Beim Pokalderby am Samstagnachmittag setzte sich nach spannenden und interessanten Minuten der Favorit aus Gladbach am Aachener Tivoli durch. Die Alemannia zeigte eine insgesamt gute Leistung, musste sich am Ende jedoch der Borussia vor 31.736 Zuschauern auf dem Tivoli geschlagen geben. Eine kämpferische Aachener Mannschaft bot dem Erstligisten aus Gladbach Paroli und hielt in der ersten Hälfte den eigenen Kasten sauber. Die zweite Halbzeit startete mit mehreren Offensivaktionen der Schwarz-Gelben, die jedoch nicht in Tore verwandelt werden konnten. Die Gäste aus Gladbach hatten in dieser Hinsicht mehr Glück. In der 70. Minute traf Arango zum 0:1, in der Nachspielzeit schloss Nordtveit einen Konter zum entscheidenden 0:2-Endstand ab. Schwarz-Gelb hatte alles gegeben, am Ende siegte die Qualität der Gäste.
Auch gegen den Erstligisten aus Gladbach setzte Trainer Ralf Aussem auf das 4-2-3-1-System, nahm jedoch einige personelle Veränderungen in der Aachener Startformation vor. Vor Keeper Tim Krumpen startete die Viererkette mit Kai Schwertfeger, Seyi Olajengbesi, Mario Erb und Fabian Baumgärtel. Kapitän Albert Streit und Timo Brauer spielten auf der Doppelsechs. Über die Außen kamen Marcel Heller und Oguzhan Kefkir. Timmy Thiele startete hinter Sascha Rösler, der die einzige Spitze bildete.
Bereits in der dritten Spielminute wurde Keeper Krumpen von den Gästen auf die Probe gestellt. De Camargo suchte Sturmpartner de Jong, sein Zuspiel war allerdings zu unpräzise und so konnte Krumpen den Ball sicher halten. Doch auch auf der anderen Seite ging es heiß her. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Streit auf Thiele zielte dieser aus 16 Metern aufs Tor, doch die Fahne des Schiedsrichterassistenten war zu diesem Zeitpunkt bereits oben (4.). Beim nächsten Angriff der Schwarz-Gelben konnte Kefkirs Flanke von Nationalkeeper ter Stegen, der dem heraneilenden Thiele zuvorkam, souverän gehalten werden (7.)
Wie es zu erwarten war, machte die Borussia das Spiel. Sicher lief die Kugel durch die Reihen der Gäste, die Alemannen hatten ab der 10. Minute in der Defensive alle Hände voll zu tun. Arango schoss einen Freistoß aus ca. 20 Metern Entfernung nur knapp am Tor der Schwarz-Gelben vorbei.
Besonders in den Mittelpunkt spielte sich an diesem Tag Alemannias Keeper Tim Krumpen, der mehrmals im Eins-gegen-Eins-Duell als Sieger hervorging. So tauchte De Camargo etwa vor Aachens Schlussmann frei auf, Krumpen behielt einen kühlen Kopf und spitzelte dem Angreifer die Kugel vom Fuß. In der 3-minütigen Nachspielzeit drehten die Schwarz-Gelben dann noch einmal richtig auf. Zunächst klärte Stranzl vor Thiele zur Ecke, die von Streit ausgeführt wurde. Die Gäste konnten diese zwar klären, der Ball war jedoch noch nicht verloren, da er vor Kefkirs Füßen gelandet war. Dieser passte auf Rösler, der den Ball zwar traf, das Tor jedoch leider verfehlte. So entließ Schiedsrichter Felix Zwayer die beiden Teams mit einem Zwischenstand von 0:0 in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begann auf beiden Seiten ohne personelle Veränderungen, dafür mit demselben ungebrochenen Kampfgeist. Die erste Offensivaktion nach dem Wechsel gehörte den Schwarz-Gelben. Thiele flankte auf Rösler, der die Kugel nur einen knappen Meter über das gegnerische Tor köpfte (47.). Nur wenige Minuten später eine erneute Chance für die Alemannia. Heller erkämpfte sich die Kugel an der Eckfahne und passte den Ball auf Rösler. Der geriet allerdings bei seinem Kopfball zu sehr in Rücklage und die Kugel ging knapp über das gegnerische Tor (53.). Die Alemannia hatte gut ins Spiel zurückgefunden und spielte immer offensiver. Die Angriffe der Borussia blieben zunächst wirkungslos. Ganzen vier Eckstößen in drei Minuten konnte die Aachener Abwehr problemlos standhalten.
Der kämpferische Auftritt der Alemannia gefiel dem Publikum, der Unterschied von zwei Spielklassen war nicht unbedingt zu erkennen. Dass die Borussen mächtig Qualität besitzen, war allerdings nicht von der Hand zu weisen. Während die Jungs vom Tivoli immer mutiger wurden, schlugen die Gäste in der 70. Minute eiskalt zu: Nach einem Zuspiel von Xhaka verwandelte Arango aus kurzer Distanz zum 0:1, der starke Krumpen war dabei machtlos.
Trainer Aussem wechselte daraufhin kurz hintereinander drei Spieler aus. Rösler, Heller und Brauer verließen das Spiel. Für sie starteten Freddy Borg, Sascha Marquet und Denis Pozder. Die Nachricht an die Mannschaft war klar: alles in die Offensive. Die Schwarz-Gelben gingen an ihre Grenzen, der verdiente Lohn blieb allerdings aus. Weil man hinten aufmachte, ergaben sich für den Bundesligisten Räume zum Kontern. Einen dieser Räume nutzte schließlich Nordtveit fast schon mit dem Schlusspfiff zum 0:2. Die Entscheidung war gefallen, die Reise im DFB-Pokal für die Alemannia beendet. Mit einer guten Leistung, die Selbstvertrauen gibt für die kommenden Aufgaben, verließ das Team von Ralf Aussem das Feld.