Regionalliga West - Saison 2023/2024 - 26. Spieltag - Freitag 15.03.2024  - 19:30 Uhr
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Nächster heißer Tanz unter Flutlicht

Alemannia gastiert beim 1. FC Köln II

Wieder ein Nachwuchsteam vom Rhein, dieses Mal geht es für die Alemannia zur U21 des 1. FC Köln. Anstoß im Franz-Kremer-Stadion ist am Freitagabend um 19.30 Uhr. Der Gästeblock ist leergekauft.

Die personelle Situation hat sich wieder merklich entspannt am Tivoli. Musste Trainer Heiner Backhaus vergangene Woche gegen Düsseldorf II noch mit vier A-Jugendlichen im Kader aufwarten, so hat er für den nächsten heißen Tanz unter Flutlicht beim 1. FC Köln II spürbar mehr Auswahl. „Das freut einen als Trainer natürlich, wenn man die Trainingswoche wieder mit einer größeren Spielerzahl begehen kann. Gerade wenn man sieht, wie sich ein Aldin Dervisevic nach seiner langen Pause wieder ein Leibchen überstreift“, bekräftigt der Coach vor der Freitagabendpartie in der Domstadt.

Ja, richtig gehört: Verteidiger Dervisevic, der sich im vergangenen Oktober gegen den SC Paderborn II übel verletzte und unter anderem mit einem gebrochenen Wadenbein vom Platz getragen worden war, ist zurückgekehrt und wird in Köln wieder im Kader stehen. Gleiches gilt für den ebenfalls länger ausgefallenen Uli Bapoh, den wieder genesenen Franko Uzelac und den zuletzt gelbgesperrten Anton Heinz. Freddy Baum wird gegen den jungen FC muskulär bedingt fehlen, Julian Schwermann muss nach seiner Roten Karte in Rödinghausen weiterhin zuschauen. Die übrigen verletzten Spieler benötigen weiterhin Zeit.

Mit etwas vollerer Kapelle geht es also zu den Geißböcken, die – zieht man die Formkurve zu Rate – aktuell etwas zu straucheln scheinen: Nur eines der letzten zehn Spiele wurde gewonnen, in der letzten Woche gab es dazu ein sattes 0:3 zu Hause gegen Rödinghausen. Ein möglicher Grund für die Misere des Tabellen-Achten: Die zweite Mannschaft musste in der Winterpause die Abgänge einiger Leistungsträger zu den Profis verkraften, da eine Transfersperre gegen Köln verhängt wurde und sich nicht extern verstärkt werden darf. So musste das Team von Evangelos Sbonias unter anderem Top-Scorer Justin Diehl (zwölf Tore, neun Vorlagen) zur Ersten Mannschaft ziehen lassen.

Dennoch oder gerade deswegen weiß man bei Schwarz-Gelb um die Unberechenbarkeit des Gegners: „Man weiß nie, wen sie aus der U19 als Ersatz noch hochziehen. Wir müssen mit allem rechnen“, sagt Backhaus, der die Kölner ähnlich wie alle U-Mannschaften als junges, schnelles und umschaltstarkes Team einstuft. Dem FC um Routinier Marco Höger werde man bei der Alemannia daher „mit kein bisschen Arroganz“ begegnen, jedoch „in dem Wissen, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben, die vom Konkurrenzkampf angetrieben wird“, unterstreicht der Trainer. Es kann dabei durchaus sein, dass die Taktik aus der zweiten Halbzeit gegen Düsseldorf, die eine Dreierkette vorsah, auch im Franz-Kremer-Stadion erprobt werden wird.

Mit welchem System auch gespielt wird, eins weiß Backhaus genau: „Flutlichtspiele sind am schönsten. Es ist toll, wenn man den ganzen Tag mit der Mannschaft verbringt und sich vormittags hier noch mit der Videoanalyse und dem Anschwitzen einstimmt. Auf der Autobahn wird man dann von mitreisenden Fans verfolgt, die hupen und einen heiß machen.“ Auch am Freitag dürfte so mancher PKW am Mannschaftsbus der Alemannia vorbeifahren, denn der Gästeblock ist mit 2.500 vergriffenen Karten restlos ausverkauft.

„Ich weiß nicht, ob es in dieser Saison schon mal ein Auswärtsspiel gab, das sich nicht wie ein Heimspiel angefühlt hat“, versucht sich Verteidiger Robin Afamefuna zu erinnern. Dem gebürtigen Würselener, der die Alemannia als „seinen Verein“ beschreibt, gelang gegen die Fortuna letzte Woche sein Premierentreffer im schwarz-gelben Trikot. Über die aktuelle Situation sagt er: „Alles, was hier passiert, macht Lust auf mehr. Wenn man durch die Stadt geht, merkt man, dass eine Euphorie da ist, die es hier lange nicht gab. Aber: Wir haben noch nichts erreicht.“

Erreicht werden könnte an diesem 26. Spieltag zumindest schon einmal der 14. Pflichtspielsieg gegen Köln II, in 25 Vergleichen wurde bisher 13-mal gewonnen. Dagegen gab es fünf Punkteteilungen und sieben Erfolge für die Domstädter. Wer das 26. Duell nicht vor Ort verfolgen kann, kann wie immer auf den Alemannia-Liveticker oder alternativ auf den Audiostream von 100,5 – DAS HITRADIO sowie den Livestream von SPORTTOTAL zurückgreifen.

Schiedsrichter der Partie ist Marcel Benkhoff aus Ahaus. Begleitet wird er von Yannick Rupert und Alexander Wensing an den Seitenlinien.

Spieldaten

Aufstellung

1. FC Köln II: Nickisch – Touré, Smajic, Salger, Wagner (60. Akmestanli) – Strauch, Höger, Süne (80. Verinac) – Schmitt (89. Saliger), Cuber Potocnik, Wäschenbach (60. Pinto) / Trainer: Evangelos Sbonia

Alemannia Aachen: Johnen – Hanraths, Rumpf, Afamefuna – Heister, Müller, Pagliuca (82. Uzelac), Strujic – Willms (71. Töpken), Heinz (89. Brasnic), Scepanik (89. Bapoh) / Trainer: Heiner Backhaus

Tore

0:1 Strujic (52.), 0:2 Willms (68.)

Verwarnungen

  Wäschenbach (30.),   Pagliuca (38.),   Höger (56.)

Ecken

2 / 7

Schiedsrichter:

Marcel Benkhoff (Ahaus) – Yannick Rupert, Alexander Wensing

Zuschauer:

3.500 (davon ca. 3.000 aus Aachen)

Wetter:

11 Grad, bewölkt

Sonntagsschuss und Zauberfuß bringen Sieg in Köln

Alemannia fährt 2:0-Auswärtserfolg ein

Und wieder vorgelegt: Die Alemannia konnte ihr Flutlicht-Auswärtsspiel am Freitagabend beim 1. FC Köln II mit 2:0 (0:0) für sich entscheiden. Torschützen in schwarz-gelb waren vor 3500 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion Sasa Strujic (52.) und Dustin Willms (68.).

Die eigenen Hausaufgaben erfolgreich gelöst und die Konkurrenz unter gehörigen Druck gesetzt – so lässt sich der Auftakt des 26. Spieltags aus Alemannia-Sicht zusammenfassen. Der „Auswärts“-Sieg in Köln vor 2500 mitgereisten Aachener Fans gestaltete sich insbesondere aufgrund des zweiten Durchgangs folgerichtig – die Elf von Trainer Heiner Backhaus ließ in den zweiten 45 Minuten gepusht vom eigenen Anhang kaum Zweifel aufkommen, dass sie das Spiel gewinnen wollte.

Die erste Halbzeit war mit Blick auf Torraumszenen eher noch weniger ereignisreich gewesen – auch wenn die auf zwei Positionen veränderten Mannen aus der Kaiserstadt ganz gut reinkamen in die Partie: Bereits nach zwei Minuten brachte Rückkehrer Anton Heinz eine scharfe Hereingabe von links vor das Tor, Willms verpasste in der Mitte nur knapp. Neben Freistoßspezialist Heinz war auch Robin Afamefuna im neu erprobten 3-4-3-System für Freddy Baum in die Startelf gerückt.

Aber auch die gastgebenden Domstädter um Routinier und Ex-Alemanne Marco Höger meldeten sich schon früh im Spiel an, Arda Süne prüfte Marcel Johnen aus spitzem Winkel (4.). In der Folge gab es einiges an Stückwerk auf dem Platz, beide Teams schienen das Risiko etwas zu scheuen. Die Geißböcke versuchten viel spielerisch zu lösen, die Alemannia war hingegen auf ihren körperlichen Vorteil bedacht. Die erste richtig gute Möglichkeit des Spiels ergab sich aber eher aus dem Momentum heraus: Florian Heister sprang auf der rechten Seite der Ball in die Füße, der Schienenspieler fackelte nicht lange und prüfte FC-Keeper Jonas Nickisch, der zur Seite abwehrte (28.). Die Gäste blieben weiter geduldig und kamen in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts zu einer weiteren passablen Chance – Willms setzte die Kugel nach einer Hereingabe von Scepanik aber knapp neben das Gehäuse (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel – die Teams kamen ohne Veränderungen aus den Kabinen – tat sich die zweite Garde des FC schwer, an ihre über weite Strecken konzentrierte Defensivleistung aus den ersten 45 Minuten anzuknüpfen – und das rächte sich ziemlich schnell. Die Alemannen kamen über die rechte Seite, Willms wurde an der Grundline elfmeterreif zu Fall gebracht, doch das Spiel lief weiter. Sehr zur Freude von Strujic, der den anschließend zurückgelegten Ball abwartete und das Spielgerät mit einem sehenswerten Sonntagsschuss in den rechten Knick jagte – das umjubelte 0:1 (52.). „Wir waren nach dem Wiederanpfiff sofort bissiger in den Zweikämpfen, das hat man dann auch direkt gesehen. Mein Schuss ist dann sehr gut eingeschlagen, würde ich sagen“, fand der Leistungsträger.

Die Mannschaft von Evangelos Sbonias steckte nach dem Rückstand jedoch nicht auf und hatte in Person von Meiko Wäschenbach die Gelegenheit zum Ausgleich, dessen Schuss aus guter Position ging allerdings links daneben (57.). Die Antwort des Backhaus-Teams folgte kurze Zeit später, Willms verpasste eine weitere Scepanik-Flanke nur knapp (62.). Dann machte es Heister spannend, indem er im eigenen Strafraum die Kugel vertändelte, Jan-Luca Rumpf warf sich erfolgreich in den Abschluss der Kölner. Quasi im Gegenzug dann die Vorentscheidung für Schwarz-Gelb: Scepanik bediente Strujic auf der linken Angriffsseite zauberhaft per Hacke, die scharfe Hereingabe des Torschützen fand den blanken Willms in der Mitte, der nur noch den Fuß zum 0:2 hinhalten musste (68.).

Spätestens jetzt wurden die Tivoli-Kicker für ihre überlegte Spielweise belohnt, im Anschluss gab es unter frenetischer Anfeuerung der „Auswärts“-Fans diverse weitere Fackeln auf den Kasten von Nickisch. Erst zog Heinz verdeckt ab (77.), dann musste der Kölner Schlussmann beim Versuch von Bastian Müller aus 25 Metern abheben und retten (79.). Auch Scepanik setzte seinen Abschluss nur knapp drüber (86.). Beinahe wäre der FC in der Nachspielzeit noch zum Anschluss gekommen, aber der sichere Rückhalt Johnen war beim Schuss von Adam Lenges hellwach, danach klärte Rumpf (90.+2). „In der zweiten Halbzeit hat sich das Spiel mehr in der Kölner Hälfte abgespielt, das war auch unsere Vorstellung von Anfang an. Alles steht und fällt damit, Zweikämpfe zu führen. Das ist uns dann hinten raus wieder gut gelungen“, resümierte Coach Backhaus nach der Partie.

Am Ende also ein verdienter Dreier für den Tabellenführer, der mit Blick auf das Punktekonto vorlegte und sich am nächsten Freitag im Halbfinale des Bitburger-Pokals wieder unter Flutlicht mit dem 1. FC Düren misst – dann vor sicher erneut etwa 20.000 Fans auf dem Tivoli.

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