Die Alemannia reist mit Zuversicht nach Bergisch Gladbach
Zum Abschluss von zwei englischen Wochen in Serie ist die Alemannia am Samstag erneut in der Fremde gefordert. Das Auswärtsspiel beim SV Bergisch Gladbach läutet für die Schwarz-Gelben den Countdown der Saison 2020/2021 ein. Der Anstoß zum 31. von insgesamt 40 Duellen in der Regionalliga West erfolgt um 14.00 Uhr.
Nach zuletzt ordentlichen Auftritten gegen den SV Rödinghausen sowie im Nachholspiel unter der Woche bei Fortuna Köln ist wieder Zuversicht am Tivoli eingekehrt. „Auf dieser Leistung lässt es sich aufbauen“, findet Dietmar Bozek. Die Zielsetzung für die Fahrt zum Tabellen-Neunzehnten sollte daher „definitiv ein Dreier“ sein. Aachens Interimstrainer weiß allerdings, dass Kräftemessen mit abstiegsbedrohten Mannschaften durchaus „gefährlich“ sein können. Warnung lieferten da sicherlich die Ergebnisse der Nachholpartien vom Mittwoch, wo auch Gegner Bergisch Gladbach mit einem 2:0-Erfolg bei der U23 des FC Schalke 04 aufhorchen ließ.
Durch eine unfreiwillige Rotation wird Aachens Trainerduo Andersen / Bozek ihre Startelf auf mindestens vier Positionen verändern müssen. Mit Stipe Batarilo (Gelb-Rot) und Hamdi Dahmani (5. Gelbe) fehlen die Topscorer des Teams gesperrt, zudem werden André Wallenborn und Sebastian Schmitt aufgrund von Blessuren ausfallen. Immerhin ist Matti Fiedler nach muskulären Problemen wieder einsatzfähig. Ohnehin ist Dietmar Bozek guter Dinge, die Ausfälle gut kompensieren zu können. „Wir haben einen breiten Kader. Die Jungs, die zuletzt vielleicht etwas weniger gespielt haben, wollen ihre Chance nutzen und sich zeigen.“
Die Bilanz zwischen der Alemannia und dem SV Bergisch Gladbach fällt überschaubar aus. Sowohl das Aufeinandertreffen in der Vorsaison, die Corona-bedingt abgebrochen wurde, als auch das Hinspiel dieser Saison, endeten mit einem Erfolg für die Tivoli-Kicker. Schiedsrichter der Partie ist Felix Weller aus dem westfälischen Neunkirchen. Auch zu diesem Auswärtsspiel bietet die Alemannia ab 13.30 Uhr einen Live-Ticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) mit allem Wissenswerten rund um die Partie an.
SV Bergisch Gladbach 09: Lohmann – McCormick, Habl, Dal, Heider – Ngyombo (87. Wüstenberg), Durgun – Hill (81. Spiegel), Odagaki, Friesdorf (90+2. Mamutovic) – Koruk (90. Kuhbier) / Trainer: Helge Hohl
Alemannia Aachen: Mroß – Uchino, Heinze, Baum (45+1. Rakk), Galle – Zahnen – Rüter (12. Falaye), Müller, Seferings (59. Fejzullahu), Aydogan (76. Groothusen) – Studtrucker / Trainer: Dietmar Bozek / Kristoffer Andersen
Odagaki (42.), Lohmann (43.), Uchino (49.), Dal (59.), Aydogan (67.), Groothusen (90.+1), Habl (90.+1), Galle (90.+4)
8 / 7
Felix Weller (Neunkirchen) – Tobias Severins, Claas Steenebrügge
10 Grad, teilweise bewölkt
Alemannia beißt sich in Bergisch Gladbach die Zähne aus
Die englische Woche endete für die Alemannia mit der dritten Punktteilung in Serie. Konnten das torlose Remis gegen Rödinghausen sowie das 2:2 unter der Woche bei Fortuna Köln durchaus noch als Teilerfolg gewertet werden, so fühlte sich das 0:0 in Bergisch Gladbach trotz gut 45-minütiger Überzahl wie eine Niederlage an.
Die aufgrund von Sperren und Verletzungen mit fünf Änderungen ins Spiel gegangenen Alemannen reklamierten bereits nach wenigen Sekunden vergeblich einen Foulelfmeter, als Seferings bei einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum zu Boden gekommen war. Die erste gute Abschlussgelegenheit bot sich Aachen nach einem Ballgewinn in Minute 9. Studtrucker spielte Aydogan frei, der die Kugel aber knapp am langen Pfosten vorbei schob. Anschließend musste die Alemannia das erste Mal verletzungsbedingt wechseln. Falaye kam für Rüter ins Spiel, der aufgrund von muskulären Problemen passen musste (11.). In einer insgesamt chancenarmen ersten Hälfte brauchte Alemannia-Schlussmann Mroß nur einmal eingreifen, als er eine Bogenlampe des Ex-Aacheners Odagaki mit einer Hand über die Latte lenkte (15.). Der Alemannia bot sich noch eine gute Schusschance durch Aydogan, der Ball wurde aber einen halben Meter rechts am Tor vorbei zur Ecke abgewehrt (27.). Kurz vor der Pause wurde es plötzlich hektisch. Odagaki hatte Baum auf Höhe der Mittellinie mit gestrecktem Bein am Kopf getroffen. Während der Aachener mit offener Wunde ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sah der Japaner glatt rot (44.).
In Überzahl hatten die Schwarz-Gelben im zweiten Spielabschnitt einige gute Chancen. Nach Anspiel von Galle kam Aydogan zum Schuss, doch erneut wurde das Leder um Zentimeter neben den langen Pfosten abgefälscht (53.). Bei der anschließenden Ecke parierte Bergisch Gladbachs Torwart Lohmann einen Kopfball von Galle prächtig. Die Gastgeber präsentierten sich mit einem Mann weniger nicht nur im Verteidigungsmodus, sondern setzten immer wieder mal gefährliche Nadelstiche. Koruk prüfte Mroß aus spitzem Winkel und Ngyombo kam im Nachsetzen einen Schritt zu spät (58.). Auf der Gegenseite prallte der Ball vor die Füße des freistehenden Studtrucker, der aus zwölf Metern volley knapp über das Tor zielte (60.). Den Hausherrren bot sich danach durch Friesdorf eine Schusschance aus 15 Metern, der Ball konnte aber rechtzeitig abgeblockt werden (68.).
Die Tivoli-Kicker mussten eine Viertelstunde vor dem Ende ein drittes Mal verletzungsbedingt wechseln, als auch Aydogan nach einem Schlag auf das Sprunggelenk vom Platz getragen werden musste (75.). Anschließend kam erneut Studtrucker frei zum Abschluss, doch Lohmann lenkte das Leder noch um den Pfosten (78.). Den Kaiserstädtern rannte die Zeit davon und auch die letzte Gelegenheit führte an diesem Tag nicht mehr zum Erfolg. Nach einer Linksflanke von Galle entschärfte Lohmann auch den Kopfball von Rakk stark (85.). Die Enttäuschung im schwarz-gelben Lager war nach dem Abpfiff verständlich groß. Seit nunmehr sieben Partien wartet das Team nun auf einen dreifachen Punktgewinn.
Bilder: Jérôme Gras
