Dem Schiedsrichter Marum stekkten sich: [...]
Um es gleich vorweg zu sagen, der Sieg der Bonner in dieser Höhe ist unverdient. Zwei sichere Punkte gehen durch das geradezu klägliche Spiel unserer Stürmer verloren. In den ersten Minuten nach Spielanfang muss Hennes zum ersten Male hinter sich greifen und die durch den Bonner Halbrechten verwandelte Flanke von links aus den Maschen holen. Trotz guter Arbeit unserer Läuferreihe verstehen es die Stürmer nicht, mit den genau vorgelegten Bällen etwas anzufangen. Stets wird so lange gefummelt, bis der flinke Koenen den Ball mit weitem Schlag ins Feld befördert. Zwei gute Flankenläufe des B. Linksaussen bringen den Ball in die Nähe unseres Tores; beide Male kann die Mitte einsenden, da unsere Verteidigung nicht gestaffelt steht. Kurz darauf ein Zusammenprall zwischen Hennes und Altenkamp. Beide liegen am Boden, und der Ball wird mühelos ins leere Tor getreten.
Obwohl Bonn bei Halbzeit mit 4 Toren führt, gibt noch keiner das Spiel verloren. Die Läuferreihe unterstützt den Sturm noch mehr, sogar die Verteidigung rückt des öfteren bis zur Mittellinie vor, aber alle Mühe der Hintermannschaft ist vergebens, da im Sturm einfach gar nichts klappen will. Dazu gesellt sich noch eine grosse Portion Pech, das sich für den Bonner Torwächter in eitel Glück verwandelt. Schümmelfelder, der bis jetzt seinen Sturm und besonders die Flanken gut bediente, baut ab und geht mit in die Verteidigung zurück. Mit viel Glück und noch mehr Beinen verteidigt Bonn seinen Vorsprung. Nochmals winkt uns das Ehrentor in Gestalt eines wegen Hand gegebenen Elfmeters. Aber der Ball wird gegen die Querlatte geschossen. Trotz aller Misserfolge zeigt unsere Mannschaft auch weiterhin eine selten gesehen Energie. Ab und zu ein Durchbruch Bonns, und bei einem solchen wird eine Ecke erzielt. Diese, weit ins Feld getreten, wird vom Halblinken zum 5. Tor verwandelt. Nach wenigen Minuten pfeift Marum, der gut und sicher leitete, den für uns so unglücklichen Kampf ab. (Es wäre wohl besser gewesen, wenn man versucht hätte, statt des Belagerungsspiels für einen offenen Kampf zu sorgen. Die Schriftl.)
(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 1; Januar 1922)
Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.