Alemannia Aachen: Riechert – M. Breuer, Emunds – J. Boeven, Roolf, Essers – Wolff, Leussler, H. Wollgarten, Sowden, A. Wesché
0:1 Leussler, 0:2 (Eigentor), 0:3 Wollgarten, 1:3, 1:4
Riechert vorübergehend verletzt ausgeschieden (ca. 30.-45.)
Unsere Erste beendete am 15. Nov. die erste Serie der Meisterschaftsspiele, indem sie in Köln gegen den Spielverein folgendermassen aufzog: [...]
Dre neue Platz des Gegners war in kaum bespielbaren Zustande; daher war in der ersten Hälfte wenig vernünftiges Zusammenspiel zu sehen, zumal wir zunächst gegen den Wind spielten. Zum Glück schien auch Spielverein mit den Tücken seines eigenen Platzes wenig vertraut; seine Leute beschränkten sich darauf, jeden Ball weit nach vorne zu geben und dann hinterher zu laufen. Das führte natürlich nicht zum Ziel; auch dann nicht, als Roolf etwa eine Viertelstunde vor der Pause einer Sehnenzerrung wegen austreten musste. Kurz vor dem Wechseln legte Wolff seinem Nebenmann einen flachen Ball vor; Leussler brannte durch und drückte den Ball aus dem Gedränge ein. Mit diesem geringen Vorsprung bekamen wir die bessere Seite und drängten von nun an fast dauernd. In der ersten Minute vergrösserte ein Selbsttor Spielvereins unsern Vorsprung; gleich nachher brachte ein guter Schuss Wollgartens das dritte Tor; einen weiteren Schuss unseres Mittelstürmers hielt der kleine gewandte Torwart Kölns auf der Linie. – Bei einem der seltenen Vorstösse des Spielvereins legte Essers dem gegnerischen Mittelstürmer eine tadellose Flanke vor, die dieser wunderbar aus etwa 16 m einschoss. – Wir erzielten dann noch bis zum Schluss ein viertes Tor, wie, weiss ich nicht mehr, und beendete somit das leichte Spiel mit einem annehmbaren, wenn auch nicht gerade glänzenden Resultat.
Der Kölner S.V. ist kein erstklassiger Gegner. So gut er auch früher in der 2. Klasse gespielt haben mag; kommt er an einen starken Gegner, so fehlt jeglicher Zusammenhang. Gut waren immerhin der Torwart und der linke Verteidiger; die linke Flanke zeigte manchmal Ansätze zum Zusammenspiel.
Unsere Mannschaft spielte ganz nett; ein höheres Prädikat kann man ihr nicht gut schreiben, da die Aufgabe zu leicht war. Wir haben uns andererseits in letzter Zeit auch daran gewöhnt, unsere Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben, zumal wenn in der Stürmerlinie J. Wesché fehlt. Das Zusammenspiel des rechten Flügels war nach der Pause gut. Roolf spielte seiner Verletzung wegen in der zweiten Hälfte Statist. Der Verteidigung machte das planlose Angriffsspiel Kölns wenig Schwierigkeiten.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 23 / 1. Dezember 1908)
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