Düsseldorf 1899: u.a. Keberlet (Tor) – Rogler, Haar, Meyer
Alemannia Aachen: Hennes – Walchenbach, Schnieber – Laumen, J. Wesché, Schroeder – Vogeno, H. Wollgarten, Büsges, Altenkamp, Cl. Baurmann (ohne die verspäteten Büsges und Altenkamp begonnen und nach einigen Minuten vervollständigt)
0:1 Büsges (20.), 1:1 Haar (35.)
"große Menge"
Auf dem Platz des D. Sp. C. 99 hatte sich trotz des unbeständigen Wetters eine grosse Zuschauermenge eingefunden, um dem Spiele gegen unsere I. Mannschaft beizuwohnen.
Alemannia trat zunächst mit 9 Mann an, da Altenkamp und Büsges infolge Zugverspätung nicht rechtzeitig zur Stelle sein konnten, vervollständigte sich aber schon kurz nach Anfang auf elf.
Nach den Spielen zu urteilen, die 99 in den letzten Wochen ausgetragen, durfte und musste wohl jeder annehmen, dass es den Unsrigen nicht schwer fallen würde, sich die beiden Punkte zu sichern, und wenn es doch anders kam, so ist dies dem Umstande zuzuschreiben, dass Düsseldorf wohl mehr als sonst, aus sich herausgegangen ist.
Das Spiel beginnt 3:20 Uhr und nach etwa 20 Minuten tritt Büsges, der Neuling in der Mannschaft, das erste Tor; doch nicht lange erfreuen wir uns der Führung. Bei einem Gedränge vor unserem Tor springt der Ball vom Boden gegen Laumen's Hand und trotzdem nur absichtliche Vergehen zu bestrafen sind, gibt der Schiedsrichter "Elfmeter", der – gut getreten – das Resultat auf 1:1 stellt.
Die überaus harte Entscheidung des Spielleiters vermag unsere Mannschaft nicht zu ermutigen. Das Gegenteil ist eher der Fall, was der Verlauf der zweiten Hälfte, in der wir dauernd überlegen waren, beweist.
Ich komme zur Kritik.
Hennes war gut, nur möchte ich ihm anraten, mit dem Ball etwas weniger zu laufen; ich glaube verschiedentlich mehr als 2 Schritte gezählt zu haben.
Schnieber war zeitweise recht unsicher; dasselbe gilt von Laumen, der ausserdem viel zu langsam war. Beide gaben sich redlich Mühe und bei eifriger Übung kann der Erfolg nicht ausbleiben.
Sehr zufriedenstellend waren die Leistungen von Schröder, Walchenbach und Wesche; wenn Erstgenannter einem, mit dem Ball vor ihm dahinjagenden Stürmer "nachsetzt", und ihn in bedenklicher Nähe des Tores "stellt", so dürfte dies doch auf etwas "feinere Art" geschehen.
Bei Baurmann vermisste ich das ihm sonst eigene, schöne "Zentern"; sollte er sich das etwa für das kommende Spiel gegen Borussia aufgespart haben?
Altenkamp sah ich schon besser, doch konnte man mit ihm zufrieden sein.
Über Büsges lässt sich nach dem ersten Spiel noch nichts sagen
Wollgarten's gute Balltechnik ist allen zur Genüge bekannt, doch darf sie nicht zu weit getrieben werden; der richtige Platz für ihn wäre "Rechtsaussen", wo er nachweislich besseres leistet.
Vogeno muss, was "Ballannehmen" anbelangt, noch vieles lernen.
(Nachrichtenblatt des F.C. Alemannia, Aachen e.V. / No. 11; November 1913)
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