Rheingauliga - Saison 1921/1922 - 5. Spieltag - Sonntag 16.10.1921  - 15:30 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Hennes – Schaps, E.? Laumen – Hager, Walchenbach, Altenkamp – Dürr, F. Schmitz, Sauerbier, Korffmacher, Cl. Baurmann

CfR / Borussia Köln: Noack – Kochanek, Haas – Richrath II, Schmitz, Richrath I – Bosch, Peter, Jenniches, Böltje, Kievernagel

Tore

1:0 Schmitz, 1:1 Bosch, 2:1 Schmitz (65.), 3:1 Schmitz (67.), 3:2 (81.), 3:3 Jenniches (83.)

Schiedsrichter:

Harfe

Zuschauer:

6.000 (auf dem Sportplatz Tivoli)

Besondere Vorkommnisse:

Köln verschießt Handelfmeter (nach dem 3:1)

16.10.1921: Alemannia Aachen - CfR Köln 3:3

Selten hat Tivoli schöneres Wetter und grössere Zuschauermassen gesehen, selten auch ein Spiel, das bei Durchschnittsleistungen so viel spannende Lagen zeigte. Die Mannschaft: [...] hätte gewinnen können, wenn sie beim Stande 3:1 die Verteidigung verstärkt hätte, was zwar unfein, aber das taktisch Richtige ist.

Die ersten Minuten bringen ein planloses Mittelfeldspiel. Nach 10 Minuten erzwingt K. eine Ecke, die Hennes weghaut. Mangelhafte Deckung ergibt dann eine gefährliche Lage, Altenkamp klärt sie. Während wir die linke Sturmseite bevorzugen, wo es aber durchaus nicht klappen will, beschäftigt K. einseitig die rechte Flanke. Einmal greift Laumen nicht an, der Schuss geht zum Glück gegen die Latte. Der Ball wird ins Feld befördert, gelangt zu Schmitz, und dieser bringt einen weiten Schuss an, der durch des Torwarts Mithülfe in die Torecke geht. Bis zur Halbzeit bleiben wir jetzt im Vorteil. LEider bringt ein unverständlicher Fehler Altenkamps und Laumens den Ausgleich: beide erheben lauten Einspruch gegen ein Handmachen des Rechtsaussen, ohne durch kräftiges Nachsetzen diesem am Torschuss zu hindern. 1:1. Noch in letzter Minute rettet Hennes in brenzlichster Lage durch Rauslaufen.

Nach Halbzeit bleiben wir zunächst überlegen, der Sturm arbeitet besser zusammen, besonders in der Mitte, so dass nach schöner Kopfvorlage Korffmachers Schmitz einsenden kann. Nach Überwindung eines kritischen Augenblicks vor unserm Tor fällt Nr. 3 für A. in fast gleicher Weise. Es ist bewundernswert, wie K. den Mut nicht sinken lässt, sondern mit grösster Spannkraft weiter kämpft, um den Ausgleich zu erzwingen. Einen wegen Hand verhängten Elfer verschiesst K. Mehrere hohe Schüsse hält Hennes vorzüglich. Wir entwinden uns aus der Umklammerung und hätten leicht noch ein Tor erzielen können. Aber Dürr verdirbt durch zu langes Ballhalten ein paar mal günstige Lagen; Korffmacher schiesst, vor dem Tor freistehend, aus nächster Entfernung daneben. K. kommt wieder vor, und aus einem Gewühl mit viel Staub rettet sich der Ball ins Tor. Eine Minute später rächt sich ein Spaziergang Hennes vors Tor, indem ihm der Mittelstürmer aus weitester Entfernung den Ball über den Kopf ins Netz jagt.

Im allgemeinen spielte unsere Mannschaft annehmbar, doch hatte die linke Flanke einen schlechten Tag. Sauerbier muss bedenken, dass ein erstklassiger Spieler auch seine Gliedmassen schon mal riskieren muss, es ist nämlich meist nicht so gefährlich wie's aussieht. In den letzten 10 Minuten tat er's auch und zwar mit gutem Erfolg. Also künftig immer so! Dürr muss eher abgeben, wenn er durchgelaufen ist, jedenfalls sich nicht schematisch die Eckfahne als Ziel nehmen. Hennes spielte vorzüglich, doch aus dem letzten Tor wird er die naheliegende Folge wohl selbst ziehen.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 12; Dezember 1921)

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