Englische Woche endet mit Prestigeduell
Nur drei Tage nach dem hart umkämpften Einzug ins Halbfinale des Bitburger-Pokals steht für die Alemannia das Prestigeduell bei Rot-Weiss Essen auf dem Programm. War der Westschlager in der Vergangenheit immer ein Zuschauermagnet an der Hafenstraße, so ertönt der Anpfiff an diesem Samstag um 14.00 Uhr leider vor leeren Rängen.
Schwere Beine, aber keine weiteren Verletzten. Das war nach dem Ergebnis die zweite freudige Bilanz aus dem Pokalspiel unter der Woche in Bergisch Gladbach. „In Essen werden wir wahrscheinlich weniger Ballbesitz haben und werden entsprechend mehr laufen müssen“, sagt Kristoffer Andersen, der daher frische Leute ins Rennen schicken wird. „Wir tun gut daran, noch nicht an das Pokal-Halbfinale zu denken und uns nur auf Essen zu fokussieren“, fordert der Trainer.
Duelle in Essen bedürfen normalerweise sowieso keiner zusätzlichen Motivation. „Wir können als erste und vielleicht einzige Mannschaft in dieser Saison in Essen gewinnen“, sieht Andersen jedoch noch einen zusätzlichen Anreiz für sein Team. Nach sechs Siegen in Folge will RWE weiter Druck auf Dortmund aufbauen und könnte mit einem Sieg zumindest vorrübergehend wieder die Tabellenführung übernehmen.
Vor dem 87. Ligavergleich der beiden DFB-Pokalfinalisten von 1953 spricht die Bilanz für die Gastgeber. 39 Essener Erfolgen stehen bislang 31 Aachener Siege und 16 Unentschieden gegenüber. Geleitet wird des traditionsreche Duell von Schiedsrichter Alexander Ernst aus Schwerte. Wie üblich bietet die Alemannia für alle Anhänger ab 13.30 Uhr einen Live-Ticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) an.
Rot-Weiss Essen: Davari – Kehl-Gomez (81. Plechaty), Heber, Herzenbruch, Grund – Grote – Young (73. Harenbrock), Pronichev (86. Dorow), Condé, Kefkir (73. Lewerenz) – Engelmann / Trainer: Christian Neidhart
Alemannia Aachen: Mroß – Uchino, Heinze, Dervisevic, Wallenborn – Cebulla (70. Müller), Baum – Fejzullahu, Zahnen (46. Dahmani), Aydogan (62. Rüter) – Falaye (75. Hackenberg) / Trainer: Dietmar Bozek / Kristoffer Andersen
1:0 Grote (50.), 2:0 Pronichev (72.), 2:1 Fejzullahu (88.)
Wallenborn (41.), Fejzullahu (81.), Baum (82.)
8 / 3
Alexander Ernst (Schwerte) – Julian Engelmann, Armin Hurek
14 Grad, wechselhaft
Alemannia wehrt sich beim 1:2 in Essen nach Kräften
Am 39. Spieltag der Regionalliga West musste die Alemannia sich bei Rot-Weiss Essen mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Nachdem die Schwarz-Gelben das Spiel bis zur Pause noch halbwegs offen gestalten konnten, war die Dominanz der Essener nach dem Seitenwechsel zu hoch. Der Anschlusstreffer durch Mergim Fejzullahu in der 88. Minute kam zu spät.
Gegen die heimstärkste Mannschaft der Liga, die zu Hause bei 16 Siegen, nur zwei Remis und einem Torverhältnis von 55:10 noch ungeschlagen ist, fanden die Alemannen aus einer kompakten Defensive gut ins Spiel und konnten in der Anfangsphase einige Nadelstiche setzen. Zweimal wurde der Vorstoß in Strafraumnähe durch ein Foul unterbunden. Beim ersten Freistoß konnte die Essener Mauer den Versuch von Aydogan aus 19 Metern zur Ecke entschärfen (6.), danach versuchte es Baum von der rechten Seite aus spitzem Winkel direkt, doch Essens Schlussmann Davari war auf der Hut (12.). Eine gute halbe Stunde stand das Abwehrbollwerk der Schwarz-Gelben sicher, danach nahm der Essener Druck zu. Nachdem Fejzullahu die Kugel aus 18 Metern links am Essener Tor vorbeigesetzt hatte, wurden die Angriffe der Gastgeber immer zwingender. Nach einem Steckpass von Kefkir rettete Mroß per Fußabwehr gegen Engelmann (36.). Fünf Minuten später musste Aachens Keeper einen Schuss von Condé mit beiden Fäusten abwehren (41.). Sekunden vor dem Pausenpfiff war Mroß bereits geschlagen, doch Wallenborn klärte gegen den freigespielten Kehl-Gomez auf der Linie (45.). Torlos ging es in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Seitenwechsel ging die erste Abschlussaktion auf das Konto der Tivoli-Kicker. Fejzullahu setzte die Kugel aus 20 Metern knapp über das Gehäuse. Im Gegenzug war es dann passiert. Die Essener kombinierten Grote an der Strafraumgrenze frei, der schlug noch einen Haken und versenkte die Kugel dann zur 1:0-Führung ins linke Eck (50.). In der Folgezeit agierten die Hausherren dominant. Top-Torjäger Engelmann (55., 63.) versäumte aber ebenso die frühe Vorentscheidung wie Heber, dessen Kopfball der eingewechselte Dahmani noch von der Linie kratzen konnte (63.). Ausgerechnet nach einem der seltenen Aachener Entlastungsangriffe fiel das zweite Tor des Spiels. Condé trieb die Kugel nach einem Ballgewinn nach vorne und setzte am rechten Flügel Young in Szene, dessen flache Hereingabe Pronichev zum 2:0 über die Linie schob (71.). Doch die Alemannen gaben sich nicht aber geschlagen. Zwei Minuten vor dem Ende schaltete sich Heinze mit nach vorne ein und seine Flanke köpfte Fejzullahu zum 2:1-Anschlusstreffer ein. Aachen witterte noch einmal Morgenluft, doch die Essener brachten den knappen Vorsprung am Ende über die Runden. Die Alemannia hat sich insgesamt teuer verkauft und muss nun alle Kräfte für den kommenden Mittwoch bündeln, wenn es um 19.30 Uhr auf dem Tivoli im Halbfinale des Bitburger-Pokals gegen den FC Wegberg-Beeck geht.