Bitburger-Pokal-Achtelfinale beim FC Wegberg-Beeck
Noch ein letztes Mal im Jahr 2023 heißt es alle Kräfte bündeln: Am Samstag um 15:30 Uhr ist die Alemannia im Rahmen des Bitburger-Pokal-Achtelfinales zu Gast bei Ligakonkurrent FC Wegberg-Beeck. Die Partie fällt exakt auf den 123. Geburtstag des Vereins.
So ein bisschen etwas von einem dramatischen Schlussakkord hatte der Last-Second-Treffer von Mika Hanraths am vergangenen Wochenende zum 2:1 gegen den SV Lippstadt ja schon. Ein Siegtor vor 14.200 Fans zu Hause in der Nachspielzeit zum Jahresabschluss – eigentlich wie gemalt, wie im Märchen. Doch der Pokal – das ist hinlänglich bekannt – hat seine eigenen Gesetze und so ist nicht das Heimspiel gegen Lippstadt, sondern die Achtelfinalpartie im Bitburger-Pokal beim FC Wegberg-Beeck der Schlussakkord des Jahres 2023.
Damit dieser für die Tivoli-Elf im Beecker Waldstadion möglichst in Dur erklingt, gilt es für Kapitän Bastian Müller und Co. auch vor dieser Partie, die nötige Demut an den Tag zu legen, wie Cheftrainer Heiner Backhaus erklärt: „Die Trainingswoche haben wir wie eine ganz normale Meisterschaftsspielwoche behandelt. Wir haben höchsten Respekt vor dem Gegner und schauen da gar nicht irgendwie auf die Regionalliga-Tabelle.“ Dort stehen die von Mark Zeh trainierten Beecker derzeit mit 19 Zählern auf Rang 13, haben der Alemannia bei ihrem Gastspiel auf dem Tivoli Mitte Oktober dennoch alles abverlangt. „Da habe ich trotz eines Ergebnisses von 4:1 eine mit uns ebenbürtige Mannschaft gesehen, die lediglich die Schlüsselmomente nicht auf ihrer Seite hatte. Das Spiel hätte auch in die andere Richtung kippen können“, erinnert sich Backhaus zurück.
Dass Wegberg-Beeck die nötige Gefährlichkeit vor dem gegnerischen Kasten mitbringt, verrät nicht nur ein Blick auf die beiden Stürmer und Ex-Alemannen Marc Kleefisch und Shpend Hasani (beide je sieben Ligatore), sondern auch auf das Erstrundenergebnis der Zeh-Elf im Pokal: Dort wurde der Mittelrheinliga-Vierte SV Bergisch Gladbach 09 mühelos auswärts mit 4:0 bezwungen. „Beeck ist zudem eine gute Umschaltmannschaft. Wir müssen eine gute Restverteidigung haben“, mahnt Backhaus, der mit „viel Ballbesitz“ seines Teams rechnet. Mit am Ball sein kann am Samstag auch wieder Uli Bapoh, der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat. Ansonsten stehen der Alemannia dieselben Spieler wie gegen Lippstadt zur Verfügung.
Zur Mission „Viertelfinaleinzug am 123. Geburtstag“ begleiten etwa 1000 Anhänger die Schwarz-Gelben mit ins knapp 60 Kilometer entfernte Waldstadion im Kreis Heinsberg. Bis Donnerstagabend wurden etwa 700 Karten an Alemannia-Fans verkauft. Wer nicht vor Ort sein kann, hat wie immer die Möglichkeit, die Partie mit dem Alemannia-Liveticker zu verfolgen. Zudem gibt es einen Audio-Livestream von 100,5 DAS HITRADIO und einen visuellen Livestream von SPORTTOTAL. Die Pflichtspielbilanz der Tivoli-Kicker gegen den FC Wegberg-Beeck ist durchweg positiv: Von 14 Spielen entschied Schwarz-Gelb ganze zwölf für sich, zweimal gab es ein Remis in der Liga. Das letzte Pokalaufeinandertreffen ereignete sich im Mai 2020, als die Alemannia sich im Geisterspiel auf dem Tivoli mit 1:0 durchsetzen konnte. Schiedsrichter der Neuauflage 2023/24 ist Luca Marx aus Brühl. Seine Assistenten sind Tarik Damar und Andor Schmitz.
FC Wegberg-Beeck: Meyer – Abe, Hühne, Pluntke, Hülsenbusch, Post – Fensky (46. Braun), Hoffmanns (73. Pesch), Torrens (87. Theißen) – Kleefisch (69. San Jose Justo), Hasani / Trainer: Mark Zeh
Alemannia Aachen: Johnen – Winter, Hanraths (75. Uzelac), Rumpf, Strujic (67. Afamefuna) – Schwermann (67. Bapoh) – Müller, Pagliuca (46. Herzog) – Willms, Heinz (67. Brasnic), Scepanik / Trainer: Heiner Backhaus
0:1 Pagliuca (6.), 0:2 Schwermann (30.), 0:3 Willms (40.), 0:4 Scepanik (58.)
Hoffmanns (21.), Pagliuca (22.), Torrens (29.), Hülsenbusch (48.)
2 / 4
Luca Marx (Brühl) – Tarik Damar, Andor Schmitz
1.750 (davon ca. 1.000 aus Aachen)
8 Grad, bewölkt
Alemannia siegt mit 4:0 beim FC Wegberg-Beeck
Durch eine über weite Strecken konzentrierte Leistung bei Ligakonkurrent FC Wegberg-Beeck konnte die Alemannia am Samstag einen 4:0-Auswärtserfolg im Bitburger-Pokal-Achtelfinale feiern. Den Viertelfinaleinzug am 123. Geburtstag ermöglichten vor 1750 Fans im Waldstadion Kilian Pagliuca (6.), Julian Schwermann per Freistoß (30.), Dustin Willms (40.) und Lukas Scepanik (59.).
Durch eine über weite Strecken konzentrierte Leistung bei Ligakonkurrent FC Wegberg-Beeck konnte die Alemannia am Samstag einen 4:0-Auswärtserfolg im Bitburger-Pokal-Achtelfinale feiern. Den Viertelfinaleinzug am 123. Geburtstag ermöglichten vor 1750 Fans im Waldstadion Kilian Pagliuca (6.), Julian Schwermann per Freistoß (30.), Dustin Willms (40.) und Lukas Scepanik (59.).
Ein Herzschlagfinale wie in der Vorwoche sollte es diesmal nicht werden beim letzten Spiel des Jahres im Kreis Heinsberg, so viel stand spätestens nach einer Stunde fest. Dennoch stellte der gastgebende FC Wegberg-Beeck die Alemannen von Trainer Heiner Backhaus gerade in den Anfangsminuten abermals vor eine schwierige Aufgabe, die die Schwarz-Gelben an diesem Nachmittag aber schlussendlich mit der nötigen Portion Ruhe und Abgeklärtheit bewältigen konnten.
Angefangen hatte nämlich alles mit stürmischen Hausherren, die die im Vergleich zum Lippstadt-Spiel unveränderten Gäste gleich einmal forderten: Ex-Aachener Marc Kleefisch setzte sich in Strafraumnähe gegen Mika Hanraths durch und bediente Ex-Aachener Shpend Hasani – der Neuner der Beecker zielte aus guter Position allerdings zu zentral auf Marcel Johnen. Der Hallo-Wach-Effekt für Schwarz-Gelb nach gerade einmal drei Minuten zeigte Wirkung, nur drei Zeigerumdrehungen später lag die Kugel im Netz des Regionalliga-Dreizehnten. Eine scharfe Hereingabe von Anton Heinz über die Rechte Seite klärte Beeck-Schlussmann Ron Meyer direkt vor die Füße von Kilian Pagliuca, der sich bedankte und unter die Latte zum 0:1 abstaubte (6.). Das frühe Führungstor für die Backhaus-Truppe, das den zu Beginn mutig agierenden Gastgebern etwas den Wind aus den Segeln nahm. Zwar blieb die Heimmannschaft vorne bissig und attackierte früh, jedoch fand nun auch die Alemannia immer mehr spielerische Mittel auf tiefem Geläuf. Zum Beispiel in Minute 18, als ein Tiefenpass aus dem Mittelfeld heraus Scepanik bestens in Szene setzte. Der Linksaußen verwandelte die Kugel zwar, soll allerdings im Abseits gestanden haben – nicht das 0:2.
In der Folge wurden dann einige Nettigkeiten ausgetauscht, als Justin Hoffmanns seinen Gegenspieler Nils Winter auf der rechten Aachener Offensivbahn unsanft stoppte, jedoch mit Gelb davonkam (21.). Fußball wurde auch noch gespielt, zunächst köpfte Willms eine Winter-Flanke etwa anderthalb Meter vorbei (24.), dann meldete sich auch die Mannschaft von Mark Zeh zurück: Wiederum war es eine Ko-Produktion von Kleefisch und Hasani, Letzterer bekam nach einem scharfen Flachpass seines Sturmkollegen am zweiten Pfosten allerdings nicht mehr die Füße sortiert – Glück für die Alemannia (26.). Besser machte es dann Schlitzohr Schwermann auf der anderen Seite, der einen Freistoß an der linken Strafraumkante aus spitzem Winkel einfach mal zum 0:2 im kurzen Eck versenkte (30.). Damit hatte der Mittelfeldmann wohl nicht nur seine Mitspieler, sondern auch Beecks Keeper Meyer überrascht, der sich die Kugel noch selbst mit ins Tor bugsierte. Das sollte allerdings noch nicht der Schlusspunkt in Durchgang eins gewesen sein, diesen lieferte Willms mit feinem Füßchen: Von Heinz kurz vor dem Sechzehner bedient, legte er sich den Ball auf links und brachte ihn platziert im rechten unteren Eck unter (40.). Bereits vor dem Pausenpfiff hatte sich das Backhaus-Team einen beträchtlichen Vorsprung erspielt.
Zum zweiten Abschnitt kam Aaron Herzog für Pagliuca auf Alemannia-Seite, weitergespielt wurde aber wie vorher auch: Mit überlegten Pässen in die Schnittstellen, das wurde fast immer gefährlich für die Heinsberger. So auch nach einer knappen Stunde, als Meyer zum vierten Mal an diesem Tag hinter sich greifen musste. Heinz trat erneut als Vorlagengeber auf und setzte Scepanik in Szene – der Offensivmann gab sich keine Blöße und schob den Ball frei vor dem Torwart links unten ein, 0:4 (59.). Heinz selbst mit einer Fackel aus etwa 30 Metern hätte eine Minute später fast noch einen draufgesetzt, der Ball landete aber auf dem statt im Netz (60.). Der berühmte Drops war da schon gelutscht, obwohl die Gastgeber weiterhin nicht aufsteckten: Der eingewechselte Timo Braun sorgte für viel Betrieb vor dem Aachener Gehäuse und tauchte nach einem Doppelpass frei vor Johnen auf – auch sein Versuch geriet aber zu zentral (64.). Backhaus nahm einen Dreierwechsel vor, brachte unter anderem Uli Bapoh, der von seiner Gelb-Rot-Sperre zurückkehrte. Auf dem Platz gab es jedoch nur noch zwei nennenswerte Szenen: Erst verpasste wieder Scepanik, der erneut durchgebrochen war, das 0:5 per Schuss rechts vorbei (74.), dann landete ein weiterer Braun-Abschluss auf der anderen Seite knapp links neben dem Gehäuse von Johnen (83.). Schiedsrichter Luca Marx machte dann pünktlich nach 90 Minuten Schluss, das Viertelfinale und damit ein gebührendes Geburtstagsgeschenk war amtlich für die Alemannia. Die Runde der letzten Acht im Bitburger-Pokal steigt dann Mitte Februar, neben der Tivoli-Elf befinden sich auch Viktoria und Fortuna Köln sowie der 1. FC Düren im Lostopf.