Ligaklasse - Saison 1909/1910 - 9. Spieltag - Sonntag 28.11.1909  - 15:00 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Düsseldorfer SV 04: u.a. Ewig (Tor) – Briggs

Alemannia Aachen: Laumen – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, Essers – Wolff, Leussler, J. Wesché, H. Wollgarten, Rex

28.11.1909: Düsseldorfer SV 04 - Alemannia Aachen 2:2

Punkt 3 Uhr stösst Düsseldorf an. Alemannia bemächtigt sich des Balles und bedrängt einige Minuten hart die gegnerische Verteidigung. Etwa in der 10. Minute fällt durch Wollgarten das 1. Tor für unsere Farben. Alemannia bleibt weiter im Angriff, der leider oft in aussichtsvollen Situationen durch das Abseitsstehen seiner Aussenstürmer angehalten wird. Im übrigen ist Rex sehr gut, Wolff – nach so langer Pause – gut. Die Arbeit der Innenstürmer wird durch den ungewohnten, nachgiebigen Sandboden sehr erschwert. In der 20. Minute gleicht Düsseldorf aus, m.E. durch ein Abseitstor. Trotz eifrigen weiteren Drängens kann Aachen die Führung nicht erzwingen, teils durch Pech vor des Gegners Tor, teils wegen des guten und glücklichen Spiels Ewigs, des Düsseldorfer Torwächters. In der 30. Minute entsteht vor Aachens Tor ein Gedränge. Essers befördert den Ball weg, leider erst als er die Torlinie bereits überschritten hatte.

Mit dem Stande 2:1 für Düsseldorf geht's in die Pause. Kurz nach Wiederbeginn greift die linke Alemanniaflanke wuchtig an. Rex geht nach innen und sendet gut plaziert ein. 2:2. Der Linksinnen Düsseldorfs, Briggs, eine Ratinger Berühmtheit, nimmt Veranlassung an Roolf seine deutschen Sprachkenntnisse zu erproben. Vergleichenderweise gerät er zu sehr auf zoologisches Gebiet und wird auf eine Reklamation Alemannias hin, herausgestellt. Ich erwartete nun sicher, dass die Überlegenheit Alemannias noch stärker zu Tage treten würde und rechnete bereits bestimmt mit 2 weiteren redlich verdienten Punkten. Tatsächlich wird dann auch das Düsseldorfer Tor buchstäblich blockiert. Aachens Läuferreihe arbeitet ausschliesslich aggressiv und erleichtert dadurch den Düsseldorfern gelegentliche Durchbrüche, die jedoch glücklicherweise an unserer wachsamen Verteidigung scheitern. Aber auch Aachen vermag trotz aller Mühen seine Ueberlegenheit nicht in Tore umzusetzen. Ich führe das hauptsächlich auf die Eigenart des Bodens zurück. Dann aber hätten die Alemannen auch das Spiel künstlich offener halten sollen. Das oben erwähnte Glück des Düsseldorfer Torwächters bestätigte sich übrigens noch einmal in den letzten Sekunden, wo er einen scharfen Schuss Wolffs aus kürzester Entfernung  mit einem ahnungslosen Fuss hinausbeförderte. Ueber das Spiel der einzelnen habe ich nichts weiter zu bemerken. Ohne diese Begegnung eine Glanzleistung von seiten Alemannias nennen zu wollen, bin ich wohl mit allen die ihr beiwohnten darüber einig, dass die beiden Punkte verdientermassen nach Aachen gehen mussten. Aber bei Fussballresultaten sprechen bekanntlich ausser Verdienst auch noch allerlei andere Sachen mit. Zum Schluss möchte ich den unparteiischen Schiedsrichter und das hochanständige Publikum, das allen Leistungen Alemannias lebhaft Beifall zollte, nicht unerwähnt lassen.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 24 / 16. Dezember 1909)

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