I. Bezirk 1. Klasse - Saison 1905/1906 - 3. Spieltag - Sonntag 29.10.1905
1
(0)
1
(0)

Spieldaten

Aufstellung

CfR / Borussia Köln: u.a. Herschel (Tor) – Frank, J. Mai

Alemannia Aachen: M. Breuer – Emunds, L. Müller – K. Baurmann, Roolf, Commer – Cornely, K. Pohl, H. Wollgarten, Lebrun, Geilenkirchen

Tore

1:0 Mai (65.), 1:1 (89.)

29.10.1905: FC Borussia Cöln - Alemannia Aachen 1:1

Am 29. Oktober trat unsere I. zum dritten Mal zum Meisterschaftsspiele an, natürlich wieder auswärts und zwar diesmal in Cöln. Unsere Mannschaft, in der Riechert und Bechhoff fehlten war: [...]

Der Spielverlauf ist schnell erzählt. Unsere ständige Überlegenheit wird von Zeit zu Zeit durch einen Durchbruch Borussias unterbrochen; meistens stehen unsere Verteidiger in der Mitte des Spielfeldes; nur selten muss Breuer eingreifen. Trotzdem warten wir vergebens auf Erfolg. Es wird nämlich weidlich schlecht geschossen, und was glücklich aufs Tor kommt, hält der Cölner Torwart gut. Nachdem mit 0:0 gewechselt worden ist, wird weiter gedrängt. Unsere rechte Flanke wird etwas lebhafter; Geilenkirchen schiesst scharf, aber der Torwart kann den Ball noch grade zum Eckball machen. Dann kommt Cöln auch mal vor; Breuer fängt einen verirrten  Centerball auf, lässt ihn aber aus der Hand gleiten und Cöln schiesst ins leere Tor. Das bewirkt, wie immer, dass Cöln energischer und Aachen schlapper spielt. Ein gefährlicher Schuss Cölns, (der einzige im ganzen Spiel), wird von Commer mit dem Kopfe abgelenkt und von Breuer ins Feld gefaustet. Dann geht's bedenklich auf's Ende zu. Endlich erbarmt sich der Cölner Torwart unser. Er schätzt einen aus kurzer Entfernung getretenen Effetball falsch ein und stellt dadurch das Spiel 1:1. Damit war das Trauerspiel zu Ende.

Die Spielweise Borussias streifte manchmal hart die Grenze des Erlaubten. In vielen Vereinen muss ja leider scharfes Spielen geringes Können ergänzen, zum Nachteile des gesamtes Sports und vor allem des jedesmaligen Gegners, der sich keiner derartigen Mittel bedient. Das einzige Gute bei Cöln waren Verteidigung und Mittelläufer; das übrige war II. Klasse. Auch bei uns war herzlich wenig los; die Läuferreihe war bei weitem das Beste. Die Stürmer waren mässig; rechts ging's einigermassen. Die Verteidigung feierte grösstenteils.

Der Ausgangs des Spieles ist beschämend und beraubt uns der letzten, schwachen Hoffnung auf die Meisterschaft. Ich muss gestehen, dass mir während des Spiels lebhafte Zweifel an unserer Erstklassigkeit kamen; denn gegen den schwächsten Club der I. Klasse, der demnächst in die II. wandert, unentschieden zu spielen: "Das war kein Heldenstück, Oktavio!"

(Nachrichtenblatt des F.C. Alemannia, No. 11 / 1. Dezember 1905)

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen