2. Bundesliga - Saison 2004/2005 - 10. Spieltag - Mittwoch 27.10.2004  - 17:30 Uhr
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Reise ins Steigerwaldstadion (wo alles begann)

Erfurt, Steigerwaldstadion, 28. August 2003, 1. DFB Pokalrunde der Saison 2003/2004 - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte treten die Schwarz-Gelben beim Regionalligisten FC Rot-Weiss Erfurt an und dieser Abend in Thüringen sollte der Beginn einer fast unglaublichen Geschichte werden. Als Stephan Straub um kurz nach 22 Uhr den Elfmeter von Ronny Hebestreit abwehrt und anschließend Ivica Grlic seiner Mannschaft das Weiterkommen im Pokal sichert, konnte noch keiner ahnen, dass dieser Abend der Beginn einer wundersamen Verwandlung der Alemannia war. Weitere Siege im Pokal folgten, FC Bayern München, Pokalendspiel, Entschuldung, UEFA Cup und inzwischen sogar das Erreichen der Gruppenphase und damit Duelle mit den besten Mannschaften Europas, Ereignisse, die in Erfurt ihren Anfang nahmen.

Am Mittwoch fahren die Schwarz-Gelben wieder ins Steigerwaldstadion und treten dort zum Meisterschaftsspiel des 10. Spieltages an. Die Rot-Weissen sind inzwischen in die 2. Bundesliga aufgestiegen und haben als großes Ziel den Klassenerhalt ausgerufen.

Die Fluktuation nach dem etwas überraschenden Aufstieg war groß. Zehn Spieler, darunter sechs aus dem Pokalspiel von 2003, haben den Verein verlassen, elf Neuzugänge wurden verpflichtet. Trotz der vielen neuen Spieler
war der Saisonstart erfolgreich. Mit 1:0 in Saarbrücken gelang gleich im ersten Spiel der erste Sieg in der neuen Liga. Es folgten weitere beachtenswerte Ergebnisse wie zum Beispiel ein 0:0 gegen den TSV 1860 München, bevor am Freitag letzter Woche die erste Heimniederlage seit dem November 2003 folgte. Beim 0:3 gegen Erzgebirge Aue sahen die treuen Thüringer Fans ihre Mannschaft zum ersten Mal deutlich unterlegen.

Trainer Rene Müller - Vater des Erfolges

Gleich in seinem ersten Jahr nach dem Wechsel vom VFC Plauen schaffte der ehemalige Dresdener Bundesligakeeper (1991 - 1994) Rene Müller nach zwölf Jahren den Wiederaufstieg Erfurts in die Zweite Liga. Entsprechend hoch ist das Ansehen des RWE Trainers in Umfeld und Verein. Rene Müller (46-facher ehemaliger DDR-Nationaltorwart und 1986 und 1987 Fußballer des Jahres der DDR) hat bei den Thüringern im sportlichen Bereich alle Fäden in der Hand und will Erfurt im zweiten Schritt dauerhaft im Profifußball etablieren.

Bilanz

Erst einmal kreuzten die Schwarz-Gelben mit den Thüringern die Klingen. Wie schon oben erwähnt, gewann Alemannia am 28. August 2003 mit 5:4 nach Elfmeterschießen im Steigerwaldstadion, nachdem es nach regulärer Spielzeit noch 1:1 gestanden hatte.

Fanfahrt mit dem Bus

Wer unsere Mannschaft am Mittwoch unterstützen, aber nicht mit dem eigenen PKW anreisen will, kann die Sonderfahrt der Alemannia nutzen.

Ein Bus fährt am Mittwochmorgen um 8.30 Uhr vom Tivoli los. Tickets für die Fahrt zum Preis von 35 Euro gibt es bei der Alemannia.

Anreise mit dem PKW

Vom Tivoli bis zum Steigerwaldstadion sind es genau 435 km. Über Köln, Siegen, Gießen, Bad Hersfeld geht es auf die A4 bis Abfahrt Erfurt-West. Das Stadion liegt im Süden von Erfurt am Rande des Steigerwalds direkt an der B4. Parkmöglichkeiten gibt es an der Thüringenhalle.

Stadion

Das Steigerwaldstadion, das auch schon einmal Mitteldeutsche Kampfbahn hieß (bis 1948) und einige Zeit lang (nach dem 2. Weltkrieg) nur zum Kartoffelanbau genutzt wurde, hat heute ein Fassungsvermögen von ca. 22.000 Zuschauern. Der Rekordbesuch liegt allerdings bei sage und schreibe 47.390, aufgestellt in den fünfziger Jahren beim Spiel Turbine (Erfurt) gegen Chemie (Leipzig).

Spieldaten

Aufstellung

FC Rot-Weiß Erfurt: Barletta, Braham, Bürger, Fall, Glöden, Kreuz, Richter, Schnetzler, Traub, Twardzik, Twardzik, Zedi / Trainer: Rene Müller

Alemannia Aachen: Blank, Bruns, Klitzpera, Landgraf, Meijer, Michalke, Pinto, Plaßhenrich, Rolfes, Sichone, Straub / Trainer: Dieter Hecking

Tore

1:0 Markus Kreuz (51.)

Verwarnungen

  Alexander Klitzpera (51.),   Jens Scharping (59.),   Florian Bruns (75.)

Ecken

3 / 4

Abseits

6 / 1

Schiedsrichter:

Marks Dominik

Zuschauer:

7.136 (davon ca. 250 aus Aachen)

Wetter:

bedeckt, 10°

Aachen geht bei Willi Landgrafs Rekordspiel leer aus

Wie erwartet rückte Florian Bruns für den verletzten Cristian Fiel in die Mannschaft. Sonst blieb die erfolgreiche Mannschaft der letzten Wochen zusammen. Es war DAS Jubiläumsspiel für Willi Landgraf, der jetzt mit 480 Zweitligaeinsätzen alleiniger Rekordhalter ist. Aus diesem Anlass gab es vor der Partie Glückwünsche, Blumen und ein Trikot vom Vorstand der Gastgeber sowie eine Fan-Choreografie der rund 300 mitgereisten Alemannia-Anhänger.

Das Spiel begann gut für unsere Mannschaft. Erfurt war zunächst erschreckend harmlos und Erik Meijer und Simon Rolfes hatten in den Minuten 6 und 16 Chancen Alemannia in Führung zu bringen. Dann jedoch kam es zu einem Bruch in unserem Spiel. Der Gastgeber wurde mutiger, sicherer und merkte, dass die Schwarz-Gelben wohl nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Auf ganz schlechten Bodenverhältnissen kam das Passspiel der Alemannia nicht in Fahrt, Erfurt kam vermehrt in die Zweikämpfe und in den letzten zehn Minuten vor der Pause hätten die Gastgeber ihrerseits in Führung gehen können.

Unglücklich für den UEFA Cup Teilnehmer begann die 2. Halbzeit. In einer unübersichtlichen Situation köpfte die einzige Spitze Najeh Braham den Ball an den Arm von Alexander Klitzpera und Schiedsrichter Marks aus Berlin entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf Absicht und Strafstoß.Markus Kreuz verwandelte unhaltbar zur 1:0-Führung des Tabellenletzten. "Das Elfmetertor war für uns wie eine Befreiung", war RWE-Trainer Rene Müller nach dem Spiel erleichtert. "Danach haben wir das Spiel mit viel Herz und Engagement durchgebracht." In der Folge beschränkte sich der Gastgeber nämlich darauf das Ergebnis zu halten, was angesichts der Aachener Harmlosigkeit an diesem Abend nicht besonders schwer war. Erst in der Nachspielzeit hatte Alemannia dann doch noch zwei Möglichkeiten zum Ausgleich. Dass eine davon ein Kopfball von Stephan Straub war, sagt alles. Alemannia-Trainer Dieter Hecking: "Wir haben uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben. Zum Spiel passt da auch die Situation vor dem Elfmeter. Erst in der letzten Viertelstunde waren wir besser, aber auch das war nicht zwingend genug. Unsere Lehre aus diesem Spiel muss sein: Wenn man merkt, dass nichts geht, dann muss man eben mal 0:0 spielen."

Nur gut, dass am Sonntag bereits gegen Oberhausen die Chance besteht, sich zu rehabilitieren.

Zum Spiel

Wir waren heute nicht so konzentriert und sind nie richtig ins Spiel gekommen. So verliert man dann eben mit einem Tor. Das Handspiel vor dem Elfmeter war unabsichtlich, ich wollte den Ball eigentlich mit der Brust zurückspielen.

Willi Landgraf

Wir haben heute nicht genug getan und deshalb auch nicht unverdient verloren. Ich bin aber auch froh, dass das Rekordspiel jetzt vorbei ist. Allerdings möchte ich mich bei allen bedanken, die mir gratuliert haben und ganz besonders bei unseren Fans, die mir mit ihrem Transparent eine ganz große Freude gemacht haben.

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