Alemannia reist am Samstag zum Derby nach Wegberg
Am Samstag wird die Uhr noch einmal in die Hinrunde der Regionalliga West zurückgedreht. In einem Nachholspiel des 15. Spieltags ist die Alemannia zu Gast beim FC Wegberg-Beeck. Für die Schwarz-Gelben ist es das erste Spiel unter dem Interimsduo Kristoffer Andersen / Dietmar Bozek, welches die Mannschaft nach der Beurlaubung von Trainer Stefan Vollmerhausen auf das Derby eingestellt hat.
„Ein Rückblick bringt jetzt nichts mehr. Wir schauen nur nach vorne“, sagt Kristoffer Andersen vor dem Nachbarschaftsduell in Wegberg. Der Ex-Profi erhielt nach seinem Platzverweis gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf nur eine Geldstrafe, aber keine Sperre. Mit der Unterstützung von U19-Coach Dietmar Bozek wurde in den letzten Tagen ausschließlich auf Kunstrasen trainiert, weil der Naturrasen im Beecker Waldstadion witterungsbedingt nicht zur Verfügung steht. Leider brachte die Trainingswoche auch zwei Verletzungen mit sich. Die beiden Neuzugänge Franko Uzelac (Bänderriss) und Mergim Fejzullahu (Bänderdehnung) werden das Spiel am Samstag ebenso wie Takashi Uchino (5. Gelbe) verpassen. Dafür meldeten sich mit Matti Fiedler und Sebastian Schmitt zwei zuvor Langzeitverletzte wieder auf dem Platz zurück.
„Wegberg spielt bislang eine erfolgreiche Saison und kann den Klassenerhalt erstmals sportlich schaffen“, zollt Andersen dem Gegner Respekt. „Außerdem haben viele Jungs eine Aachener Vergangenheit. Das sorgt in einem direkten Duell immer für ein paar Prozent an zusätzlicher Motivation.“ Unter der Woche sorgte der Tabellenvierzehnte allerdings ebenfalls abseits des Rasens für Schlagzeilen, als man die Trennung von Trainer Michael Burlet zum Saisonende bekannt gab. „Wir schauen nur auf uns“, lautet die Devise des Aachener Trainerteams, das seine Mannschaft vermutlich etwas offensiver ausrichten wird. „Wir brauchen Tore“, so das Credo.
In der Regionalliga West kreuzten sich die Wege von Alemannia Aachen mit dem FC Wegberg-Beeck bislang viermal. Dreimal gingen die Tivoli-Kicker dabei als Sieger vom Feld und eine Partie endete unentschieden, Geleitet wird das Spiel vom Unparteiischen Marco Goldmann aus Warendorf. Die Alemannia bietet allen Anhängern ab 13.30 Uhr einen Live-Ticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) an. Einen Stream wird es aufgrund der Verlegung auf den Kunstrasenplatz nicht geben.
FC Wegberg-Beeck: Zabel – Passage, Hühne, Wilms, Post (46. Hoffmanns) – Leersmacher (46. Bach), Brauweiler, Mandt (82. Kleefisch), Fehr (73. Kabambi) – Mause, Hasani / Trainer: Michael Burlet
Alemannia Aachen: Mroß – Gaedicke, Müller, Heinze, Galle – Rüter (71. Falaye), Rakk, Zahnen (71. Fiedler), Batarilo (90. Wallenborn) – Studtrucker (80. Aydogan), Dahmani / Trainer: Dietmar Bozek / Kristoffer Andersen
0:1 Zahnen (22.), 0:2 Batarilo (44.), 1:2 Mause (57.), 1:3 Falaye (72.), 2:3 Mause (74.)
6 / 4
Marco Goldmann (Warendorf) – Leonidas Exuzidis, Johannes Liedtke
16 Grad, sonnig
3:2-Erfolg im Nachbarschaftsduell beim FC Wegberg-Beeck
Nach sechs Spielen ohne Sieg hat die Alemannia endlich wieder einen Dreier eingefahren. Unter der Regie des Interimsduos Kristoffer Andersen und Dietmar Bozek behielten die Schwarz-Gelben im Derby beim FC Wegberg-Beeck nach einer 2:0-Pausenführung am Ende knapp mit 3:2 die Oberhand.
Die Alemannia startete auf dem Kunstrasen des Beecker Waldstadions schwungvoll und kam nach zehn Minuten über einen Eckball zur ersten Torchance. Müller zwang Wegberg-Keeper Zabel nach einer Hereingabe von Rüter zur ersten Bewährungsprobe. Die Tivoli-Kicker blieben gallig und ein Ballgewinn von Gaedicke leitete die Führung ein. Dahmani hatte das Auge für den freistehenden Zahnen, der von der Strafraumgrenze zum 0:1 in den linken Winkel traf (22.). Die Gastgeber antworteten über einen direkten Freistoß des Ex-Alemannen Fehr, der aus 18 Metern den rechten Außenpfosten streifte (26.). Danach waren wieder die vor der Pause überlegenen Alemannen an der Reihe. Diesmal legte Zahnen vor dem Strafraum für Dahmani ab, der aus 18 Metern im stark reagierenden Zabel seinen Meister fand (39.). Kurz vor dem Seitenwechsel legte Aachen nach. Bei einem Konter passte Studtrucker die Kugel in den Lauf von Batarilo, der frei vor Zabel die Nerven behielt und zum 0:2 vollendete (44.).
Der Nachmittag hätte bei frühlingshften Temperaturen entspannter verlaufen können, wenn Heinze eine Rüter-Ecke kurz nach dem Seitenwechsel nicht knapp über den Querbalken geköpft hätte (47.). Die Gastgeber setzen sich danach mehr zur Wehr. Hasani hielt die Fußsptize in eine flache Hereingabe von der rechten Seite, doch Mroß war rechtzeitig zur Stelle (56.). Eine Minute später kam Wegberg zum Anschluss. Ein weiter Einwurf wurde in den Rückraum vor die Füße von Brauweiler geklärt. Mroß konnte den verdeckten Schuss nicht festhalten und Mause staubte zum 1:2 ab (57.). Der Gegner witterte plötzlich Morgenluft. Erneut konnte Brauweiler aus der Distanz abziehen, doch Mroß lenkte das Leder über die Latte (59.). Aachens Trainerduo reagierte und brachte mit Falaye und Fiedler frische Kräfte (71.). Keine zwei Minuten später sollte sich die Maßnahme auszahlen. Der aufgerückte Galle flankte von links, Zabel bekam einen Kopfstoß von Studtrucker nicht unter Kontrolle und Falaye drückte den Ball im Nachsetzen zum 1:3 über die Linie (73.).
Der komfortable Vorsprung war allerdings nur eine Minute später wieder Makulatur. Bei einer Freistoßflanke von Mandt verloren die Aachener Mause aus den Augen, der zum 2:3 ins lange Eck traf (74.). Die Schlussphase wurde umkämpft und hektisch. Letztendlich hatte die Alemannia nur noch eine Schrecksekunde zu überstehen, als Brauweiler in der Nachspielzeit eine Flanke einen knappen Meter am Aachener Tor vorbei hechtete. Nach 94 Minuten hatte Schiedsrichter Goldmann ein Einsehen. Er beendete die Partie und löste nach einer längeren Durststrecke wieder einen schwarz-gelben Freudentaumel aus.
