Ligakl. Rhein. Westkreis - Saison 1919/1920 - 7. Spieltag - Sonntag 19.10.1919
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19.10.1919: VfJuV Düren - Alemannia Aachen 1:1

Ein wundervoller Herbsttag lohnte uns die Mitfahrt, und da auch die Mannschaftsaufstellung einiges erhoffen liess, glaubten nur die Pessimisten, dass man uns die Punkte abknöpfen werde. Bei unserer Ankunft in Düren jedoch vernahmen wir die traurige Mär, dass Leussler nicht zur Stelle sei, sodass wir gezwungen waren, der vollzähligen Jugendelf in folgender Aufstellung gegenüber zu treten. [...]

Die ersten 15 Minuten spielten wir ohne Mittelstürmer sichtlich niedergedrückt, und Jugend hält währenddem das Heft in der Hand, doch Hennes und die ausgezeichnete Läuferreihe wehren alle Angriffe, zum Teil mit etwas Glück, ab. Dann kommt allmählig auch bei uns Schwung dahinter und kaum hat Hennes abgewehrt, als sein Kollege auf der andern Seite schon in Tätigkeit treten muss. Wieder einmal ist der Jugendsturm vor unserm Tor, nachdem einige schöne Schüsse daneben und drüber gegangen sind, ein Missverständnis zwischen Hennes und Laumen, der reichlich aufgeregt und unsicher spielt, und Stollewerk läuft mit dem Ball ins leere Tor. Bei spannendem, offenen Kampfe, der, wenn auch scharf, doch nie regelwidrig verläuft, bleibt es bei diesem einen Erfolg. Da Düren jetzt die bessere Seite erhält, rechnen alle Jugendanhänger schon mit einer grösseren Niederlage Aachens. Aber Schmitz hatte während der Pause deutlich hörbar mit den Zähnen geknirscht, und da wusste ich, er gab sich nicht verloren. Von Wesche ausgezeichnet unterstützt, unternimmt er in schöner Verbindung mit Altenkamp mehrfach gute Vorstösse, und ein schönes Tor ist der Lohn seiner unermüdlichen Arbeit. Düren will unbedingt gewinnen; Aachen nichts abgeben, die guten Aussenstürmer der Jugend werden fleissig beschäftigt, jedoch von Peill und namentlich Korffmacher in feiner Art in Schach gehalten. Auch Hennes ist nicht zu schlagen; mit eiserner Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit gibt er alle aufs Tor kommenden Bälle wieder nach vorne; einmal sah ich ihn in nicht gerade liebevoller Umarmung mit mehreren Jugendstürmern, wofür uns ein Freistoss zugesprochen wurde. Selbst in den letzten Minuten setzte der Gegner nochmals Dampf auf; eines scharfen Schusses von Stollewerk erbarmt sich die Querlatte, und als kurz darauf der Schlusspfiff ertönte, konnte wir uns mit dem Resultat wohl zufrieden geben. Das Spiel war keines von denjenigen, deren man sich nicht gerne erinnert, jedoch trug es die bei uns übliche Note. Wenig flüssiges Zusammenspiel in der Stürmerreihe und kein Schussvermögen. Hennes, Wesche, Korffmacher und Schmitz immer wieder zu loben, wird zur Farce; sie haben bis heran noch in keinem Spiel versagt. Schaps, Peil und Altenkamp gut, der Rest wohl noch verbesserungsfähig mit Ausnahme von Smeets.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 2; November 1919)

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