Alemannia Aachen: Hennes – Schaps, E.? Laumen – Hager, Walchenbach, Altenkamp – Dürr, F. Schmitz, Sauerbier, Korffmacher, Cl. Baurmann
0:1, 0:2, 1:2 Baurmann
Schmidt (Köln)
(auf dem Sportplatz Tivoli)
Torwart hält Elfmeter von F. Schmitz (nach dem 0:2)
Nachdem die schönsten Sonntage der neuen Spielzeit durch Probe- und Verbandsspiel vertrödet worden waren, mussten selbstverständlich die folgenden Gauligaspiele bei ganz üblem Wetter stattfinden. Den Anfang machte das Treffen Alemannia-Eintracht, das bei strömendem Regen vor sich ging. Wir spielten zunächst, wie üblich, gegen den Wind. Schon nach wenigen Minuten liess sich unsere Verteidigung durch den Rieseneinwurf eines Gladbachers überraschen und musste zusehen, wie der ungedeckte gegnerische Mittelstürmer aus kurzer Entfernung einschoss. Etwas später ging eine Flanke des Gladbacher Rechtsaussen, unbekümmert um die vielen Versuche, sie aufzuhalten, in die linke Ecke. Inzwischen übersah der Schiedsrichter im Gladbacher Strafraum ein ziemlich derbes Handmachen, gab dafür aber bei einer harmloseren Gelegenheit einen Elfmeter für uns. Bei glattem Ball und noch glatterem Boden konnte Schmitz seinen gewohnten sicheren Tritt nicht anbringen; der Schuss wurde gehalten und dadurch das Spiel entschieden. – Wenn in der Pause, wie behauptet wir, der Schiedsrichter geneigt war, das Spiel abzubrechen, so war es Leichtsinn unsererseits, nicht sofort beizustimmen; denn was nun folgte, war vorauszusehen. Mit dem Wechsel hielt Eintracht den Zeitpunkt gekommen, auf weitere Erfolge zu verzichten und ein regelrechtes Verteidigungsspiel vorzuführen. Infolgedessen führte von den zahlreichen Aachener Angriffen nur einer, durch Baurmann, zum Ziele.
Das Spiel war trotz dem anhaltenden Regen, dem aufgeweichten Boden und dem ungünstigen Ergebnis lange nicht so schlecht, wie es manche Kritiker in der Sportpresse gemacht haben. Das Zusammenspiel war erheblich besser als gegen C.F.R.; nur hätte Dürr mehr bedacht werden müssen; denn bei nassem Boden ist Flankenspiel immer vorzuziehen. Wir waren dem Gegner zweifellos überlegen; wir hätten gewinnen können und hätten gewinnen müssen; aber es war kein Heil bei der Sache, wie man so sagt.
(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 12; Dezember 1921)
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