Rheingauliga - Saison 1921/1922 - 12. Spieltag - Sonntag 18.12.1921
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18.12.1921: Alemannia Aachen - VfR Köln rrh. 1:1

Über den Spielverlauf ist nicht viel Rühmliches zu berichten. Köln fand sich sehr bald und stattete unserem Tore sehr gefährliche Besuche ab, die jedoch meist schon durch Schaps, der ein sehr wirkungsvolles Spiel vorführte, unterbunden wurden. In der ersten Halbzeit war Alemannias Spiel gleichwertig. Fincke kam im Verein mit seinen Nebenleuten verschiedentlich gut durch. Zumal der heute als Rechtsaussen wirkende Laumen wurde von ihm mit sehr guten Vorlagen bedacht, der diese aber leider nicht als Flanken zur Mitte gab, sonder zur Freude der Gegner als Schüsse hinter, neben oder über den Kasten setzte. Nachdem Kölns Linksinnen nach gutem Angriff einen Erfolg errungen hatte, erzielte Schumacher aus einer Flanke von rechts den Ausgleich. Hiermit war aber auch die ganze Kraft unseres Sturmes verpufft. Fincke fiel nach der Pause infolge von Krankheit beinahe ganz aus. Laumen kam infolgedessen überhaupt nicht mehr zur Geltung. Das Spiel wurde hauptsächlich links ausgetragen, wo Schumacher sehr gute Leistungen zeigte, Wesche jedoch dem schweren Boden zum Opfer fiel. Unsere Läuferreihe arbeitete mit Todesverachtung, und zu ihrer Unterstützung Schaps mit ungeheurem Eifer. Sämtliche Angriffe der Kölner, zum Teil sehr hübsch eingeleitet, wurden meist hier schon zu Schanden gemacht; Hennes wehrte den Rest mit grissem Geschick ab. Walchenbach zeigte heute eine beängstugende Unsicherheit. Wir waren wirklich froh, dass an dem Stande von 1:! bis zum Schlusse nichts mehr geändert wurde und wir wenigstens diesen 1 Punkt hier zurückhalten konnten. Allerdings hätten wir bei dem unsicheren feindlichen Torhüter leicht mehr erreichen können, wenn .. ja wenn! Unser Sturm hätte viel mehr und rechzeitiger schiessen müssen. Unser R.A. hätte seine Flanken auch als solche zur Mitte geben müssen. Unser Innensturm hätte, nachdem er den Gegner auf sich gezogen, den Ball frühzeitiger abgeben müssen und nicht dann noch Dribbelversuche anstellen dürfen. Hager hätte seine Flanke besser bedienen müssen und nicht stets den Ball einfach in die Gegend oder Umgegend hinein bolzen dürfen, usw. Diese Misstände bestehen aber in unserer Mannschaft schon so lange, dass es wirklich schwer halten wird, sie auszumerzen. Solange eben unser Sturm sich nicht an ein rechtzeitiges Abgeben gewöhnen kann, die Mannschaft nicht einen guten Rechtsaussen findet, ein regelrechtes Lauftraining zur Gewinnung der erforderlichen Ausdauer nicht durchmacht, werden wir unseren jetzigen Tiefstand nicht überwinden.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 1; Januar 1922)

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