RSC Anderlecht: Zitka (46. Schollen) - vanden Borre (46. Lifondja), Juhasz (46. Tiote), van Damme (46. Kums), Deschacht (46. Kolar) - Vanderhaege (46. Siani), Biglia (46. Odjidja Ofoe), Goor (46. Sare) - Hassan (46. Biruk), Boussoufa (46. Allagui), Tchite (46. Mpenza) / Trainer: Franky Vercauteren
Alemannia Aachen: Schlaudraff (77. Krontiris), Ebbers (61. Ibišević), Reghecampf (55. Casper), Plaßhenrich (68. Heidrich), Pinto (77. Balaban), Fiel, Noll, Klitzpera (46. Stehle), Herzig, Dum (61. Koen), Nicht / Trainer: Dieter Hecking
0:1 Ebbers (15.), 0:2 Plaßhenrich (25.), 0:3 Ebbers (34.), 1:3 Hassan (43.), 1:4 Koen (90.+1)
Pinto (32.), Herzig (78.)
Philippe Vinche
3.500 (in Verviers)
Sonnig, 32 Grad
Trotz drückender Schwüle entwickelte sich ein ansehnliches Spiel mit viel Tempo, in dem die Alemannia frech die Initiative übernahm. Marius Ebbers sorgte für die Führung. 22 Meter vor dem Tor umkurvte der Stürmer seinen Gegenspieler und schlenzte den Ball neben den Pfosten (15.). Zehn Minuten später erhöhte der Kapitän auf 2:0. Jan Schlaudraff nutzte sein Tempo auf dem Flügel und bediente den mitgelaufenen Reiner Plaßhenrich, der nur noch den Fuß reinhalten musste (25.). Auch beim 3:0 lieferte Schlaudraff eine brillante Vorarbeit. Ebbers verarbeitete die Hereingabe und schob locker ein (34.). Gegen Ende der Halbzeit wachte der belgische Meister auf. Zunächst verzog Hassan knapp (37.), markierte dann aus acht Metern aber doch den Anschlusstreffer (43.).
Zur Pause wechselte RSC-Coach Franky Vercauteren sein komplettes Team aus, während es Hecking bei einem Tausch beließ. Das Spiel konnte die Klasse der ersten 45 Minuten nicht halten. Dennoch gab es weitere starke Szenen. So kurvte Vedad Ibisevic durch die Anderlechter Abwehr und fand mit einem Pass in die Tiefe Jan Schlaudraff, der den Keeper aussteigen ließ. Sein Schuss aus spitzem Winkel wurde aber von der Linie gekratzt (70.). Kristian Nicht reagierte kurz darauf prima, Emil Noll war bei einem Schuss von Mpenza zur Stelle. Kurz vor Schluss hatte Schiedsrichter Philippe Vinche seinen unrühmlichen Auftritt. Er zeigte Nico Herzig nach einem Laufduell wegen einer angeblichen Notbremse die Rote Karte - mehr als ein Witz in einem Freundschaftsspiel. Danach rettet Yunus Balaban nach einer Ecke auf der Linie.
Das Schmankerl hatte sich Erwin Koen bis zur Nachspielzeit aufgehoben. 40 Meter vor dem Tor nahm der Holländer einen missglückten Diagonalball kurz an und jagte die Kugel volley über den völlig verdutzten Torwart hinweg zum Endstand ins Tor. „Das war heute in Ansätzen das, was wir in der kommenden Saison spielen müssen, auch wenn Anderlecht nicht die beste Frische hatte“, resümierte Coach Dieter Hecking zufrieden.