I. Bezirk 1. Klasse - Saison 1906/1907 - 7. Spieltag - Sonntag 17.02.1907
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Spieldaten

Aufstellung

Kölner BC 1901: A. Levy – H. Schmitz, Schäffer – Mülforth, Edmonds, Scholten – Schieffer, Zorn, Hense, R. Schmitz, Kother

Alemannia Aachen: J. Wollgarten – M. Breuer, H. Breuer – Commer, Roolf, K. Baurmann – Wolff, Lebrun, Leussler, H. Wollgarten, Essers

Tore

0:1, 1:1, 2:1, 3:1 Schmitz, 4:1 (90.)

Schiedsrichter:

Bauwens

17.2.1907: Cölner BC 1901 - Alemannia Aachen 4:1

Seit dem 17. Februar 1907 ist der Kölner Ballspielclub um einen wohlfeilen Sieg, die Chronik unserer ersten Mannschaft um eine weitere Blamage reicher. Wer uns bei dem Spiel 7:0 gegen Köln in Aachen eine Niederlage im Rückspiel prophezeit hätte, der wäre ausgelacht worden. Schade, dass niemand sich der Gefahr ausgesetzt hat; die Erfahrung würde ihm glänzend Recht gegeben haben.

Da Segnitz verhindert, Joe krank, A. Wesché und Creutz verhindert waren, trat folgende Mannschaft für uns an: [...]

Durch einen Zufall, an dem ich nicht die Schuld trug, kam ich 10 Minuten nach Anfang auf den Platz und hatte so zum ersten Male in meinem Leben das Vergnügen, oder sagen wir hier lieber das Missvergnügen, einem Spiele unserer ersten Mannschaft von draussen zuzusehen. Zunächst wunderte es mich nicht wenig, dass bei den ganz ungenügenden Bodenverhältnissen ein Meisterschaftsspiel ausgefochten wurde. Mein Staunen wuchs aber ins Unendliche, als ich vernahm, dass unser Spielführer selbst auf der Austragung des Meisterschaftsspiels bestanden hätte, und zwar mit der Begründung, dass man doch endlich mit den Meisterschaftsspielen zu Ende kommen müsse. Man höre und staune! Also um eines solchen Grundes willen, der zudem nicht im mindesten stichhaltig ist, wie ich gleich beweisen will, wagte man mit dieser schwachen Mannschaft und unter Bodenverhältnissen, die erfahrungsgemäss unsere Mannschaft um wenigstens 25% ihres Könnens beeinträchtigen, ein Spiel, von dem unsere einzige und letzte Hoffnung auf die Meisterschaft abhing! Hätte man sich auf ein Gesellschaftsspiel geeinigt, so hätte es uns nachher immer noch freigestanden, wenn inzwischen unsere letzte Aussicht durch einen Sieg des Kölner F.C. über den Kölner B.C. schwand, auf die Wiederholung des Spiels in Köln zu verzichten. Das war durchaus nichts Unehrenhaftes. Auch hätte man von einer Niederlage im Gesellschaftsspiel lange nicht so viel Aufhebens gemacht, wie jetzt, wo uns ausser der ehrenvollen Stellung in der Meisterschafts noch ein guter Teil unseres eben erst gefestigten sportlichen Rufes verloren geht. Das Resultat wird in ganz Deutschland bekannt gemacht, und wer es liest, der fragt nicht nach Ersatz und Bodenverhältnissen, sondern für den beweisen die klaren Zahlen 4:1.

Das Spiel selbst, wenn man das Wühlen in dem grundlosen Morast so nennen will, ist schnell beschrieben. Nachdem wir bis zur Pause trotz unverkennbaren Drängens  nichts erzielt hatten, fiel beim Beginn der zweiten Hälfte unser einziges Tor aus einem Gedränge. Ballspielklub glich kurz nachher durch einen weiten scharfen Schuss aus. Das folgende Tor für K.B.C. war, wie zugegeben wurde, abseits. Dann trat J. Wollgarten einen Abstoss einem 10 m entfernt stehenden Kölner glatt vor die Füsse: 3:1. Das letzte Tor, ein guter Schuss, fiel in der letzten Minute.

K.B.C. gewann das Spiel durch sehr, sehr energisches Draufgehen, verbunden mit weitem Zusammenspiel und zeitigem Schiessen. Gut waren der Torwächter Levy und der Mittelläufer Emonds.

Bei uns spielte alles aufopfernd, doch begingen die Stürmer den taktischen Fehler, statt weit abzugeben und früh zu schiessen, sich trotz des schlechten Bodens aufs Innenspiel zu verlegen, was dann vorm Tor regelmässig zu wenig sportlichen Wursteleien führte. Läufer und Verteidigung waren gut, besonders M. Breuer.

(J. Emunds in: Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 3 / 1. März 1907)

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