2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 12. Spieltag - Freitag 07.11.2008  - 18:00 Uhr
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Am Freitag ist Platz 3 drin

Mit einem Sieg gegen die TuS Koblenz könnte die Alemannia am Freitagabend vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz vorstoßen. „Das ist ganz klar unser Ziel. Wir wollen die drei Punkte hierbehalten“, sagt Coach Jürgen Seeberger. Dazu bedarf es einer Premiere: Bisher haben die Schwarz-Gelben in dieser Saison nach einem Sieg noch keinen Dreier nachlegen können.

Nach dem strammen Programm Ende Oktober beginnt jetzt wieder der normale „Wochenrhythmus“. Auf die hohe Belastung hatte Seeberger in Frankfurt mit Umstellungen in der Startelf reagiert, die Früchte trugen. Patrick Milchraum machte mit einem Tor und einer Vorlage auf sich aufmerksam, Cristian Fiel vertrat den verletzten Kapitän Reiner Plaßhenrich im Zentrum ebenfalls gut. Plaßhenrich (Muskelfaserriss) wird gegen Koblenz weiter fehlen, genauso wie Jérôme Polenz (Bänderriss) und Faton Popova (Kreuzbandriss). „Ansonsten sind alle fit“, kann der Trainer berichten und hat damit alle Optionen für Freitag. Bleibt also abzuwarten, ob die alte Regel „Never change a winning team“ Anwendung findet, oder ob etwa Szilárd Nemeth und Lewis Holtby ins Team zurückkehren. Bald wird es noch eine weitere Alternative geben, denn Mirko Casper arbeitet sich langsam ans Team heran. Der lange verletzte Defensivmann hielt beim Amateurspiel am Samstag 70 Minuten durch.

Die TuS Koblenz hat auswärts in dieser Saison erst einen Zähler verbuchen können (0:0 in Frankfurt), ist aber dafür zuhause eine Macht. „Bisher zeigen sie unterschiedliche Gesichter“, weiß Seeberger. Krassestes Beispiel: Nach dem 5:0-Sieg gegen Kaiserslautern geriet Koblenz in Rostock mit 0:9 unter die Räder. „Von diesem Debakel haben sich die Koblenzer gut erholt“, warnt der Trainer, der dennoch selbstbewusst ist: „Es wird vorwiegend an uns selbst liegen.“ Die Gründe für die erste Heimniederlage gegen RW Ahlen sieht der 43-Jährige nicht im taktischen Bereich. „Wir müssen einfach zusehen, dass wir die Ruhe behalten - egal was auf dem Platz passiert“, fordert der Coach und spricht damit den „verlorenen Faden“ nach dem Rückstand gegen Ahlen an. In Frankfurt habe seine Elf die Marschroute dagegen über 90 Minuten durchgezogen, was auch am Freitag gefordert sein wird. Denn wenn ein Trainer „Konzentration und Geduld“ fordert, dann ist meist mit einem defensivstarken Gegner zu rechnen. Und in der Tat: Zieht man die neun Gegentreffer in Rostock ab, hat Koblenz die beste Abwehr der Liga. Von den übrigen neun Gegentoren hat die TuS allein vier in Fürth eingefangen. In den restlichen Begegnungen war für die gegnerischen Stürmer nicht viel zu holen. Mal sehen, welche Defensive die Koblenzer am Freitag mit zum Tivoli bringen - die bärenstarke oder die löchrige.

Für das Spiel gegen TuS Koblenz gibt es noch Tickets für den Aachener und Würselener Wall sowie Restsitzplatzkarten, die der Gegner nicht in Anspruch genommen hat. Karten sind in den Alemannia-Shops, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.alemannia-tickets.de erhältlich.

Die Partie wird geleitet von Christian Dingert. Ihm assistieren an der Seitenlinie Florian Benedum und Alexander Schlutius.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann - Lagerblom, Stehle, Olajengbesi, Achenbach – Fiel, Holtby (58. Daun), Lehmann, Milchraum (88. Müller) – Nemeth, Auer (75. Brinkmann) / Trainer: Jürgen Seeberger

TuS Koblenz: Yelldell – Cha, Mavric, Richter, Wiblishauser – Hartmann, Ziehl (72. Mader) – Bender (59. Ouedraogo), Pektürk, Krontiris (46. Taylor) – Kuqi / Trainer: Uwe Rapolder

Tore

1:0 Milchraum (18.), 2:0 Nemeth (21.)

Verwarnungen

  Lehmann (40.)

Schiedsrichter:

Christian Dingert (Lebecksmühle) – Florian Benedum, Alexander Schlutius

Zuschauer:

18.001 (davon ca. 500 aus Koblenz)

Wetter:

heiter bis wolkig, 10 Grad

Milchraum sammelt Scorerpunkte

Tor und Vorlage der Nummer 26 beim 2:0 gegen Koblenz - Nemeth trifft zum 2:0

Durch den fünften Sieg im sechsten Heimspiel hat die Alemannia vorübergehend den Sprung auf den dritten Tabellenplatz geschafft. Dank einer tollen ersten Halbzeit gewannen die Schwarz-Gelben mit 2:0 gegen die TuS Koblenz. Das 1:0 erzielte Patrick Milchraum (18.) mit einem linken Hammer. Kurz darauf bediente er Szilárd Nemeth (21.) zum zweiten Tor. In der zweiten Hälfte verwalteten die Aachener ihre Führung, Sekunden vor dem Schlusspfiff verpasste Matthias Lehmann einen noch höheren Sieg.

Der Auftritt von Patrick Milchraum und Cristian Fiel bei Aufsteiger FSV Frankfurt hatte Trainer Jürgen Seeberger überzeugt. Die beiden Mittelfeldakteure durften auch gegen die TuS von Beginn an ran. Lewis Holtby und Szilárd Nemeth, die zuletzt eine kleine Pause erhielten, standen ebenfalls wieder in der Startformation. Komplettiert wurde die Offensivabteilung von Benny Auer und Kapitän Matthias Lehmann. In der Defensive verzichtete Seeberger auf einen Wechsel: Vor Keeper Thorsten Stuckmann verteidigte die Viererkette um Seyi Olajengbesi, Thomas Stehle, Pekka Lagerblom und Timo Achenbach. In den Koblenzer Reihen dürften die Aachener Fans auch ein Gesicht wieder erkannt haben: Für Emmanuel Krontiris war es der erste Auftritt an alter Wirkungsstätte.

Schon in der Anfangsphase spürte man, dass sich die Schwarz-Gelben viel für diesen Abend vorgenommen hatten. Durch konsequentes Pressing wurden die tief stehenden Koblenzer in der eigenen Hälfte festgenagelt. Und nach acht gespielten Minuten hatten die Zuschauer das erste Mal den Torschrei auf ihren Lippen: Timo Achenbach hatte eine präzise Flanke in den Sechzehner der Gäste gebracht, wo Top-Torjäger Benny Auer lauerte. Unter Bedrängnis köpfte der Angreifer genau in die Arme von TuS-Keeper David Yelldell. Die Elf von Trainer Uwe Rapolder, die im bisherigen Saisonverlauf erst einen Punkt bei den Auftritten in der Ferne holen konnte, lauerte ausschließlich auf Kontersituationen. Die erste Möglichkeit durch Njazi Kuqi und Rüdiger Ziehl konnten Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann und Cristian Fiel aber im Verbund bereinigen (8.).

Das sollte das letzte Koblenzer Lebenszeichen für lange Zeit bleiben. Denn in den weiteren Minuten spielte nur noch eine Mannschaft. Den ersten Warnschuss gab Matthias Lehmann ab, den anschließenden Abpraller konnte Matej Rozic-Mavric vor dem einschussbereiten Auer klären (13.). Eine wahre Angriffswelle rollte auf die TuS zu, was nicht ohne Konsequenzen blieb: Mit einer tollen Drehung schüttelte Patrick Milchraum seinen Gegenspieler Du-Ri Cha ab. Beim anschließenden Schuss stellte der pfeilschnelle Mittelfeldspieler seine tolle Schusstechnik unter Beweis - der Ball schlug genau im Winkel ein (18.). Der Führungstreffer gab der Seeberger-Elf immer mehr Sicherheit und drei Minuten später legte sie nach: Nach einer schönen Kombination über Auer und Milchraum war Szilárd Nemeth völlig frei vor Yelldell. Der slowakische Angreifer blieb cool und schob zum 2:0 ein. Nur wenige Minuten später versuchten Matthias Lehmann (23.) und Lewis Holtby (24.) eine Vorentscheidung zu erzwingen. Der TuS-Keeper verhinderte aber ein ähnliches Szenario wie beim 0:9 in Rostock.

Rund fünf Minuten hatten die Fans zum Verschnaufen. Als Benny Auer aus einem schnellen Konter heraus den Ball zu seinem Sturmpartner rüberspitzelte, stieg der Stresspegel jedoch wieder. Der Schuss von Nemeth konnte noch in letzter Sekunde geblockt werden (31.). Das war die letzte nervenaufreibende Aktion in der ersten Hälfte, so dass es mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die TuS versuchte den Anschluss zu erzwingen, die Aachener lauerten auf Konter. Wirklich torgefährlich sollten die Versuche beider Teams aber nicht sein. Die beste Möglichkeit hatte Markus Daun wenige Sekunden nach seiner Einwechslung: Sein Schuss ging jedoch knapp am Tor der Gäste vorbei (59.). In der 65. Minute tauchten auch die Koblener noch einmal vor dem Aachener Gehäuse auf: Der Fernschuss von Njazi Kuqi stellte aber keine ernstzunehmende Gefahr dar. Das Spiel plätscherte in der Folgezeit ein wenig vor sich hin. Die Gäste mobilisierten noch einmal alle Kräfte, die Möglichkeiten von Hartmann (75.), Richter (80.) und Rozic-Mavric (82.) änderten aber nichts mehr am Spielstand. Die endgültige Entscheidung verpasste Matthias Lehmann in der 87. Minute: Nach einem tollen Doppelpass mit Nemeth umkurvte der Mittelfeld-Motor TuS-Keeper Yelldell. In letzter Sekunde konnte Alassane Quedraogo den Ball jedoch von der Linie kratzen, so dass die Partie mit einem verdienten 2:0-Sieg für die Alemannia endete.

Zum Spiel

Die Analyse nach dem zweiten Sieg in Serie fiel den Alemannen nicht schwer. „Mit der ersten Hälfte können wir richtig zufrieden sein. Da haben wir echt guten Fußball gespielt“, bilanzierte Thomas Stehle zufrieden. Den kontinuierlichen Wechsel aus ruhigen und schnellen Ballpassagen machte Timo Achenbach für den Sieg und die vielen Chancen in den ersten 45 Minuten verantwortlich. „Dadurch wird unser Spiel für den Gegner unberechenbar“, erklärte der Linksverteidiger. Auch Jürgen Seeberger zeigte sich nach dem Sprung auf Platz 3 äußerst zufrieden. „Die erste halbe Stunde war richtig gut. Wir haben zwei blitzsaubere Tore gemacht und uns viele gute Chancen heraus gearbeitet“, freute sich Aachens Cheftrainer. Lediglich mit dem Auftritt in Halbzeit 2 waren die Beteiligten nicht einverstanden. „Da haben wir nicht zielstrebig genug auf das dritte Tor hin gearbeitet. Das müssen wir noch verbessern“, erklärte Achenbach. Auch Torschütze Patrick Milchraum, der neben seinem Treffer auch noch als Vorbereiter glänzte, blickte schon auf den nächsten Spieltag: „Zwei Siege sind noch keine Serie. In Oberhausen müssen wir nächste Woche nachlegen.“

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