Germania Düren: u.a. Nießen (Tor) – Stinnon
Alemannia Aachen: Segnitz – M. Breuer, Emunds – Commer, Roolf, Essers – Schneiders, Leussler, H. Wollgarten, K. Baurmann, Riechert
0:1 Wollgarten, 0:2 Wollgarten
Haase (Bonn)
(auf dem Germania-Sportplatz)
Nach dem Siege der Germania über den Kölner F.C. 99 war man auf den Ausgang unseres Spieles gegen den Dürener Rivalen mehr als sonst gespannt. Für uns spielte folgende Mannschaft: [...]
Ein scharfer Wind beeinträchtigte das Spiel sehr. Düren, in der ersten Hälfte mit dem Wind spielend, drängt eine Zeit lang, vermag aber nichts zu erreichen; auch einige Eckbälle bringen der Germania keinen Erfolg. Allmählich rücken auch unsere Stürmer auf. Es wird mitunter gut kombiniert, wie immer auch überkombiniert und viel zu wenig geschossen. Schneiders, der sich mit Leussler auffallend gut versteht, gibt einige Bälle aufs Tor, die aber nicht scharf genug sind und leicht gehalten werden. Etwa 15 Minuten vor Halbzeit sendet Wollgarten nach Kombination unhaltbar ein. Der Gegner hat bis zur Pause etwas mehr vom Spiel. Die Aussenstürmer laufen verschiedentlich schön durch, geben aber dann den Ball nicht ab und werden bald von Breuer, bald von Essers in bekannter Manier über die Linie gesetzt. Auch Dürens Innenstürmer halten den Ball zu lange an und kommen nur selten zum Schuss. Einige leichte Bälle hält Segnitz sicher. Nachdem unsere Stürmer noch einige Chancen verpasst haben, wird ohne Pause gewechselt. Mit dem Wind im Rücken drängt unsere Mannschaft vorwiegend. Es wird etwas mehr geschossen als vorhin, aber mit wenig Glück. Selbst Commer knallt einige Male kurz daneben. Was aufs Tor kommt, pariert Niessen im Dürener Tor sicher, im Gegensatz zu Segnitz fast alles mit den Füssen. Germania setzt alles daran, um auszugleichen, wird aber kaum noch gefährlich, Segnitz wirft sich einmal geschickt hin und hat dann nichts mehr zu tun. Dürens linker Back verpasst einen hohen Ball, Wollgarten läuft durch und erzielt das zweite Tor. An dem Resultat wird bis Schluss nichts mehr geändert.
Germania schien etwas enttäuscht. Die Mannschaft zeigte ein energisches aber wenig durchdachtes Spiel. Gut waren vor allem der Zenterhalf, der rechte Back und der Torwächter. Unsere Mannschaft spielte mit Ausnahme von Riechert befriedigend. In der Stürmerreihe fiel Schneiders angenehm auf.
Wann hört die immer wieder gerügte Ueberkombination auf, und wie steht's mit dem im Vorschlag gebrachten Schusstraining, von dem auch die übrigen Mannschaften profitieren könnten?
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 1 / 1. Januar 1908)
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