Rheingauliga - Saison 1921/1922 - 9. Spieltag - Sonntag 27.11.1921
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Hennes – ab 10. Schaps, E.? Laumen – Hager, Walchenbach, Korffmacher – Dürr, F.? Fincke, F. Schmitz, Altenkamp, Schumacher

Rheydter SV: u.a. Trebels (Tor) – Boden, Bremges, v. Zadelhoff, Steins, Backes

Tore

0:1 Steins (43.), 1:1 Schmitz (51.), 1:2 Backes (79.)

Schiedsrichter:

Schmidt (Köln)

Zuschauer:

"zahlreich"

27.11.1921: Alemannia Aachen - Rheydter SV 1:2

Es ist immer misslich, wenn man am Tage nach einem Stiftungsfest einen schweren Fussballwettkampf ausfechten soll. Wer die Gegner doppelt sieht, fühlt sich gleich benachteiligt; wer seinen eigenen Kopf für einen zu stark aufgepumpten Fussball hält, spielt kopflos; wer die Eckflaschen – Verzeihung! – Eckflaggen mit den Torstangen verwechselt, benimmt sich vor dem Tor wie ein Tor; wer mit Reitern statt mit Rheydtern zu kämpfen glaubt, dem wird der Sieg so sauer wie der naturreine Mosel am Abend vorher. – Ich will nun durchaus nicht behaupten, dass auch nur der kleinste Teil unserer Mannschaft in obiger Lage gewesen wäre, aber so eine ganz kleine Nachwirkung machte sich hier und da doch bemerkbar. Wesche fehlte und Schaps kam zu spät; das war auch nicht unbedingt erforderlich. Trotz alledem sahen wir in der ersten Hälfte ein Spiel, das vollständig auf der Höhe der Gauliga stand und beide Mannschaften als technisch gut arbeitende Gesamtwesen zeigte. Nachdem Rheydts Rechtsaussen, der gefährlichste Stürmer, einen erfolgreichen Schuss angebracht hatte, am die Pause, ohne dass einer Seite die sichere Anwartschaft auf den Sieg zugesprochen werden konnte. – Auch nach dem Wechseln blieb das Spiel zunächst noch gleich verteilt; allerdings bedurfte es eines Elfmeters, um uns den Ausgleich zu verschaffen. Dann aber gewann Rheydt langsam Boden; das Zusammenspiel seiner schnellen und ausdauernden Leute wurde immer genauer und gefährlicher und führte schliesslich zum verdienten, siegbringenden Tor. Unsere Mannschaft wehrte sich tapfter, aber es fehlte vor allem am Torschuss in der ersten und an Ausdauer in der zweiten Hälfte. Es ist eine Binsenwahrheit, dass der Lauf die Seele des Spiels ist; leider findet sie bei uns immer noch nicht die nötige Beachtung.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 1; Januar 1922)

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