Preußen Duisburg: u.a. Brinkmann
Alemannia Aachen: Wirtz – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, X. Baurmann – Wolff, Pohlmann, Cl. Baurmann, Engels, Altenkamp
1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 5:1 Wolff, 5:2 Roolf, 6:2
Closterhalfen (Elberfeld)
(auf dem Sportplatz an der Mercatorstraße)
Alemannia schießt Elfmeter über das Tor (nach dem 4:0) – X. Baurmann scheidet verletzt aus (nach dem 5:2)
Sonntag, den 15. Januar traten wir auf dem mit ca. 5 cm hohem Schnee bedeckten Platz in folgender Aufstellung an: [...]
Die Mannschaft war also ausser Wesche complett, und wenn er auch unser bester Stürmer und ohne ihn der Sturm ohne Zusammenhang ist, so kann dies doch die hohe Niederlage nicht entschuldigen.
Wir haben Anstoss und spielen gegen die Sonne. Die durch den Schnee zurückgeworfenen Strahlen wirken doppelt unangenehm. Preussen verlegt das Spiel sofort in unsere Hälfte, und unsere Verteidigung bietet gegen die schnellen Preussen alles auf, um einen Erfolg zu verhindern. Unsere Aussenstürmer bringen hin und wieder den Ball gut vor, jedoch ist alles leider vergebens, da die Mitte versagt. Eine Viertelstunde vor Halbzeit erzielt Preussens Mittelstürmer durch einen schönen Schuss das erste Tor. Ohrenbetäubender Beifall. Dies feuert Duisburg an, und nach 5 Minuten sitzt das zweite Tor. Die Preussen überbieten sich selbst, und kurz darauf muss Wirtz den Ball zum dritten Male passieren lassen. Mit 3:0 gehts in die Pause. Einen Teil unserer Ersten lässt auch jetzt nicht den Mut sinken und hofft noch aufzuholen, denn: "Wir bekommen jetzt die bessere Seite!" Doch es kommt anders. Bald nach Anstoss erzielt Preusse noch 2 Tore, und als es jetzt 5:0 steht, war es uns doch etwas gar zu dumm und unsere Stürmer werden dem feindlichen Tor verschiedentlich gefährlich. Ein Elfmeter, der uns den ersten Erfolg bringen konnte, wird darüber getreten. Dadurch nicht entmutigt greifen unsere Stürmer immer wieder an und erzielen auch durch Wolff das erste Tor. Preussen lässt nach, und Roolf schiesst ein zweites Tor. Wären die Stürmer auf der Höhe gewesen, so hätten wir jetzt noch gewinnen können, denn noch ist eine halbe Stunde zu spielen. Da wird unser linker Läufer mit einer Sehnenzerrung vom Platz geführt, Pohlmann muss seinen Platz übernehmen. Als jetzt nun auch noch ein sechstes Tor für Preussen fällt, ist unser Schicksal besiegelt, und beim Schlusspfiff verlassen wir mit der unerhört hohen Niederlage von 6:2 den Platz.
Wie schon vorher gesagt, war in der Stürmerreihe gar kein Zusammenhang und die Kombination blieb in ihren Anfängen stecken. Von den Stürmern waren Wolff und Altenkamp die besten. Pohlmann gab sich alle Mühe, doch konnte er, da ihm die Unterstützung von links her fehlte, nicht aufkommen. Engels ist kein Stürmer, er kam wie auch sein rechter Nebenmann, kaum zur Geltung. Unsere Läuferreihe spielte aufopfernd und verteidigte mit der gewohnten Bravour, jedoch fehlt ihr das Vermögen, ihre Stürmer so zu unterstützen, wie man es bei anderen Ligamannschaften sieht. Breuer und Riechert hatten bei ihrem Körpergewicht gegen die leichten und flinken gegnersichen Stürmer bei dem glatten Boden schweres Spiel. Sonst gelingt es einem feindlichen Stürmer selten, innerhalb des Sechzehnmeterraumes einen freien Schuss anzubringen, doch heute konnten unsere Verteidiger nicht mit der gewohnten Schnelligkeit angreifen und die Preussen, die einen sehr guten Tag hatten, erzielten fast alle Tore durch Schüsse aus ungefähr 16 Meter Entfernung. Wirtz arbeitete mit der gewohnten Sicherheit. Von den Toren war wohl keins zu halten. Durch diese Niederlage wird sich unsere Erste nicht niederdrücken lassen; sollten auch noch andere Spiele verloren gehen, in jeden neuen Kampf gehen wir mit neuem Eifer hinein und hoffen, dass das Glück auch uns nochmals lächeln wird.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 3 / 1. Februar 1911)
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