Annullierte Spiele - Saison 1908/1909 - 10. Spieltag - Sonntag 7.03.1909
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17
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Commer – M. Breuer, Emunds – J. Boeven, Pohlmann, Essers – Wolff, Leussler, H. Wollgarten, J. Wesché, L. Pullen

Tore

0:1, 0:2, 0:3, 0:4, 1:4, 1:5, 1:6, 1:7, 1:8, 1:9, 1:10, 1:11, 1:12, 1:13, 1:14, 1:15, 1:16, 1:17

Schiedsrichter:

Hoffmeister (Düren)

Zuschauer:

(auf dem Germania-Sportplatz)

Besondere Vorkommnisse:

Das Meisterschaftsspiel wurde beim Stand von 1:8 wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen und als Freundschaftsspiel weitergeführt. – Tore: J. Wesché (7), H. Wollgarten (4), Leussler (3), Wolff (2), L. Pullen

7.3.1909: FC Germania Düren - Alemannia Aachen 1:17

Über der diesjährigen Meisterschaftssaison schwebt augenscheinlich ein Unstern. Nachdem wir uns durch alle andern Spiele mit mehr oder minder Glück und Pech durchgearbeitet haben, will das letzte lästige Spiel, das uns mit Kölner B.C. an die zweite Stelle bringen soll, nicht zustande kommen, nachdem es seit drei Monaten schon wiederholt ausgesetzt worden ist. Merkwürdig, dass nun ausgerechnet der 7. März für die Geburt dieses Schmerzenskindes ausersehen werden musste, grade der Tag, an dem unsere Zweite zum Entscheidungsspiel nach Bonn fahren musste. Bonn hatte selbstverständlich am gleichen Tage kein Spiel der ersten Mannschaft, sodass der famose neue englische Mittelstürmer der I. diesmal in der II. mitwirken und drei Tore buchen konnte. Interessant ist dabei, dass von den beiden Spielen, die beide auf direkt unbespielbaren Plätzen stattfanden, das unwichtigere (in Düren) für ungültig, das entschieden wichtigere (in Bonn) für gültig erklärt wurde. D.h. auch in Düren machte man zuerst den ganz aussichtslosen Versuch, ein Meisterschaftsspiel zustande zu bringen. Germania, die augenscheinlich im Trüben zu fischen hoffte, erklärte sich mit der Beschaffenheit des Platzes einverstanden; erst nach dem achten Tore merkten ihre Söhne, dass der Boden doch nicht ganz einwandfrei sei. Der Schiedsrichter gab notgedrungen nach, und nun begann der Tragödie zweiter Teil, ein Gesellschaftsspiel, das uns weitere neun Tore einbrachte. Beim Stande 4:0 hatte bereits Düren auf wenig ehrliche Weise das Ehrentor errungen. Ein Ball wurde von der linken Flanke aussen an die Netzbefestigung gegeben, er sprang zurück ins Feld und wurde ins leere Tor getreten. Allen andern Angriffen Germanias konnte unser Torwart Commer in beschaulicher Ruhe zusehen; erst in der letzten Minute gab man ihm Gelegenheit, durch einen geschickten Sturz in den Morast ein sicheres Tor abzuwenden. Auch die andern Spieler Alemannias taten, was sie konnten, nicht ganz ohne Erfolg, wie das Resultat zeigt. Famos war das Zusammenspiel der Innenstürmer, die von Pohlmann feinsinnig unterstützt wurden. Der kleiner Pullen überraschte angenehm durch zeitiges und sicheres Centern.

Von den 17 Toren traten Pullen 1, Wolff 2, Leussler 3, Wollgarten 4 und J. Wesché 7. Ein 18. Tor wurde wegen abseits nicht gegeben.

Damit die Namen der Helden, die furchtlos im Kampf gegen Düren und seinen Morast das bisher höchste Resultat für Alemannia erzielten, nicht der zeitlichen oder ewigen Vergessenheit anheimfallen, sondern der dankbaren Mit- und Nachwelt stets in Erinnerung bleiben, setze ich sie in Flammenschrift hierher: [...]

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 6 / 16. März 1909)

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