Jahresauftakt bei Borussia Mönchengladbach II
Endlich geht es wieder los! Zum ersten Pflichtspiel des Jahres 2024 reist die Alemannia am Samstag zu Borussia Mönchengladbach II. Anstoß im Rheydter Grenzlandstadion ist um 14 Uhr.
Die Pause war lang und zeitgleich äußerst intensiv. „Wir haben die Vorbereitung in Aachen und natürlich auch das Trainingslager genutzt, um uns konditionell zu verbessern und an den Feinheiten zu arbeiten“, blickt Cheftrainer Heiner Backhaus auf die vergangenen Wochen nach dem Jahreswechsel zurück. Auch die fünf Neuzugänge mischten dabei zum Teil bereits fleißig mit – „beinahe fühlt es sich so an, als seien die Jungs schon seit Sommer hier. Durch sie sind wir auch noch kompletter als zuvor“, findet der Coach. Doch nicht nur die Neuen haben große Lust auf die Restsaison, der gesamte Kader inklusive Trainer „lechzt“, wie Backhaus es formuliert, nach der Wiederaufnahme des Ligabetriebs. „Ich habe richtig Bock, dass es wieder losgeht, ich bin ein Wettkampftyp und brauche das einfach“, setzt der aktuelle Pro-Lizenz-Anwärter hinzu.
Bock wird allerdings auch der Tabellen-13. an diesem Wochenende haben – die U23 von Borussia Mönchengladbach befindet sich seit der vergangenen Woche schon wieder im Spielbetrieb und empfing mit Rot-Weiß Oberhausen (0:0) zuletzt ebenfalls einen Traditionsverein im Grenzlandstadion zum Nachholspiel. „Natürlich ist das ein Vorteil für sie, da sie schon früher wieder im Rhythmus sind. Der Punkt gegen RWO war zudem ein gewonnener Punkt und sie werden mit einem guten Gefühl in das Spiel gegen uns hineingehen“, vermutet Backhaus. Doch auch für die Alemannia birgt die Konstellation einen Vorteil: „Wir haben die Gladbacher selbstverständlich beobachtet gegen Oberhausen und konnten so bereits einige Schlüsse für die kommende Partie ziehen.“ Als junge, schnelle und spielstarke Mannschaft bezeichnet der Trainer die Mannschaft von Ex-Profi Eugen Polanski – die drei typischen Charakteristika eines U23-Teams. „Wir müssen da mit unserer ganzen Wucht kommen und um jeden Grashalm kämpfen. Es geht um die Bereitschaft, den Acker umzupflügen“, fordert Backhaus.
Die hat sicherlich auch Mika Hanraths – der Abwehrchef wird das Team von nun an auch als Kapitän auf den Rasen führen. „Dadurch ändert sich für mich insofern etwas, als dass ich auf und neben dem Platz jetzt natürlich mehr Verantwortung trage. Auf mein Spiel hat das aber keine großen Auswirkungen“, versichert der 24-Jährige, der auch einst zwei Jahre für die Jungfohlen aus Mönchengladbach auflief. Daher weiß er: „Wir müssen am Samstag zeigen, dass wir Alemannia Aachen und damit die Männermannschaft auf dem Platz sind.“
Einige von Hanraths‘ Teamkollegen werden im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres allerdings noch zusehen müssen – dies gilt sowohl für die Langzeitverletzten Lars Oeßwein, Sascha Marquet und Aldin Dervisevic als auch für Vincent Schaub (Achillessehnenprobleme) und Lukas Scepanik (muskuläre Probleme), die beide nicht rechtzeitig fit sein werden. Auch Neuzugang Julius Schell „braucht noch ein, zwei Wochen“, berichtet Trainer Backhaus. Pünktlich zurück sein werden dagegen die wie immer treuen und lautstarken Alemannia-Anhänger in Rheydt: 1950 Karten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt, damit ist das Gästekontingent so gut wie ausgeschöpft. 165 Restkarten werden allerdings an der Tageskasse noch verfügbar sein. „Unsere Fans werden uns tragen, wie im alten Jahr“, ist der Coach sich sicher. Wer nicht live dabei sein kann, für den ist der Alemannia-Liveticker wie immer die Alternative. Ansonsten bietet 100,5 – DAS HITRADIO einen Audiostream an, SPORTTOTAL überträgt die Partie im Bewegtbild.
Die Bilanz gegen Borussia Mönchengladbach II spricht mit fünf gewonnen Partien, sechs Unentschieden und neun Niederlagen aus schwarz-gelber Sicht für den Gegner. Schiedsrichter des 21. Vergleichs ist Patrick Holz aus Münster. Seine Assistenten sind Lukas Sauer und Stefan Tendyck.
Bor. Mönchengladbach II: Brüll – Walde (72. Atty), Lieder, Najjar, Ullrich (46. Kemper) – Korb (46. Moustafa), Andreas (59. Boteli) – Italiano, Don Naderi, Hoogewerf (72. Jung) – Kader / Trainer: Eugen Polanski
Alemannia Aachen: Johnen – Winter, Hanraths, Rumpf, Strujic (80. Heister) – Müller (74. Baum), Schwermann, Pagliuca – Heinz (80. Töpken), Bakhat (74. Brasnic), Bapoh (61. Willms) / Trainer: Heiner Backhaus
0:1 Bakhat (17.), 0:2 Heinz (41.), 0:3 Bakhat (63.), 0:4 Heinz (71.)
Moustafa (62.), Jung (79.)
3 / 5
Patrick Holz (Münster) – Lukas Sauer, Lea Bramkamp
2.910 (davon ca. 2.600 aus Aachen)
10 Grad, Nieselregen
Überzeugende Leistung beim 4:0-Sieg in Gladbach
Besser kann man nicht aus der Winterpause kommen! Die Alemannia siegt im ersten Spiel 2024 mit 4:0 (2:0) bei Borussia Mönchengladbach II. Es war der Tag der Stürmer: Die Treffer an diesem 20. Spieltag besorgten Neuzugang Anas Bakhat (17./62.) und Anton Heinz (41./72.).
Bei klassischem „Öcher Wetter“ ging es am Samstag wieder los mit der Restrunde der Regionalliga West – und einen besseren Wiederauftakt kann man aus Alemannia-Sicht eigentlich kaum hinlegen. Das 4:0 in Mönchengladbach war schlussendlich auch in der Höhe verdient. Und das, obwohl die ersten 15 Minuten noch recht holprig verliefen. „Da mussten wir erst einmal wieder reinkommen, wieder unser Spiel finden“, bilanzierte Mika Hanraths, der sein erstes Pflichtspiel als Kapitän absolvierte.
Mit der ersten richtigen Torchance des Spiels gingen die Gäste dann aber gleich in Führung – der Brustlöser für Schwarz-Gelb. Bakhat schraubte sich nach tollem Bapoh-Solo und einer Rechtsflanke von Heinz am zweiten Pfosten hoch und nickte zum 1:0 ein (17.). Es sollte nicht die letzte Torbeteiligung des neuen Mannes vom 1. FC Düren sein, der – ähnlich wie Heinz – einen Sahnetag erwischte. Gladbach berappelte sich nach dem Rückstand nur schwerlich, die Gäste rissen nun die Partie an sich. Heinz (30.) scheiterte erst noch mit seinem Versuch an Borussia-Keeper Maximilian Brüll, elf Minuten später machte er es besser: Mit einem Klasse-Solo nach Bakhat-Vorlage ließ er die Hintermannschaft der Elf von Coach Eugen Polanski wie Slalomstangen stehen und schob überlegt ein – 0:2 (41.). Cagatay Kader hätte es kurz danach wieder spannend machen können: Freistehend vor Marcel Johnen zielte der Gladbacher Angreifer jedoch nach einem Querschläger knapp links vorbei (45.), sodass die Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit stand.
Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste keinerlei Anstalten, noch einmal ins Grübeln zu verfallen und die Hausherren wieder heranzulassen – im Gegenteil, die große Bakhat-Heinz-Show ging in die nächste Runde. Nach gut einer Stunde preschte Nils Winter auf rechts vor und bediente Bakhat maßgenau. Der Neuner ließ seinen Gegenspieler wie selbstverständlich ins Leere laufen und hämmerte die Kugel zum umjubelten 0:3 in die Maschen (62.). „Ich habe es immer noch nicht ganz realisiert, aber vor so einer Kulisse zwei Tore zu schießen und eins vorzubereiten, das ist unglaublich“, musste Bakhat nach dem Spiel erst einmal gekniffen werden. Und in der Tat: Die etwa 2500 mitgereisten Alemannen fingen schon an, „Oh, wie ist das schön“ anzustimmen, da setzte Sturmkollege Heinz nochmal einen drauf: Auf der rechten Seite erhielt er den Ball, zog nach innen und ließ Brüll mit einem satten Schuss ins linke untere Eck keine Chance – 0:4 (71.).
Das sollte es dann auch im Großen und Ganzen gewesen sein, allzu viel passierte nicht mehr auf dem tiefen Geläuf im Rheydter Grenzlandstadion. Die eingewechselten Marc Brasnic (89.) und Florian Heister (90.) verpassten es, das Ergebnis noch höher zu gestalten – nichtsdestotrotz schiebt sich die Alemannia durch das Ergebnis und den Patzer des 1. FC Bocholt erst einmal auf Platz eins vor. Doch Trainer Heiner Backhaus mahnt richtigerweise: „Das ist nichts weiter als eine Momentaufnahme. Wir denken von Spiel zu Spiel und weiter geht es nächste Woche gegen Rot-Weiß Oberhausen.“