der Partie gegen die Löwen muss Seeberger nach wie vor auf Faton Popova verzichten, der sich nach seinem Kreuzbandriss im Reha-Training befindet. Auch Kapitän Reiner Plaßhenrich steht nicht zur Verfügung. „Heini“ hat sich am Montag erfolgreich einer Operation am Innenmeniskus unterzogen und war am Mittwoch erstmals wieder am Tivoli zur Behandlung bei den Physiotherapeuten.

Das Ziel für Freitag ist klar: „Wir wollen gegen 1860 gewinnen“, erklärt der Coach. Doch einen Selbstläufer erwartet der Trainer nicht, vielmehr eine „schwierige Aufgabe“. Auch wenn die Münchener am letzten Spieltag vor heimischer Kulisse nach einer 3:0-Führung gegen Wehen Wiesbaden am Ende noch drei Gegentore kassierten. „Ein 3:0 Zuhause aus der Hand zu geben, das tut weh“, weiß Alemannias Trainer. Aber dieser Rückschlag „macht sie vielleicht noch gieriger“, warnt der Coach. „1860 bringt als Talentschuppen junge, gute Spieler mit.“ Die Stabilität seiner Mannschaft in den letzten Wochen macht Seeberger jedoch siegessicher. „Wir haben uns in den letzten Wochen mit Ausnahme des Ahlen-Spiels stabilisiert. Seit der Partie gegen Mainz hat das Team nur sechs Gegentore kassiert und es ist uns gelungen, auch späte Treffer zu erzielen, was alles positiv zu bewerten ist.“ Darüber hinaus weiß Seeberger, dass seine Mannschaft immer wieder „eiskalt“ zuschlagen kann und damit auch gegen defensiv sehr gut organisierte Münchener Tore erzielt. Eiskalt zuschlagen will auch Partrick Milchraum, der Ex-Löwe. Schließlich ist es für jeden Fußballer schön, gegen seinen Ex-Verein zu treffen. Mit dem fulminanten Lattentreffer in Lautern hat sich Alemannias Nummer 26 bereits warm geschossen. „Natürlich würde es mich freuen, wenn sich mein guter Lauf gegen 1860 fortsetzt, ich gegen sie ein Tor erziele und wir gewinnen“, so Milchraum.

Für einen Sieg spricht auch die Austragung auf dem Tivoli. Hier unterlag die Alemannia in dieser Saison nur einmal und gegen die Münchener in lediglich einer von sieben Partien. „Es ist wichtig, dass wir uns gemeinsam mit den Fans so präsentieren, dass wir die optimale Ausbeute erreichen. Durch die große Unterstützung ist die Möglichkeit zu gewinnen sehr groß. Den Heimvorteil gibt es eindeutig“, sagt Seeberger, der bei jedem Heimspiel aufs Neue begeistert vom Zuspruch der Fans ist. Das soll belohnt werden. „Wir spielen am Freitag zum letzten Mal in diesem Jahr Zuhause, möchten das Jahr erfolgreich ausklingen lassen und für die Fans drei Punkte holen“, erklärt Thorsten Stuckmann. Das ist ein Wort. 18.000 Fans haben sich ihr Ticket für das Spiel bereits gesichert. Für den Aachener und Würselener Wall sind noch Karten in den Alemannia-Shops, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.alemannia-tickets.de erhältlich.

Für alle Zuschauer ist zu beachten, dass der Parkplatz des ALRV wegen der Bauarbeiten für den neuen Tivoli nicht genutzt werden kann.

Schiedsrichter der Partie ist Christian Schößling. Ihm assistieren Tino Wenkel und Marcel Bartsch.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Müller (71. Lagerblom), Stehle, Olajenbesi, Achenbach – Fiel – Daun (29. Szukala), Lehmann, Milchraum – Nemeth, Auer (18. Holtby) / Trainer: Jürgen Seeberger

TSV 1860 München: Tschauner – Thorandt, Ghivinianidze, Berhalter, T. Hoffmann – Beda – Johnson, Gebhart, Ledgerwood (61. Schäffler) – Lauth, di Salvo (61. Holebas) / Trainer: Marco Kurz

Tore

1:0 Milchraum (1.), 2:0 Holtby (85.)

Verwarnungen

  Ledgerwood (36.),   Olajengbesi (64.),   Gebhart (64.),   Hoffmann (75.),   Stehle (79.),   Achenbach (88.),   Lagerblom (90.+2)

Schiedsrichter:

Christian Schößling (Leipzig) – Tino Wenkel, Marcel Bartsch

Zuschauer:

19.173 (davon ca. 400 aus München)

Wetter:

Regen, 4 Grad

Leidenschaftliche Alemannia besiegt die Löwen

Die Schwarz-Gelben gewinnen auch das letzte Heimspiel im Jahr 2008

In einer packenden Zweitligabegegnung hat sich die Alemannia dank einer couragierten Vorstellung mit 2:0 gegen den TSV 1860 München durchgesetzt. Exakt 56 Sekunden waren gespielt, als Patrick Milchraum die Schwarz-Gelben mit einem Kracher in den Winkel in Führung schoss. Das Team steckte die frühen Ausfälle von Benny Auer und Markus Daun gut weg. Mit einer Glanzparade sechs Minuten vor dem Ende der Partie hielt Keeper Thorsten Stuckmann mit einer unfassbaren Parade den Sieg fest, Sekunden später erzielte Lewis Holtby sein erstes Profitor und stellte damit den Endstand her.

Für eine mutige Startformation hatte sich Jürgen Seeberger im Vorfeld der Partie entschieden: Mit einer komplett umgebauten rechten Seite setzte Aachens Cheftrainer ein klares Zeichen. Den Platz des defensiv orientierten Rechtsverteidigers Pekka Lagerblom nahm Florian Müller ein, auf der rechten Außenbahn erhielt Markus Daun den Vorzug gegenüber Andreas Lasnik. Auf der linken Seite blieb dagegen alles beim Alten: Als Absicherung für Patrick Milchraum lief wie gewohnt Timo Achenbach auf, der zusammen mit Müller und den Innenverteidigern Seyi Olajengbesi und Thomas Stehle die Viererkette bildete. Die vier Defensivakteure sollten im Verbund mit Keeper Thorsten Stuckmann das Aachener Tor sauber halten. Darüber hinaus bekam Top-Torjäger Benny Auer mit Szilárd Nemeth seinen angestammten Sturmpartner zurück, der in der Vorwoche eine schöpferische Pause bekommen hatte.

Mit einem absoluten Traumstart begann das 900. Zweitligaspiel der Alemannia: Noch keine 60 Sekunden waren gespielt, als Szilárd Nemeth den Ball zu Patrick Milchraum durchsteckte. Der pfeilschnelle Mittelfeldspieler ließ mit einer Körpertäuschung gleich zwei seiner Ex-Kollegen richtig alt aussehen und mit einem Schuss wie aus dem Lehrbuch erzielte er das 1:0. Der Tivoli bebte bei seinem letzten Auftritt im Jahr 2008 - dabei lagen noch weitere packende 89 Minuten vor den 19.173 Zuschauern. Und das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten: Torben Hoffmann hatte sich beim Pass von Nemeth verschätzt, Markus Daun lauerte in dessen Rücken. Der platzierte Schuss des Blondschopfs aus spitzem Winkel traf aber nur den linken Pfosten (5.).

Durch schnell vorgetragene Angriffe brachten die Schwarz-Gelben die Münchener Gäste auch in den weiteren Minuten immer wieder in Bedrängnis. Einen weiteren Beweis der Aachener Dominanz lieferte Benny Auer in der 13. Minute ab: Der Top-Torjäger der Alemannia hatte seinen Bewacher Gregg Berhalter bereits abgeschüttelt, freistehend zielte er jedoch am Tor der Gäste vorbei. Der einzige Wehrmutstropfen in der tollen Anfangsphase der Seeberger-Elf: Benny Auer hatte sich bei dieser Aktion verletzt und wurde durch Lewis Holtby ersetzt (17.). Im Anschluss wurden die Angriffsbemühungen der Löwen etwas konkreter. Der Kopfball von Torben Hoffmann stellte für Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann, der zum 100. Mal in der zweiten Liga zwischen den Pfosten stand, aber keine Gefahr dar (25.).

Gefährlich wurde es dafür in der 32. Minute, als der abgefälschte Schuss von Mathieu Beda ins Aachener Tor trudelte. Schiedsrichter Christian Schößling verweigerte dem Treffer aber die Anerkennung, da Antonio Di Salvo im Abseits stand und Stuckmann die Sicht genommen hatte. Zuvor hatten die Schwarz-Gelben einen weiteren Tiefschlag einstecken müssen: Mit Markus Daun hatte sich der nächste Angreifer verletzt, Lukasz Szukala ersetzte ihn. In der letzten Viertelstunde vor der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit zwei offensiv ausgerichteten Teams: Aber weder die Versuche von Fiel (39.) und Achenbach (43.) auf Aachener Seite, noch der Schuss von Johnson (45.) auf Münchener Seite änderte etwas an der 1:0-Führung der Alemannia.

Auch das erste Ausrufezeichen in Halbzeit 2 ging auf das Konto der Schwarz-Gelben: Mit einem starken Reflex verhinderte Sechzig-Keeper Philipp Tschauner das 2:0 durch Matthias Lehmann (47.). In den weiteren Minuten kämpften beide Teams verbissen um jeden Meter Raumgewinn. Gute Torchancen sollten dadurch jedoch ausbleiben. In der 68. Minute hatte der Torschütze jedoch die Vorentscheidung auf dem Fuß: Nach einem klugen Pass von Holtby war Milchraum frei vor dem Löwen-Tor. Im 1:1-Duell scheiterte er zum Entsetzen der Fans an Tschauner. Dass der Sieg noch lange nicht unter Dach und Fach spürten die Münchener, die nur drei Minuten später die Riesenchance zum Ausgleich hatten: Aus dem Konter heraus sprintete Lauth unbedrängt auf das Aachener Tor zu. Der Schuss des Angreifers ging jedoch um Zentimeter am langen Pfosten vorbei.

In der Schlussviertelstunde entwickelte sich eine wahre Nervenschlacht. Die Schwarz-Gelben wollten die Entscheidung, die Gäste drängten auf den Ausgleich. Und in der 83. Minute ahnten die Zuschauer auf den Rängen nichts Gutes: Der eingewechselte Manuel Schäffler hatte Thorsten Stuckmann bereits aussteigen lassen, im Liegen parierte unser Keeper aber den Nachschuss. Unfassbar? Von wegen, denn das letzte Highlight stand noch bevor: Eine flache Hereingabe von Thomas Stehle drückte Lewis Holtby aus kurzer Distanz über die Linie - die Entscheidung. Dadurch endetet das letzte Heimspiel im Jahr 2008 mit einem 2:0-Erfolg und dem siebten Sieg im achten Anlauf.

Zum Spiel


Die Presseabteilung der Alemannia hat auch diesmal einen guten Riecher bewiesen: Genau 56 Sekunden waren gespielt, da erzielte der Titelheld des aktuellen Tivoli Echos, Patrick Milchraum, mit einem fulminanten Schuss den Führungstreffer. „Ich wollte den Ball ins lange Eck drücken. Dass er dann dort gelandet ist, war natürlich optimal. Wir haben heute eine überragende Leistung abgeliefert und sind sehr zufrieden, dass wir 2:0 gewinnen konnten“, erklärte der Torschütze zum 1:0 strahlend. Dass am Ende die Null hinten stand, dafür sorgte Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann mit einer sehenswerten Parade sechs Minuten vor dem Ende: „Die Parade hat der Mannschaft einen richtigen Push gegeben. Man merkte förmlich, dass ein Ruck durchs Stadion geht. Wir haben den Kampf angenommen und dank einer überragenden Leistung verdient gewonnen.“ Auch Youngster Lewis Holtby war nach seinem ersten Bundesligatreffer überglücklich: „Ich hab einfach versucht meinen Schlappen hinzuhalten. Es war ein Riesengefühl mein erstes Profitor zu erzielen.“ Trainer Jürgen Seeberger war mit der Leistung seiner Mannschaft ebenfalls äußerst zufrieden: „Wir hatten in der Anfangsphase sicher einige sehr gute Chancen. Nach den Umstellungen hat die Mannschaft gut reagiert und das, obwohl wir teilweise nur mit zehn Mann gespielt haben. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft die Führung gut verteidigt und in der Schlussphase hat sie gezeigt, dass sie immer an sich glaubt. Ich freue mich jetzt auf ein schönes Wochenende.“

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen