2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 14. Spieltag - Sonntag 25.11.2007  - 14:00 Uhr
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Doch noch Hoffnung bei Szilárd Nemeth

Guido Buchwald ist optimistisch vor der Fahrt nach Augsburg

Am Freitagmittag ging Guido Buchwald noch davon aus, in den kommenden Wochen ohne Szilárd Nemeth auskommen zu müssen. Diagnose: Muskelfaserriss. Am späten Nachmittag wendete sich das Blatt. Eine erneute Untersuchung ergab, dass der Slowake doch nicht schwerer verletzt ist. Ob er nach zwei Tagen ohne Training mit zum Auswärtsspiel nach Augsburg fahren wird, entscheidet sich kurzfristig nach der abschließenden Einheit am Samstagmorgen.

„Sein Fehlen ist der einzige Wehmutstropfen“, hatte Buchwald noch am Mittag bei der Pressekonferenz gesagt. Will heißen: Alles bestens bei der Alemannia, die 14-tägige Länderspielpause wurde optimal genutzt. „Ich denke, wir haben sehr intensiv gearbeitet. Die Mannschaft war ja auch einige Tage hier am Tivoli zusammen“, ließ der Coach die Übungsphase mit einem kurzen „Trainingslager zuhause“ Revue passieren. In welchen Bereichen speziell gearbeitet worden sei? „Ganz einfach. in allen“, brachte es der Trainer auf den Punkt. Sowohl im physischen als auch im technisch-taktischen Bereich sieht der 46-Jährige das Team einen guten Schritt weiter.

Daraus leitet Buchwald, der am Freitag viel Optimismus versprühte, auch die Zielsetzung für die vier ausstehenden Begegnungen bis zur Winterpause ab. „Wir haben nicht vor, im Mittelfeld zu überwintern. Wir wollen noch ein Stück herankommen.“ Dass dieses Vorhaben kein Selbstläufer wird, versteht sich. Zum einen hat die Alemannia in der Fremde seit dem 2. Spieltag keinen Dreier mehr gelandet. Allerdings hat Buchwald bisher keinen „Auswärts-Komplex“ bei seiner Mannschaft festgestellt. Zum anderen brauchen die Augsburger jeden Punkt, um sich aus dem Tabellenkeller zu verabschieden. „Sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Dort ist Kampf angesagt“, so Buchwald. Elf Punkte hat der FCA momentan auf der Habenseite, neun davon wurden im eigenen Stadion geholt. Die einzige Heimniederlage liegt lange zurück, sie datiert vom ersten Spieltag. Es deutet sich alles andere als ein Spaziergang im Rosenaustadion an, wohin die Alemannia rund 500 Fans begleiten werden.

Ein Auswärtsspiel bei einem angeschlagenen Gegner, der sich viel vorgenommen hat - das hatte die Alemannia vor kurzem erst und leistete beim FC Erzgebirge Aue Aufbauhilfe. „Es könnte ein ähnliches Spiel werden, ich hoffe natürlich auf einen anderen Ausgang“, sagt Buchwald, der mit der möglichen Rückkehr von Szilly Nemeth bis auf die Rekonvaleszenten Nico Herzig und Reiner Plaßhenrich aus dem Vollen schöpfen könnte. Jerome Polenz hat seinen Faserriss überwunden, Stephan Straub ist nach seiner Grippe ebenfalls wieder an Bord. Die Mannschaft hat sich vorgenommen, bis zur Winterpause den Rückstand zur Spitze zu verringern, der lange erwartete Auswärtssieg wäre ein erster Schritt. „Wir fahren dorthin, um drei Punkte mitzunehmen“, sagt Buchwald deutlich.

Spieldaten

Aufstellung

FC Augsburg 07: Benschneider, da Costa, Diabang (69. Luz), Drobny, Hdiouad, Kern (75. Strauß), Ledezma (90. Hlinka), Möhrle, Müller, Neuhaus, Wenzel / Trainer: Ralf Loose

Alemannia Aachen: Ebbers, Fiel, Klitzpera, Kolev, Lehmann, Leiwakabessy, Milchraum (83. Nemeth), Pecka (46. Krontiris), Reghecampf, Stehle (69. Vukovic), Straub / Trainer: Guido Buchwald

Tore

1:0 Benschneider (75.)

Verwarnungen

  Stehle (6.),   Drobny (72.),   Fiel (80.),   Kolev (82.),   Krontiris (86.)

Ecken

6 / 4

Abseits

1 / 5

Schiedsrichter:

Marc Seemann, Karl-Markus Schumacher, René Kunsleben

Zuschauer:

11.153 (davon ca. 500 aus Aachen)

Wetter:

bewölkt, 0 Grad

Alemannia bleibt auswärts ein Punktelieferant

Das 0:1 in Augsburg resultiert wiederum aus einer Standardsituation

Es bleibt dabei: Die Alemannia hinkt in der Fremde weit hinter ihren Ansprüchen zurück. Gegen den unter Coach Ralf Loose bisher sieglosen Augsburger unterlag die Alemannia am Sonntagnachmittag vor 11.153 Zuschauern mit 0:1 (0:0). Auch die zweite Konstante, die Schwäche bei Standardsituationen, griff im Rosenaustadion. Roland Benschneider traf in der 76. Minute nach einem Freistoß völlig freistehend per Kopf.

Gegen die Schwaben nahm Guido Buchwald im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern keine Änderungen in der Startformation vor: Die Viererkette vor Keeper Stephan Straub bildeten erneut Jeffrey Leiwakabessy auf der linken und Kapitän Laurentiu Reghecampf auf der rechten Außenposition sowie Alexander Klitzpera und Thomas Stehle in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld agierte Cristian Fiel in der Zentrale, während der in der Länderspielpause genesene Patrick Milchraum den linken und Matthias Lehmann den rechten Flügel besetzten. Hinter ihrem Sturmpartner Todor Kolev kompletierten Marius Ebbers und Lubos Pecka wie zuletzt die Alemannia-Offensivabteilung.

Augsburgs Trainer Ralf Loose hingegen stellt seine Anfangself nach der 0:2-Pleite beim FC St. Pauli auf drei Positionen um: Für Robert Strauß und Peter Hlinka kehrten die Stammkräfte Elton da Costa sowie Froylan Ledezma nach ihren Verletzungspausen ins Mittelfeld zurück. In einer insgesamt defensiveren Ausrichtung als am Millerntor ersetzte zudem Mittelfeldspieler Benjamin Kern Offensivakteur Felix Luz.


Im Rosenstadion bot sich den etwa 500 mitgereisten Anhängern der Schwarz-Gelben in der Anfangs-Viertelstunde ein unkonzentrierter Auftritt ihrer Elf. Nach einem Stehle-Foul, für welches Aachens Nummer 17 die einzige Verwarnung des ersten Durchgangs sah, kamen die Hausherren in der 6. Minute durch Elton da Costa zur ersten Chance der Partie. Sein Schuss verfehlte das Gehäuse von Schlussmann Stephan Straub jedoch ebenso, wie die Versuche durch Froylan Ledezma per Kopf (8.) und per Fernschuss (14.).

Neben einem überhasteten Spielaufbau seiner Mannschaft und deutlichen Feldvorteilen für die Gastgeber musste Guido Buchwald an der Seitenlinie in der 21. Minute beobachten, wie Jeffrey Leiwakabessy nach einem Zusammenprall mit Momo Diabang zu Boden ging. Der Niederländer konnte nach gestilltem Nasenbluten jedoch nach wenigen Minuten weiterspielen. Nur 10 Minuten später die nächste Schrecksekunde: Augsburgs Aktivster, Froylan Ledezma, ließ Thomas Stehle aussteigen und ging im Zweikampf mit Alexander Klitzpera im Sechzehner zu Boden. Der Unabhängige Marc Seemann entschied jedoch zu Recht auf Weiterspielen.


Auch in der Folgezeit sahen die Alemannia-Fans bei eisigen Temperaturen wenig Erwärmendes. Die deutliche Bilanz zur Halbzeit: Im Gegensatz den zahlreichen, wenn auch wenig zwingenden, Torschüssen der Gastgeber, konnten sich die Schwarz-Gelben keine nennenswerte Möglichkeit erarbeiten und gingen mit einem glücklichen Remis in die Pause.

Zur zweiten Spielhälfte nahm Guido Buchwald einen Wechsel in der Offensivabteilung vor. Lubos Pecka kam für Emmanuel Krontiris ins Spiel und sollte als hängende Spitze über den linken Außenflügel für offensive Impulse sorgen. Der Trainer der Alemannia schien in der Halbzeit deutliche Worte für den Auftritt seiner Elf gefunden zu haben, denn in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs wirkten die Gäste mutiger und kamen durch einen satten Schuss von Todor Kolev (52.) vom Sechzehner nach einem schnellem Kontor über Cristian Fiel erstmals gefährlich vors Tor von Sven Neuhaus. Auch im Spielaufbau kehrte nach der Hektik der ersten Spielhälfte Ruhe ein. In der 63. Minute bewies erneut Cristian Fiel Übersicht und schickte wie zuvor Todor Kolev mit einem platzierten Pass in den freien Raum. Aachens Bulgare kam nur einen Schritt zu spät. Die Alemannia erhöhte noch einmal das Tempo und kam durch den eingewechselten Emmanuel Krontiris (64.) mit einem Distanzschuss aus der zweiten Reihe zur zweiten Möglichkeit für Schwarz-Gelb.


In der 69. Minute stellte Guido Buchwald seine Innenverteidigung um und schickte für den Gelb-Rot gefährdeten Thomas Stehle dessen Abwehr-Kollegen Hrvoje Vukovic in die Innenverteidigung. Im Gegenzug brachte Ralf Loose Offensivakteur Felix Luz für Momo Diabang und wenig später Robert Strauß für Benjamin Kern (74.).

Nur zwei Minuten später wurde die Drangphase der Buchwald-Elf abrupt gestoppt. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus etwa 30 Metern kam Augsburgs langer Abwehrspieler Roland Benschneider ungehindert zum Kopfball und versenkte über Stephan Straub hinweg zur 1:0-Führung für die Gastgeber. Im direkten Gegenzug verfehlte der eingewechselte Emmanuel Krontiris nur knapp den Ausgleich. Sein strammer Schuss aus 20 Metern ging knapp am Kasten von FCA Kapitän Sven Neuhaus vorbei.


In einer hitzigen Schlussphase konnte auch die Einwechslung von Szilárd Nemeth als zusätzliche Offensiv-Kraft für Matthias Lehmann die fünfte Auswärts-Niederlage der Buchwald-Elf nicht verhindern. Stattdessen musste Aachens Trainer beobachten, wie Emmanuel Krontiris nach einer Grätsche von hinten die Rote Karte sah - unrühmliches Ende einer wiederum nicht erfolgreichen Auswärtsreise.

Während der FC Augsburg mit dem ersten Sieg seit sechs Spielen den Anschluss an die Nicht-Abstiegsränge herstellen konnte, wartet die Alemannia seit dem zweiten Spieltag auf einen Sieg in der Ferne und ist im Mittelfeld der Tabelle angekommen. Der Vorsatz, bis Weihnachten den Anschluss ans obere Drittel herzustellen, darf man am Tivoli getrost zu den Akten legen.

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