Bonner FV: u.a. Ochs (Tor) – Könen, Ruppert, Gierig
Alemannia Aachen: Hennes – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, Essers – Katterbach, T. Boeven, Leussler, J. Wesché, Rex
1:0 (70.), 2:0 (80.), 3:0 Nettersheim (85.)
(auf dem Platz an der Richard-Wagner-Straße)
Ochs hält Elfmeter von M. Breuer (1. Halbzeit) – Hennes scheidet verletzt aus (ca. 80.); Riechert wird neuer Torwart
Alemannia brachte eine ziemlich starke Mannschaft heraus [...]
Bonn dagegen war durch das Fehlen von Gross und die Disqualifikation von Stauven ziemlich geschwächt, sodass niemand der die beiden Mannschaften kannte, an einen Sieg Bonns glauben konnte.
Aachen erhält die für die Stürmer beste Seite, ist auch während der 1. Halbzeit ziemlich überlegen, kann aber ausser einem Strafstoss, der von Breuer dem Torwart in die Hände getreten wird, nichts erlangen. Auch Bonn ist nicht glücklicher und mit 0:0 geht es in die Pause.
Nachher legt Bonn los und erzwingt kurz hinter einander 4 Eckbälle, von denen der letzte, zuerst einem Spieler zugespielt, von diesem dann vors Tor getreten, nach kurzem Gewühl ins Tor gelangt. Bis 10 Minuten vor Schluss bleibts dabei. Immer noch besteht die Hoffnung aufzuholen. Auf einmal geben Bonns Stürmer den Ball weit vor, alles läuft hinterher, Boeven und Schwimm rennen gleichzeitig auf den Ball los, aber Schwimm wird von Boeven niedergerannt und der Ball von einem Bonner ins leere Tor getreten. Noch einmal ist Bonn erfolgreich, indem Riechert, der ins Tor gegangen ist, einen wegen Handmachens gegebenen Elfmeterball durch die Beine lässt. Kurz darauf ist das Jammerspiel zu Ende.
Bonn lieferte ein sehr schnelles, durch energisches Rangehen und geschicktes Mannabhalten ausgezeichnetes Spiel. Mittelläufer, Verteidiger und die rechte Flanke fielen besonders auf.
Bei Aachen spielte die Verteidigung, sowie die Läuferreihe annehmbar, die Stürmerreihe dagegen lieferte in dieser Saison wohl ihr schlechtestes Spiel.
Ein vernünftiges Zusammenspiel war auf keiner Flanke zu erzielen. Dies lag daran, dass die Stürmer, von denen Joe und Leussler einen sehr grossen Aktionsradius beanspruchen, sich auf dem engen Platz gegenseitig hinderten. Für die Kläglichkeit des Stürmerspiels spricht am besten die Tatsache, dass Ochs im gegnerischen Tor einen einzigen wirklichen Schuss zu halten hatte. Leussler muss unbedingt auf der rechten Flanke bleiben.
Für einen Mittelstürmer fehlen ihm alle Eigenschaften. J. Boeven tritt, wenn er einen feindlichen Stürmer vor sich hat, den Ball fast immer direkt weg. Er muss etwas mehr auf genaues Zuspielen achten. Mit den Ersatzleuten, besonders Schwimm, konnte man zufrieden sein.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 22 / 1. Dezember 1909)
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