Nach schwachen Spielen hat ein Trainer mehrere Möglichkeiten. Entweder er gibt demselben Personal die Gelegenheit zur Rehabilitation, oder er nimmt Änderungen vor. Bei der Alemannia hat sich Willi Kronhardt nach der 0:1-Pleite in Oberhausen zu Letzterem entschieden. „Es wird gravierende Veränderungen geben, nicht nur auf ein, zwei Positionen“, kündigte der Interimscoach an.
Nach ausgedehnten und verschärften Trainingseinheiten in der Woche hielt sich Kronhardt hinsichtlich konkreter Personaländerungen mit Ausnahme der Rückkehr von Thorsten Stuckmann, der nach überstandener Nierenbeckenentzündung wieder zwischen den Pfosten stehen wird, allerdings noch bedeckt: „Natürlich muss man sich dabei auch die Frage stellen, wie viele Veränderungen eine Mannschaft verkraften kann, doch die leblose Leistung von Oberhausen lässt mir keine andere Wahl. Die Spieler, die Sonntag auf der Ersatzbank sitzen, sind es selber schuld“, fand Aachens Interimstrainer deutliche Worte. So könnte Aimen Demai gegen die Sechziger sein Pflichtspieldebüt im schwarz-gelben Trikot feiern. Der Neuzugang aus Kaiserlautern laborierte die vergangenen zwei Monate an einer Knieverletzung, die er sich bei einem Testspiel in der Vorbereitung zuzog. „Aimen hat die letzten zehn Tage voll mit der Mannschaft trainieren können. Er ist eine echte Alternative für die Startelf. Ob es für die kompletten 90 Minuten schon reicht, ist allerdings noch fraglich“, lobte Kronhardt den 26-Jährigen. Nicht zur Verfügung stehen werden dem Team weiterhin Jérôme Polenz, Abdul Özgen und Andreas Lasnik. Auch Markus Daun wird aufgrund einer Kapselverletzung in der Kniekehle beim kommenden Heimspiel noch fehlen. Thomas Unger, Waldemar Schattner und Andreas Korte laufen am Freitagabend mit der Zweiten Mannschaft bei Fortuna Köln auf.
Von Personalsorgen bleibt auf der gegenüberliegenden Seite auch Löwen-Trainer Ewald Lienen nicht verschont. Neben dem langzeitverletzten Daniel Bierofka fällt mit Florin Lovin eine weitere wichtige Stütze im Team der Münchener aus. Lovin zog sich beim vergangenen Heimspiel gegen Greuther Fürth einen Innenband- und Kreuzbandriss zu und steht den Sechzigern bis zum Frühjahr nicht zur Verfügung. „Ich bin gespannt, wie sie gerade auf der Position vor der Abwehr aufgestellt sein werden“, meint Kronhardt, der einen Gegner mit viel Selbstbewusstsein erwartet: „Sie haben ihr Heimspiel gegen Fürth mit 3:1 gewonnen, auch wenn sie dabei etwas Glück hatten. Deshalb werden sie mit breiter Brust hier anreisen. Allerdings sind wir es, die ein Heimspiel haben. So erwarte nicht nur ich, dass die Jungs sich von der ersten Sekunde an zerreißen und Gas geben. Besonders den Fans ist die Mannschaft das schuldig.“
Bisher konnten für das Heimspiel gegen 1860 München rund 23.000 Karten verkauft werden. Tickets sind mit Ausnahme der Bereiche S3 und S4 noch für alle Blöcke in den Alemannia-Shops, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter www.alemannia-tickets.de erhältlich. Darüber hinaus können am Spieltag weitere Tickets an der Frühkasse als auch den Tageskassen erworben werden. Die Frühkasse am Eingangsbereich Nordost B öffnet bereits um 9.30 Uhr, alle anderen Tageskassen sind ab 11.30 Uhr geöffnet.
Geleitet wird die Partie von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus. Ihr assistieren an der Linie Thomas Gorniak und Marcel Unger. Vierter Offizieller ist Marc Frömel.
Alemannia Aachen: Stuckmann – Demai (81. Oussalé), Szukala, Olajengbesi, Achenbach – Junglas (83. Burkhardt), Fiel – Müller, Kratz (67. Nemeth), Gueye – Auer / Trainer: Willi Kronhardt
TSV 1860 München: Kiraly – Rukavina, Felhi, Ghvinianidze, Holebas – Ignjovski, Rösler – Pappas (61. Camdal), Ludwig (71. Djokaj), Cooper (81. Mlapa) – Lauth / Trainer: Ewald Lienen
1:0 Auer (44.), 2:0 Auer (90.)
Fiel (9.), Szukala (50.), Cooper (62.)
Bibiana Steinhaus (Hannover) – Thomas Gorniak, Marcel Unger
24.830 (davon ca. 400 aus München)
heiter bis wolkig, 20 Grad